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Muss ich zahlen?

Stieglitz / 40 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi, da bin ich alter Esel mit 70 Jahren arg böse reingefallen. Nach dem Crash meines PCs musste ich alles formatieren und neu aufsetzen. Vor exakt einem Jahr habe ich im Internet nach der neuesten Version des Programms TuneUp gesucht. Ich habe meine Daten in eine Maske von Opendownload eingetragen – ich kannte diese Firma bisher nicht - und habe mir das kostenlose neue TuneUp-Programm in der neuesten Testversion heruntergeladen. Da ich noch einen gültigen Schlüssel hatte, war ich nicht kritisch genug. Am anderen Tag bekam ich eine Zahlungsaufforderung, ich hätte einen Vertrag abgeschlossen, man hätte meine Verbindungsdaten aufgezeichnet und ich sollte sofort 98 € zahlen. Nach einer weiteren angsteinflößender E-Mail habe ich dann bezahlt und dachte, das wäre vorbei. Ich hatte damals sofort nach meiner Bezahlung mit mehreren E-Mails zu kündigen versucht, doch alle Post blieb unbeantwortet.
Genau ein Jahr später - vor etwa 14 Tagen - bekam ich vom gleichen Verein wieder eine E-Mail mit einer weiteren Zahlungsaufforderung, ich solle doch bitte wieder 98 € an die gleiche Adresse zahlen und so hätte ich wieder ein Jahr Gelegenheit, dort kostenlose Programme herunterzuladen.
Da ich aber inzwischen in der Presse, im Fernsehen und auch im Internet gelesen und gesehen habe, dass dies eine Abzockerfirma sei mit Sitz in England und jedem geraten wurde, alles, aber kein Geld zu überweisen, will ich auch nicht noch einmal bezahlen.
Nun bekomme ich von einem RA Olaf Tank aus Osnabrück eine Zahlungsaufforderung, für dieses Jahr meine 98 € plus 42 € Bearbeitungsgebühr an ihn zu zahlen.
Ich hätte durch die Zahlung eines Rechnungsbetrages für das erste Vertragsjahr von 98 € die Forderung anerkannt und somit wäre ich für das zweite Jahr verpflichtet zu zahlen.
Sollte ich nicht zahlen, wäre der RA verpflichtet, seiner Mandantschaft die Einleitung gerichtlicher Schritte zu empfehlen.
Wie soll ich mich verhalten?

InvisibleBot Stieglitz „Muss ich zahlen?“
Optionen

1. Niemals auf solche Aufforderungen antworten. Tot stellen und gut. Alles was Du an die schreibst schwächt eher Deine Position - weil es Informationen enthalten kann die zu Deinem Nachteil verwendet werden.

2. Die Schreiben von denen klingen sehr bedrohlich - müssen sie auch weil sonst keiner zahlt. Und Einklagen funktioniert nicht, weil die mit dem "Geschäftsmodell" rechtlich keine Chance haben.

3. Falls wirklich ein Mahnbescheid kommt (wird zu 95% nicht passieren) ankreuzen dass Du der Forderung widersprichst, abschicken und fertig. Erst dann (vorher nicht) schaut sich mal ein Richter den Wisch an und prüft ob die Forderung überhaupt gerechtfertigt ist.

4. In Zukunft besser aufpassen: Wenn irgendwas "Frei" ist aber Du sollst Deine Daten eingeben um es zu bekommen - Finger weg, denn dann stimmt etwas nicht. Daten sind auch eine Ware, das ist vielen Leuten bloß nicht bewusst. Und wenn es gar nicht anders geht, gib halt irgendwelche Phantasiedaten an.

5. Vergiss die Rechtsanwaltskammer. Das ist eher ein Lobbyverein als eine Kontrollinstanz, die schreiten nur ein wenn es gar nicht mehr anders geht. Anders ist es nicht zu erklären, dass teilweise vorbestrafte Typen noch als Anwalt arbeiten dürfen.

du böser du agtino