Das knallharte Urteil fiel im Oktober 2007. Die amerikanische Krankenschwester Jammie Thomas wurde zu einer Strafe von 220.000 Dollar verurteilt. Sie hatte 24 Musikstücke bei der Tauschbörse Kazaa verteilt. Die Musikindustrie feierte diese Urteil als Meilenstein im Kampf gegen Raubkopierer - es war das erste US-Urteil in so einer Angelegenheit überhaupt.
Das Premieren-Urteil geriet heftig unter Kritik, auch Juristen erklärten, dass diese Strafe schlichtweg übertrieben und unangemessen ist. Inbesondere dann, wenn man bedenkt, welchen Wert 24 Musikstücke haben, wenn man sie als Audio-CDs kauft.
Jetzt hat ein US-Gericht beschlossen, dass der Fall Jammie Thomas neu angegangen werden muss. Der zuständige Richter begründete seine Entscheidung damit, dass er bei den Geschworenen einen ungünstigen Hinweis geäußert hätte, durch den diese voreingenommen geworden seien.
Angeblich haben die Geschworenen (darunter ein Stahlwerk-Arbeiter der selbst kein Internet nutzt und ein Bestattungsunternehmer) gerade mal 5 Minuten gebraucht um Jury Thomas als schuldig zu befinden.
Quelle: Futurezone.orf.at.