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"Erste Erfahrungen" mit dem Finanzamt

einfach Dirk / 16 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

ich muss mir einfach mal den Frust von der Seele schreiben.
Ich versuche mich gerade selbständig zu machen.
Ich so schnell wie möglich Gewerbe angemeldet, an einem Nachmittag eine Stunde gewartet -fertig. Super!
Termin beim Steuerberater, Bogen für Finanzamt ausgefüllt, persönlich beim Amt abgegeben. Ein bis zwei Tage gespart. (das war am 2. Mai)
Ich hatte auch schon den ersten kleinen Auftrag. Kann jedoch keine Rechnung schreiben, Steuernummer fehlt.
Registrierung bei Zulieferern – bitte Steuernummer eingeben. Habe ich leider noch nicht.
Anruf von meinem ersten Auftraggeber, wann kommt die Rechnung? Habe leider noch keine Steuernummer.
Nach ca. drei Wochen Anruf beim Finanzamt. Antwort: Ich bin gerade bei den Anträgen vom April, vielleicht komme ich Ende der Woche dazu.
Heute, 3. Juni, Post vom Finanzamt. Denke: Super die Steuernummer, jetzt kann es losgehen.
Mache ihn auf: Sehr geehrter Herr, habe Sie nicht angetroffen ... bla bla ...
Durchführung einer Umsatzsteuer-Nachschau
Bitte melden! Frist 10.06.
Ansonsten Verweigerung der Steuernummer.

Eigentlich hätten die auch schreiben können: Na du Idiot, du willst arbeiten ...

Was habe ich denen getan?
Wer zahlt die eigentlich?

Ich koche -- gleich platze ich

Dirk

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Joerg69 einfach Dirk „Es mag ja sein, dass ich blauäugig bin, und wenn du meinst, du hättest einen...“
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Ich gehe jede Wette ein, daß das Finanzamt, von dem Dirk berichtet, im Osten ist. Haben Personal genug, um bei einer noch nicht tätig gewordenen Firma Prüfungen vor Ort (!) vorzunehmen zu wollen - was wollen die da prüfen? - sehen sich aber außerstande, eine Steuer-Nr. zuzuteilen. Das war in meiner Heimat-Stadt hier im Westen eine Sache von 5 Minuten! Das kommt davon, wenn der Staat in bestimmten Bereichen tätige gewesene Funktionsinhaber wieder in den Staatsdienst eingliedert. Solche Bremsklotz-Bürokraten kann man nur mit herzhaftem Tritt aus dem Dienst treten, damit die in der realen Wirtschaft einmal ihren produktiven Marktwert verifzieren lassen.

Ich bitte Dich nur um eines: laß uns wissen, in welcher Stadt das war, oder wenigstens, in welchem Bundesland. Du kannst mir jetzt Diskrimminierung unterstellen, aber so etwas, das schwöre ich Dir, das gibt es im ganzen Westen nicht!!!

Jetzt konstruktiv, Abhilfe-Idee: beantrage eine USt-Ident.-Nr. beim Bundesamt für Finanzen in Saarlouis, 66738 Saarlouis, Tel. 06831-456-0, Fax 06831-456-120. Die Nr. schreibst Du auf Deine Rechnungen drauf. Diese USt-Ident.-Nr. ist eigentlich für den grenzüberschreitenden Waren-/ Leistungsverkehr gedacht, kann aber auch für bundesinterne Identifikation dienen.

Dann können Dich Deine Provinzbürokraten nicht länger blockieren. Wenn man sich das überlegt: die werden von Steuerzahlerknete gefüttert, und tun alles, um die fütternde Hand zum Erlahmen zu bringen.

Viele Grüße von Jörg
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