So, mancher kann denken, wenn er unsere Kommentare so ließt, daß wir maßlos übertreiben und sogar ganz extrem Linke Socken sind. Ich bin nicht Links, aber auch nicht Rechts. Doch auch mit den Liberalen komme ich nicht klar. Ich denke, daß ich eher "vernünftig" statt seitenbezogen-ausgerichtet bin.
Mal im Ernst. Wir können die ganze Welt nicht retten. Natürlich tuen uns Leute die irgendwo verhungern sehr leid. Doch das Spenden wird diese Welt nicht retten solange die Ursachen dieses Hungers nicht bekämpft werden statt der Auswirkungen. Das Problem für den Hunger in Afrika sind die Industrieländer. Der Handel mit Grundnahrungsmitteln auf der Börse, Aufkauf der Fischereigebiete vor der Küste Afrikas, Subventionen usw. usw.
Um Armut zu sehen, brauche ich nur vor die Tür zu gehen. Menschen - gebildete Menschen - egal ob deutschstämmig oder hinzugezogen, arbeiten sich kaputt wie Billiglohnsklaven und die Politik tut garnichts um ihnen zu helfen. Ich habe mich in den letzten Tagen sehr intensiv damit befasst und ich glaube nicht, daß es hier in Deutschland nochmal wieder besser wird. Was hier passiert ist ein Verbrechen. Tag für Tag, Stunde für Stunde. Die Menschen, die mitmachen bei diesen Wahnsinn - die Leiharbeiter, die 1€ Jobber - unterstützen durch die Gehormsamkeit das kranke System. Die meisten Manager, Unternehmer, Beamten und Politiker - sie stecken alle unter einer Decke. Diese Menschen gehören eingesperrt. Sie sind schuld am Abbau des Sozialstaates.
Es fing alles mit der Wende an. Früher, als es den Ostblock noch gab, musste sich der Kapitalismus von seiner Zuckerseite zeigen um zu überzeugen, daß man besser wäre als die bösen Kommunisten. Jetzt, wo der Kommunismus nur noch an ganz wenigen Plätzen wie Disneyland und Nordkorea zu bewundern ist, erleben wir den Kapitalismus von seiner schlimmsten Seite.
Die nächsten Fehler der für die Situation verantwortlich sind: die Globalisierung, der Euro, der EU Beitritt, die Agenda 2010.
Die Globalisierung nützt nur und ausschließlich den Großunternehmern. Durch die Globalisierung ist es möglich Druck auf Gewerkschaften und Arbeitnehmer extrem zu erhöhen. Nach dem Motto: "Was? Ihr wollt keine Lohnkürzung um 90%? Gut, dann verlegen wir die Fabrik nach Guangdong in China, mal sehen ob die Chinesen auch anecken". Globalisierung machte die Arbeitnehmer erpressbar und spüllt den Superreichen noch mehr Geld bei noch weniger Ausgaben in die Taschen.
Der Euro ist tatsächlich ein Teuro. Für einen Euro sollte man 2 DM tauschen können, doch inzwischen hat der Euro nur noch einen Wert von 1,60-1,70DM. Als ich noch an den Anfang der 90-ger denke, dann hatte ich für 120DM einen vollen Einkaufswagen (den normalen, nicht den für Kinder!) und das nicht etwa bei ALDI, sondern bei Karstadt eingekauft. Der ja nicht gerade als billig bekannt ist. Heute kriege ich für 50€ gerade mal 1/6 des Einkaufswagens gefüllt. Und das mit Müllfraß von Lidl. Denn auch die Qualität der Essbaren Produkte hat deutlich abgenommen. Zum Beispiel Stichwort: Analogkäse oder Gammelfleisch.
Der EU Beitritt hat uns in Deutschland rein garnichts positives gebracht. Denn unser Land war vorher noch gerechter als jetzt, wir haben nichts dadurch gewonnen. Schlimmer noch - die Gesetze wurden oftmals durch die EU Gesetze zum unseren Nachteil verändert, durch das uneingeschränkte Wohnrecht in der EU ziehen kriminelle Scheibenwischer-/Bettlerbanden aus Romänien durch das Westeuropa und können nicht einmal ausgewiesen werden. Geltendes EU Recht. Hinzu kommt natürlich, daß unsere Steuergelder jetzt nicht mehr in den "Aufbau Ost" fließen, sondern in den "Aufbau Süd-ganz weit-Ost". Und da Deutschland der größte Beitragszahler in der EU ist, finanzieren wir mit unserer nicht selten schlecht bezahlten Arbeit, den Aufbau in (höchst korrupten) Bulgarien.
Als ob das alles nicht schlimm genug wäre, kam dann noch der Gas-Gerd und Klement und haben Deutschland noch weiter in den Ruin gestürzt. Dank der Schröder Regierung sind früher gut bezahlte Jobs (z.B. Systemelektroniker, Systemadministrator etc. etc. ) in den Leiharbeitersektor abgewandert, diese Spezialisten arbeiten für einen Dumpinglohn. Es kommt durchaus vor, daß ein Systemelektroniker 930€ Netto verdient - sowas würde ich noch nicht einmal einer ungelernten Putzfrau aufbürden. Natürlich will der Herr Klement das so nicht gewollt haben. Doch als ein top Manager bei ADECCO (den größten Sklavenhändlerbetrieb Europas) ist sein Wort nichts wert oder?
Also ich weiß nicht wie ihr das sieht, aber ich habe wirklich Schnauze voll von diesen Deutschland. Wenn ich mir anschaue wie die Franzosen gegen Ungerechtigkeiten kämpfen und wie das hier geschieht, dann werde ich sauer. Da möchte man den Volk mal sagen: "Bewegt Eure faulen Ärsche, fackelt ein paar Autos und vielleicht auch was größeres ab, jagd die korrupten Politiker und Beamten ins Gefängnis, enteignet die Bangster".
Doch nichts geschieht - ist das also nur ein Traum? Kann sich keiner hier mehr wehren? Ist das Volk dermaßen verblödet und desilusioniert, daß man nur im Stillen klagt und bloß nicht gegen diese Ungerechtigkeiten kämpft? Oder sehen wir - oder wollen wir es nicht sehen - etwa nicht, wie es unseren Mitmenschen geht?
Noch was zum schauen: http://www.youtube.com/watch?v=NTDMirI4oDk
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So, war mal zwei Tage vom Sender, privat geht vor Katastrophe;-)
So nebenbei ist meine Mutter nicht alleinstehend, aber es ist trotzdem eine Frechheit, für die paar Kröten zu buckeln und dann von dem Supergehalt noch die Spritkosten usw. zu finanzieren.
Da käme sie mit nichts machen finanziell fast besser, und da sind wir wieder beim Anfang, Arbeit muß eben auch etwas einbringen, oder es wird niemand animiert, etwas mehr zu tun.
Arbeitnehmermassen, die sich nicht mehr anstrengen, weil sie es nicht müssen.
Und dann steht da immer noch das Problem Lebenshaltungskosten, z.B. bei mir persönlich:
2004 Miete ca. 560€, Strom ca. 42€,
2009 Miete ca. 610€, Strom ca. 54€ bei annähernd gleichem Verbrauch.
Als Statistik auch das hier:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/WirtschaftAktuell/Basisdaten/Content100/vpi101a,templateId=renderPrint.psml
http://www.freenet.de/freenet/finanzen/verbraucher_politik/einkommensentwicklung_2008
Warum werden dann z.B. die Energiekosten trotz größtenteils abgeschriebener Kraftwerke nicht günstiger, die Wohnungen in den Städten trotz Leerstand nicht günstiger?
Nächstes Problem, wenn die Rentenentwicklung von der Einkommensentwicklung abhängt, wie sollen immer geringere Reallöhne immer mehr Rentenaufkommen bewältigen?
Privat vorsorgen a la' Riester-Nepp kannst Du auch vergessen, da selbst in meinem Alter die Beiträge nach Wegfall der Kinderfreibeträge nicht das decken, was evtl. mal an Zusatzrente zu erwarten wäre(BTW - die freiwillige Zusatzrente der Deutschen Reichsbahn war das Erste, was nach der Wende geknickt wurde, da wäre noch was rausgekommen).
Und wenn ich mit meinem noch relativ normalen Gehalt mir das nicht leisten kann, wie sollen das die Geringverdiener, die immer mehr zunehmen, erst stemmen?
Da ist Altersvorsorge dann ein Treppenwitz.
Wenn der Markt den Preis bestimmt, dann müßten die auch schon angesprochenen Entwicklungsländer und Fernost, in denen das Meiste an elektronischem Krempel, T-Shirts usw. produziert wird, recht gut davon leben können, da ist es aber komischerweise genau so wie hier, nur auf einem noch niedrigeren Niveau.
Da dem aber so ist und die Produkte, sobald ein Label draufklebt, zu soliden Preisen gehandelt werden, scheint es wohl doch mehr um Gewinnoptimierung zu gehen.
Da laufen dann noch niedrigere Sozialleistungen auf als in Deutschland, wenn hierzulande die Fördermittel aus EU und Bund ausgereizt sind, verschwindet die Firma eben nach irgendwo anders hin, um wieder von vorn anzufangen.
Es gibt inzwischen genug Gewerbegebiete, die sinnlos in die Landschaft geballert wurden und jetzt wieder leerstehen.
Warum tut man sich dann z.B. mit einem Mindestlohn so schwer (obwohl das in meinen Augen auch nur eine Worthülse ist), andererseits wird bei den gesetzlichen Krankenkassen die ach so verpönte Gleichmacherei forciert?
So nebenbei noch ein paar Beispiele nur aus den heutigen Tickern:
http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/wirtschaftsbranche/opel/090531.jhtml
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/hre236.html
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/3/0,3672,7591875,00.html
Was glaubst Du was da mehrheitlich passiert? Erst heißt es wieder Lohnkürzung, Sozialplan und Mehrarbeit, am Ende kommt trotzdem die Pleite und die Arbeiter stehen zum Dumpingpreis auf der Straße, finanziert von unseren Steuergeldern.
Wenn man kritisiert hat, man von freier Wirtschaft keine Ahnung, aber zum Bsp. bei einer HRE den Markt machen lassen geht auch nicht!
Und wenn jeder schon immer mal wieder gewußt hat, das der Aktienrausch irgendwann mal zusammenbricht, wo waren dann die Regularien, um das im Vorfeld zu verhindern, z.B. als unsere Bundesplinse Köhler noch im Vorstand des IWF war?
Haben das die ganzen "Wirtschaftsexperten" bei GM, den Banken und anderen Großunternehmen nicht gewußt, das bloß Altpapier gehandelt wird bei den ganzen tollen Cross-Border-Leasings, aus denen man mit wiederum unseren Steuergeldern reihenweise aussteigt, statt mit einer wirtschaftlich gesunden Lösung Sanierungspläne zu erstellen.
Wo ist dann der angeblich wirtschaftliche Vorteil des Kunden geblieben, der durch die ebenfalls angeblichen Einsparungen entstanden sein soll?
Da die Preise nicht gesunken sind, muß das Geld woanders geblieben sein.
Ich bleibe dabei, hier haben sich nur die Raffkes auf unsere Kosten satt gemacht und der Kleine darf die Suppe jetzt auslöffeln.
Fragen über Fragen....
trotzdem Gruß:-)
fakiauso