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News: Die Entschuldigung?

McAfee-Drama: Barry McPherson übt Suppe-Auslöffeln

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit McAfee durch ein fehlerhaftes Update seiner Virenschutz-Software am Mittwoch weltweit unzählige Rechner lahmgelegt hat, warten die betroffenen Anwender und Systemadministratoren natürlich auf eine offizielle Erklärung und Entschuldigung.

Kurz nach Öffentlichwerden des Fiaskos meldete sich Barry McPherson von McAfee in seinem Blog zur Sache, konnte mit seiner Überschrift "A Long Day at McAfee" (Ein langer Tag bei McAfee) die Gemüter allerdings nicht wirklich beruhigen.

Es hagelte böse Kommentare. "Sie haben rot glühende Schürhaken in den Augenhöhlen verdient. Ihr "Schutz" ist übler als jeder Virus, vor dem Sie uns schützen wollen." meinte einer.

Gehörig Spott erntete McPherson auch für seine Empfehlung, McAfee Kunden sollten sich beim "Support Notification Service" (Support-Mitteilungsdienst) registrieren, damit sie im Fall kritischer Probleme per Email benachrichtigt werden.

Dazu meinte einer "Wie zur Hölle soll ich eine Email empfangen, wenn mein Rechner nicht mehr hochfahren kann?". Der hat es telefonisch bei McAfee versucht und der Support wollte für die Problemlösung angeblich zunächst 89,50 Dollar haben. Zwei McAfee-Support-Mitarbeiter sagten schließlich telefonischen Rückruf zu, was dann aber nicht erfolgt ist.

Stinksauer sind natürlich auch Systemhäuser, EDV-Dienstleister, die ihren Kunden die kostenpflichtigen McAfee-Sicherheitspakete empfohlen haben und jetzt die Suppe auslöffeln müssen. Stinksauer hat viele auch gemacht, dass McAfee das Problem nicht direkt auf seiner Internet-Startseite mitteilt (und immer noch nicht tut), sondern das weit hinten im Support-Bereich verbuddelt hat.

Vermutlich ein Fake ist der Blog-Kommentar von Gray Powell. Das ist der Apple-Mitarbeiter der kürzlich angeblich versehentlich den Prototyp des neuen Apple 4G in einer Bar verloren hat. Der meinte "Meine Empfehlung an alle: Kauf Euch einen Mac.".

Barry McPherson ist übrigens "nur" ein für den weltweiten Kundensupport von McAfee zuständiger Mitarbeiter. Eine offizielle Entschuldigung der McAfee-Geschäftsführung gibt es aktuell anscheinend noch nicht.

Drum übt McPherson (nach einer gewiss schlaflosen Nacht) jetzt in einem zweiten Blog-Eintrag das Suppe-Auslöffeln. Er probiert es diesmal mit der Blog-Überschrift "An Update on False Positive Remediation" ("Ein Nachtrag zur falschen positiven Korrektur" - gemeint ist damit das Versagen der Schutzssoftware aufgrund der fehlerhaften DAT-Update-Datei).

Zu Beginn seines Beitrags entschuldigt er sich im Namen von McAfee für den Vorfall. Dann erklärt er, dass die McAfee-Mitarbeiter nach Bekanntwerden des Problems fieberhaft an einer Lösung gearbeitet haben.

Und er gibt auch eine Antwort auf die Frage Nummer 1 - wie so was passieren konnte. Angeblich hat McAfee kürzlich eine Änderung an seiner "Qualitätssicherungs-Maschinerie" vorgenommen.

Dabei ist wohl was vermurkst worden und drum gelangte das fatale Update ohne ausreichende Überprüfung zur Auslieferung. Die Qualitätssicherung soll jetzt verbessert werden, damit so was nicht mehr vorkommt.

Ob den betroffenen McAfee-Kunden das reichen wird?

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Auch wenn ich damit einen kleinen Scheißsturm ernte und Luttyy einen Herzanfall bekommt:
Das Gro der Windows Leute sind es teilweise selbst schuld.
- Da wird aus Bequemlichkeit Software genutzt die nachweislich mehr Löcher wie ein Schweizer Käse hat. (Damit meine ich unter anderem die lieben OhjE Nutzer)
- Manch einer klickt einfach ohne Nachzudenken. ("Britney Spears Nackich.exe?" *klick* "Trojaner erfolgreich installiert")
- Die Sicherheitsfeatures werden, meist auch von den Profis, abgeschaltet weil sie nerven, was Teilweise aber auch Microsoft selber schuld ist. ("Wollen Sie wirklich dieses Programm ausführen?" "Ja" "Sind Sie sich da wirklich sicher?" "JA" "Laut der Datenbank kann das Programm Foo98 Probleme verursachen, wirklich ausführen?" "JAVERDAMMT!")
- Ich weiß von genug Leuten bei denen hatte ich mich geweigert was zu tun bis sie die verdammten 15 Euro für einen Router ausgegeben hatten weil WinXP ohne Router im Internet schneller Verseucht ist als mans booten kann.

Was hat das nun mit dem Topic zu tun?
Ganz einfach, da wird dann ein Virenscanner installiert und sich blind drauf verlassen.
Und das hinter den Virenscannern teilweise die selben Krawattenstümper sitzen wie hinter so manch anderem hat sich ja gerade wieder bewiesen.

Ich will damit sagen, der beste Virenscanner ist das eigene Gehirn und der Wille sich mit der Maschine vor einem auch mal ein wenig auseinander zu setzen, zumindest ungefähr zu wissen was da gerade abgeht. Man kann auch mit Windows toll arbeiten, aber man muss auf die Fettnäpfchen Obacht geben die in Windows versteckt sind.
Und eins einsehen, ein Computer ist kein verdammter Toaster!

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