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News: Klartext von Steve Jobs

Grabrede für Adobe Flash

Michael Nickles / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Ein jetzt von Apple-Chef Steve Jobs veröffentlichter offener Brief trägt zwar nur die Überschrift "Thoughts on Flash" ("Gedanken über Flash"), konkret ist es allerdings eine Grabrede für Adobe's Flash-Technologie. Apple wird inbesondere wegen dem neuen Ipad aus vielen Ecken kritisiert, weil der "Flash-Player" nicht mehr unterstützt wird und Apple auch generell auf seinen neuen Geräten kein Flash mehr zulässt.

Jobs erklärt in seinem Brief detailliert, warum man sich so entschieden hat. Er betont dabei, dass Apple und Adobe auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken können. Seit der "goldenen Ära", in der sich unter anderem Desktop Publishing etabliert hat, haben sich Apple und Adobe allerdings deutlich auseinander bewegt, es gäbe keine gemeinsamen Interessen mehr.

Den Vorwurf, Apple würde Flash rauswerfen um seinen eigenen kommerziellen "App Store" zu fördern, weist der Apple-Chef zurück. Inzwischen gibt es offene Standards wie HTML5. CSS und JavaScript, die Flash überflüssig machen. Auch der Vorwurf, ohne Flash würden Apple-Kunden viele "Internet-Videos" nicht gucken können, wird entschieden zurückgewiesen.

Laut Jobs sind die meisten interessanten Videoinhalte im Web längst auch im H.264 Format verfügbar. Auch im Hinblick auf "Spiele" brauche es kein Flash mehr - im App Store gibt es bereits über 50.000 Spiele- und Unterhaltungsanwendungen. In technischem Hinblick macht Jobs Adobe schwere Vorwürfe. Die Flash-Technik sei zu unsicher und zu unzuverlässig. Flash soll der Grund Nummer 1 für Mac-Abstürze ein.

Bei mobilen Geräten ist die Leistung von Flash angeblich zu gering. Man habe bei Adobe immer wieder nachgefragt, wann es endlich eine brauchbare Version für Smartphones gäbe, aber außer Ankündigungen kam bislang nichts Greifbares dabei raus.

Ein weiteres Problem bei Flash: Energieverbrauch. Die meisten mobilen Geräte haben einen modernen "Videobaustein" drinnen um H.264 zu decodieren, was Flash allerdings nicht brauchbar unterstützt. Folglich muss sich der Prozessor um die Video-Decodierung kümmern, was viel mehr Strom frisst.

Laut Jobs packt das Iphone bei Verwendung eines "H.264-Bausteins" bis zu 10 Stunden Videowiedergabe. Im Fall von "Software-Decodierung" sind es nur 5. Kommt als Ko-Faktor noch die Bedienung ins Spiel. Flash wurde in einer Zeit entwickelt, in der Mausbedienung bei PCs dominierte. Bei mobilen Geräten zählen allerdings Touchscreens und das hat Flash wohl verpennt. Schließlich nennt Jobs auch den gewichtigsten Grund seiner Grabrede für Flash.

Würde Apple auf seinen mobilen Geräten Flash weiterhin gestatten, dann hinge eine proprietäre Technik eines Dritt-Herstellers zwischen System und Anwendungen. Entwickler sind dadurch davon abhängig, dass der Dritthersteller neue Leistungsmerke des Grundsystems schnell einbezieht.

Adobes Augenmerk bei Flash läge allerdings nicht in "Iphone-Optimierung" sondern darin, plattformübergreifende Entwicklung zu fördern. Die Leistung einzelner Geräte/Plattformen werde dabei nicht ausgeschöpft. Und Jobs wirft Adobe vor, bei der Unterstützung neuer Apple-Technik zu lahmarschig zu sein. Es habe rund 10 Jahre gedauert, bis Adobe Mac OS X vollständig unterstützt hat.

Jobs finale Empfehlung an Adobe: die sollen sich lieber auf die Entwicklung von Tools für moderne Standards wie HTMl5 konzentrieren und Apple nicht länger dafür kritisieren, dass "Vergangenheits-Technik" nicht mehr unterstützt wird.

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Richtig so chrissv2
schmoldovia Ten_Eniunlsl „Hi Crazy_Eye Also bin jetzt net der beste in JS aber die beiden unteren krieg...“
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hallo ten,
zunächst, ich bin schmoldovia, crazy eye jemand anderes. aber du beziehst dich auf meinen beitrag. also antworte ich dir. vorhandene Flash-sites ohne allzu großen aufwand 1:1 in java umbauen zu können, das lässt hoffen. ich bin ja nicht mit adobe verheiratet. nur sollte der druck nicht durch boykottaufrufe sondern durch propagieren besserer alternativen (im besten fall sogar kompatibler) erfolgen.

wenn du Skalierbare grafik haben willst kannst du auch animiertes SVG nehmen
flash kann auch ganze texte skalieren, so dass der umbruch und das layout erhalten bleiben. svg ist für einzelne bilder im textumfeld ok. da gibt's dann allerdings nur wenig notwendigkeit, zu skalieren.

java als Flash-alternative scheint mir problematisch, weil die engine nicht unerhebliche resourcen braucht und durch die notwendigkeit, mit console und quick starter plugin installiert zu werden, viele user abschreckt oder überfordert. möglicherweise werden die mobilen kleinst-computer (pods,pads, smartphones) damit auch nicht fertig.

ich habe insgesamt die befürchtung, dass bei multimedia-sites (die mit Flash gestaltet wurden) etwas ähnliches passiert wie bei den glühbirnen. sie sind zugegebener maßen ineffizient, aber sie geben ein helles und angenehmes licht. mit staatlichem druck werden wir genötigt, energiesparlampen zu kaufen, von denen nach und nach bekannt wird, dass sie gar nicht so ökologisch korrekt sind wie angepriesen... und wir verderben uns mit fahlem funzellicht die augen und die gute laune, abgesehen davon, dass die energiesparlampen für viele leuchten zu klobig sind. kurz gesagt, bewährtes in die tonne treten, obwohl keine vollwertige alternative da ist, reisst lücken auf und blockiert die weiterentwicklung von hard- und software.

wem das beispiel mit den glühbirnen nicht gefällt, soll sich vorstellen, dass eine gruppe einflussreicher firmen verkündet, wegen der virengefahr keinerlei windows-software auf ihren geräten und netzwerken zuzulassen. die apple- und linux-gemeinden werden begeistert sein. nunmehr unsupportete windows-normal-user werden ohne echte alternative dastehen, weil für sie ein wechsel der hard- oder software nicht von jetzt auf gleich zu bewältigen ist.

wenn java&co tatsächlich zu 100% die gleiche funktionalität besitzen sollten, die verbreitung der player/plugins in gleichem umfang gegeben ist, stehe ich der migration zu offenen standards nicht entgegen. ich kann das alles aber nur als absichtserklärung und nicht als realität erkennen.

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