Hi!
Das ist wieder die Sache mit dem "Markt".
Solange es einen Markt für Windows-Betriebssysteme und Windows-Programme gibt, wird es Windows-Versionen und Programme dafür geben.
Die Sache mit dem Kostenlos ist nicht ganz so einfach. Für Otto-Normal-Komplett-PC-Käufer kostet Windows nichts, weil es beiliegt. Zudem gibt es ja auch zahllose kostenlose (und gute) Programme für Windows.
Dann bedeutet für viele sicherlich der Spruch "Never change a running system" auch "Never change the operating system".
Es ist aber ohne Zweifel auch absolut korrekt, dass Linux (mit seinen Programmen) eine vollwertige Basis für einen Anwender PC ist (genau wie ein Mac). Man muss aber auch beachten, dass heute "Windows" nicht einfach nur ein PC-Betreibssystem ist. Es ist auch ein Serverbetriebssystem udn ein betreibssystem für tragbare Geräte.
OK, meine Meinung:
Ich fürchte, dass nicht wir Privatanwender über den Markt (und damit die Zukunft) von Microsoftbetriebssytemen entscheiden werden: ob ein Markt für Windows (in allen seinen Varianten) vorhanden sein wird, wird die Industrie entscheiden. Die kaufen heute i.d.R. die Software nicht mehr, sondern erwerben zeitlich gebundene Lizenzen (Klartext: das Zeugs wird im grossen Umfang gemietet und dabei gleichzeitig Supportunterstützung eingekauft). Unternehmen wie MS, IBM, SAP oder Oracle machen ihre Kohle inzwischen nicht mehr mit dem Verkauf der Software, sondern mit den Supportlizenzen (= regelmässige Zahlungen!).
das hätte man vor 5 Jahren noch nicht gedacht...
Im Prinzip sind das aber auch optimale Vorraussetzungen für Linux! Auch hier würden die Softwarehäuser dann "nur" Kohle für die Supportbetreuung verlangen (IBM&Co machen das ja schon länger).
Für den Privatbereich könnte das durchaus dazu führen, dass sich Linux durchsetzt. Wenn die Leute nicht mehr aus Gewohnheit (never change the operating system) zu Windows greifen, wäre das für die PC-Hersteller und Verkäufer ein Segen: sie können auf ein kostenloses Betriebssystem zurückgreifen (die paar € für die OEM-Lizenz von Windows würden wegfallen) und können den Support weiter unter den Tisch fallen lassen (eigentlich ist das ja heute bei Windows als BS schon so; der Support wird mit minimalen Kosten umgesetzt, die User helfen sich eh' alle selbst).
Ich glaube daher auch, dass in 5 Jahren Windows weniger Bedeutung im Privatumfeld haben wird, als heute. Ich bin mir aber auch sicher, dass sich MS bis dahin einfach weiter umorientieren wird. Die werden wir sicherlich nicht sooo einfach los. ;-)
Bis dann
Andreas