Off Topic 20.122 Themen, 223.182 Beiträge

Mal wieder typisch...

i.mer / 63 Antworten / Flachansicht Nickles

Tja, nicht nur in Deutschland protestieren die Bauer, auch in unserem EU-Nachbarland Lettland ist man mit den Milchpreisen nicht zufrieden.

Doch während deutsche Bauern in den Interviews "Wir werden durchhalten", "Verständnis bei der Bevölkerung" und "Milch in den Gullys" voller Stolz und in einem Zug aussprechen, verteilen die lettischen Bauern die Milch literweise gratis auf den Plätzen.

Es ist unvorstellbar, was die Bauern hierzulande sich erlauben. Man muss nicht mal an die Dritte Welt denken, er reichen schon die immer mehr gefragte Armenküchen und Essenausgabe der Kirchengemeinden.

Kein Bauer muss hier hungern, auch wenn ich es mit den Dumpingpreisen sehr wohl glaube. Doch ist das ein Grund dazu, tonnenweise Milch in die Kanalisation zu pumpen.

Wie gut, dass ich bis jetzt keinem der protestierenden Bauern begegnet bin - bei diesen Methoden hat jeder von ihnen ein Portion Spucke ind Gesicht verdient...

:K

bei Antwort benachrichtigen
Ist trotzdem verboten. peterson
Und außerdem: Crusty_der_Clown
Franz61 Ventox „Hallo mr_drehmoment, Du scheinst dich ja auszukennen. Da der Bauernverband auch...“
Optionen

Hi Ventox!

Zwischen Molkerei und Landwirten gibt es sogenannte Abnahme-und Lieferverträge!
Wie der Name schon sagt, verplichten sich die Vertragspartner für eine bestimmte Zeit, die Milch an die Vertagsmolkerei zu liefern und diese wiederum, die Milch auch abzunehmen.
Das ist die eine Seite.
Der Preis zu dem das geschieht ist eine ganz andere Geschichte. Der wird alle paar Wochen oder Monate je nach Marktsituation neu ausgehandelt.
Angebot und Nachfrage sind hier die allbekannten Preisbildner.
Zur Situation:
Nach dem letztes Jahr der Preis für Milchpulver und Butter wegen der Trockenheit in Neuseeland ( Neuseeland/Ozeanien bestreitet einen Großteil des Weltmarktes, die Eu ist nahezu ein Binnenmarkt) auf dem Weltmarkt sprunghaft anstiegen, sind heuer die Preise wieder im freien Fall. Hinzu kommt eine höhere Milchproduktion. Da gleichzeitig die Eu letztes Jahr alle bisherigen Exportbeihilfen und sonstigen Zuschüsse gestrichen hat, muß alle Ware auf dem heimischen Markt verkauft werden. Daher kommt der Preisdruck. Die Discounter haben im Moment leichtes Spiel.
Als Beispiel für bisherige Zuschüsse:
Milchpulver wurde bisher verbilligt an die Speiseeisindustrie verkauft. Milchspeiseeis hieß das dann. Als letztes Jahr Milchpulver teurer wurde, haben viele Eishersteller auf billigeres Pflanzenfett umgestellt. In der Werbung heißt das dann so:
"Jetzt colesterinfrei", "Neu, jetzt ohne Milch" würde sich ja wohl nicht so gut anhören.
Eine kleine Anmerkung noch zur Situation der Bauern, vor 2o Jahren bekam der Bauer für den Liter Milch 75 bis 80 Pfennig.
Letztes Jahr stieg der Milchpreis von ca 30 Cent auf max. 43 Cent. Im Moment steht er im Norden sogar unter 30 Cent, im Süden noch bei ca 37 Cent.
Macht mal den Vergleich mit anderen Sachen, wie Diesel usw, na, merkt Ihr was?
Ich könnt noch lange erzählen., wer ne bestimmte Frage hat, gerne, raus damit.
Gruß Franz

bei Antwort benachrichtigen
Hier: ... Prosseco