Bayerns Jugend- und Familienministerin Christa Stewens geht das Killerspielverbot der Regierung von gestern nicht weit genug: Das Verbot gelte nicht für den Online-Bereich, wo für Kinder und Jugendliche die größten Gefahren lauern würden.
Wie genau das geändert werden soll, geht aus der Mitteilung des Staatsministeriums nicht hervor. Bayern werde aber ein strafrechtliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot dieser Computerspiele fordern.
Auch schwingt sie die moralische Keule: Gewaltbeherrschte Spiele hätten in unserer Gesellschaft nichts verloren, weil sie mit dem Wertesystem unseres Grundgesetzes unvereinbar seien.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
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Da sind sie wieder, Schlagworte wie Killerspiele, Killerspielverbot, Gefahren für Kinder und Jugendliche, unvereinbar mit dem Wertesystem und Grundgesetz.
Christa Stewens ist die bayerische Ministerin für Jugend und Familie, steht also politisch nicht gerade in der 2. oder 3. Reihe. Was veranlasst also so eine Frau, ein derart unqualifiziertes Statement abzugeben bzw. solch eine Forderung zu erheben?
Auf die technische Machbarkeit in Bezug auf den Online-Bereich möchte ich hier gar nicht eingehen. Auch nicht auf den Begriff „Killerspiele“ oder ähnliche Wortschöpfungen.
Ich habe stattdessen mal bei Google >Kinderfeindlichkeit in Deutschland Allerdings wurde Deutschland in einer UN-Studie vom März 2005 der Spitzenplatz in Sachen Kinderfeindlichkeit zuerkannt. Und zum Schluß, die Frage gestellt, was denn eigentlich die Aufgabe eines Familieministeriums sei?
Ich behaupt an dieser Stelle einfach mal, dass die wirklichen Gefahren für Kinder und Jugendliche an einer ganz anderen Stelle lauern! Und genau dort sollten zu allererst die Mißstände beseitigt werden, bevor man sich weitergehende Gedanken macht!
Was treibt denn Kinder und Jugendliche dazu, stundenlang vorm PC oder TV zuzubringen, in einem Land in dem den Kids außer gewollter Verblödung nichts mehr geboten wird. In einem Land in dem durch das Ansteigen der Armut, vielen Eltern dieser Kids die Möglichkeit genommen wird, ihren Kindern ein behütetes und intaktes (auch in sozialem Kontext) Leben zu ermöglichen.
Immer wieder wird der Verfall des Wertesystems kritisiert! Nur sollte man sich mal die Frage stellen, wer eigentlich dafür die Verantwortung trägt?! Es sind genau diese Politiker, die im Nachhinein solche und ähnliche Forderungen vorbringen um ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren.
Deren Wertvorstellungen bestehen aus Bestechung, Korruption, Steuerhinterziehung, Grundgesetzverstößen und vielen anderen „Tugenden“!
Und diese Leute spielen sich nach Außen hin als Hüter der Moral und Ethik auf? Einfach unglaublich und geradezu lächerlich!!! – Wenn es nicht zum Weinen wäre.
Die größten Gefahren für Kinder und Jugendliche lauern dort, wo solchen Scharlatanen erlaubt wird, politische Ämter zu bekleiden.
Und die, die es vielleicht wirklich Ernst meinen, doktern an Symptomen herum ohne die wirklichen Ursachen anzugehen oder zu sehen.
Und ganz nebenbei, Zensur und Verbote haben noch nie den gewünschten Erfolg gebracht, sondern eher das Gegenteil bewirkt. Aber es ist halt der einfachere Weg, anstatt sich mit dem Problem wirklich inhaltlich zu beschäftigen und evtl. nötige Einsichten durch Aufklärung zu erreichen und/oder einfach andere bzw. überhaupt erstmal Perspektiven anzubieten. Das aber, ist meiner Meinung nach, politisch nicht gewollt.
Bis dann
Connor