Hallo,
ich bin Bayer und bekomme allmählich das Grausen, wie mein Staat sich selbst an den Rand des Ruins bringt, um seine marode Landesbank zu retten.
Und dafür wird jetzt an anderen Stellen gespart, daß das Blut tropft.
Noch keiner konnte mir diesen Wahnsinn erklären.
Diejenigen, die eine große Geldsumme anlegten mit der Erwartung ständiger Geldvermehrung: Das sind doch meist reiche Nichtstuer, die den Verlust einer Risikoanlage durchaus verschmerzen können bzw. es nicht verdient haben, daß der Staat, die "kleinen Steuerzahler" ihnen nun das Risko von den Schultern nehmen.
Warum ziehen weltweit die Staaten geradezu ihr letztes Hemd aus um den Banken zu helfen?? Warum läßt man nicht wenigstens die schlimmsten Fälle pleitegehen und trifft eine Regelung z.B. "Banken, die weniger als 20% Risikorücklagen haben, werden nicht gerettet"?
Warum dulden die einfachen Leute es weltweit brav wie Lämmer an der Schlachtbank, daß die Reichen ihre Geldanlagen auf unsere Kosten sanieren??
Es ist doch gut, heilsam, wenn überflüssige "Spiel-Billionen", die angstvoll Verzinsung suchend über den Globus tigern, vernichtet sind
Oder habe ich da noch irgendwas nicht verstanden?
Off Topic 20.147 Themen, 223.564 Beiträge
@The Wasp
Warum sollte man eine Landesbank nicht pleite gehen lassen? Die USA hatten ja auch das Rückgrad, Lehman pleite gehen zu lassen. Niemand braucht im Grunde eine Landesbank. Die Landesbanken bekamen ja schon Jahre vor dem Finanzcrash die Kritik der Unnötigkeit. Wäre die Vetterles-Verfilzung mit der Politik nicht, wären sie wohl längst wegrationalisiert.
Mir gehts hier um ganz grundlegende Gesichtspunkte:
1) Wer sein überschüssiges Geld zur Bank bringt hat im Grund nichts anderes zu erwarten als daß es im Wert erhalten bleibt. Jeder Verzinsungsanspruch ist im Grunde falsch und macht unsere Welt kaputt. Es heizt die globale Spekulation an, erzwingt exponentielles Geldmengenwachstum (was sowieso im Megacrash enden muß) und erzwingt ständiges Wirtschaftswachstum auf Kosten unserer Lebensgrundlagen. Es ist sowieso unmöglich, daß die Geldmenge weiter ins Unendliche wächst. Daß das an die Grenzen unseres Planeten stößt, wußte man schon 1972. Warum dann größte Anstrengungen, etwas zu erhalten, was sowieso niemals zu halten ist? Warum nicht endlich mal grundlegende Diskussion, wie es _anders_ geht?
2) Wer Geld anlegt zum Ziel der Kapitalvermehrung, hat gefälligst selbst das Risiko dabei zu tragen und es kann nicht sein, daß der Staat die Risiken trägt, der Spekulant aber die Gewinne einheimst. Sonst kann das fröhliche Spekulieren ja gleich neu beginnen.
Der Welt hätte daher die große Kapitalvernichtung, die ohne staatliche Intervention stattgefunden hätte, gutgetan. Denn das global vagabundierende Großkapital macht die Reichen im Schlaf immer reicher auf Kosten derer, die schuften. Durch die staatliche Helferitis sind wir nun auf Generationen mit Steuern und Zinsen belastet. Die Besitzenden plündern die Staatskassen auf Kosten der Allgemeinheit - wahrlich ein Jahrhundert-Coup.