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News: Neue Abgaben erstritten

Komplett-PCs werden teurer

Michael Nickles / 97 Antworten / Flachansicht Nickles

Für Geräte wie Kopierer, Scanner und Drucker müssen Hersteller und "Aufsteller" seit geraumer Zeit an Verwertungsgesellschaften wie die VG-Wort Gebühren abdrücken, die dann anteilig auf die Inhaber der Urheberrechte (Autoren, Künstler) ausgeschüttet werden. Die simple Idee dabei: mit kopierfähigen Geräten werden auch urheberrechtlich geschützte Dinge (wenn auch nur im privaten Rahmen) vervielfältigt.

Lange stritten die Verwertungsgesellschaften darum, dass auch Komplett-PCs als "Kopiermaschinen" eingestuft werden und dafür Gebühren fällig sind. Und damit kamen sie durch. Details liefert eine aktuelle Pressemitteilung des "Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V." (Bitkom).

Für jeden PC mit integriertem Brenner ist eine Abgabe in Höhe von 17,06 Euro fällig, bei PCs ohne Brenner sind es 15,19 Euro. Für einzeln verkaufte Brenner fällt eine Abgabe in Höhe von 1,88 Euro an. Die Tarife sollen rückwirkend ab Anfang 2008 gelten, die Hersteller müssen also nachzahlen. Darüber, dass diese Abgaben prinzipiell zulässig sind, sind sich die Hersteller und die Verwertungsgesellschaften inzwischen wohl einig.

Über die Höhe der Abgaben wird allerdings heftig gestritten. Der Bitkom hat inzwischen ein Schiedsverfahren initiiert, in dessen Rahmen geklärt werden soll, welche Abgabenhöhe gerechtfertigt ist. Mit einem endgültigen Ergebnis rechnet man bis frühestens Ende dieses Jahres.

Die Einführung der Abgabe bedeutet für Endkunden selbsterklärend, dass die betroffenen Geräte teurer werden. Mit Sicherheit werden die Hersteller die fällige Abgabe auf den Preis draufschlagen.

Michael Nickles meint: Gewiss werden jetzt viele brüllen, dass das eine Sauerrei ist, weil beispielweise ein "PC ohne Brenner" keine "Kopiermaschine" ist. Aus meiner Sicht ist er eine. Damit lassen sich aus dem Internet geladene Dokumente (auch urheberrechtlich geschützte) beispielsweise per Email an Bekannte weiterschicken - einer kauft, viele lesen mit.

Ich selbst bin als Autor Mitglied der VG-Wort und begrüße selbstverständlich die neue Entscheidung. Dadurch verdiene ich wenigsten ein paar Euro dran mit, wenn Zeugs von mir "kopiert" wird. Das über Höhe und Umfang der Abgaben gestritten wird, verstehe ich auf jede Fall. Und auch der Bitkom äußert sich in diesem Zusammenhang korrekt.

Der ist der Ansicht, dass es ein Urheberrecht geben muss, das die Möglichkeiten des Internets noch besser berücksichtigt, pauschale Abgaben im Web-2.0-Zeitalter nicht praktikabel sind. Wie ich schon vor Jahren sagte: Internetanbieter leben davon, dass sie Geld für Internetzugänge kassieren.

Dieses Geld zahlen Menschen, weil sie ins Internet wollen. Und sie wollen da nicht nur rein um "Emails" zu schreiben oder kostenpflichtige Inhalte zu konsumieren. Sie wollen auch gratis lesen und mit "Werbeblockern" wird Anbietern "kostenloser Inhalte" noch das letzte kleine Geschäft versaut.

Gäbe es keine "kostenlosen" (werbefinanzierten) Inhalte in Masse, wäre das Interesse, "30-50 Euro" pro Monat an einen Internet-Zugangsanbieter zu blechen gewiss gering. Klar, der stellt für die Kohle ja die "Übertragungstechnik" bereit - aber alleine damit verdient er nichts. Er verdient nur, weil es im Internet viel Inhalt gibt.

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rotthoris MarkoJ „Hallo ich nutze das Internet privat und am Arbeitsplatz. Der enorme Nutzen...“
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Na eigentlich bin ich doch mit Dir auf einer Wellenlänge @MarkoJ! Natürlich muss Leistung (auch künstlerische, intelektuelle etc.) entlohnt werden. Ich bin selbstständig und daher naturgemäß der letzte der etwas gegen eine entsprechende Abgeltung von Leistung hätte. Auch ich nutze das Internet beruflich wie privat. Und ich zahle auch dafür, beruflich wie privat. Ohne Internet wäre heute meine Arbeit (Projektleitung, CAD Planung, Auftragsaquise etc.) garnicht mehr denkbar. Aber ich habe etwas gegen die ungenierte Abzocke dieses Staates, der jeden Bürger unter Pauschalverdacht stellt, der mit zig verschiedenen Gebühren die kein 'Normalbürger' mehr überschauen kann den Leuten das Geld aus der Tasche zieht und sich dann wundert, warum die reale Kaufkraft immer mehr zurück geht!
Deshalb war mein Vorschlag die 'Kopfpauschale' für die Nutzung der öffentlichen Informationsprogramme (TV & Radio) sowie alle Urheberrechtsgebühren im Internet. Selbstverständlich nur für den Privatgebrauch, wenn einer damit sein Geld verdienen will, dann soll er bitte auch zusätzlich zahlen. Ich zahle auch gern 50 Euro pro neuem PC, aber dann eben nicht noch dort 20 und da 30 und hier 15 und und und. Ich bin auch einer derjenigen die andere als Trottel ansehen weil ich für jeden Musiktitel den ich aus dem Internet runterlade zahle, denn ich will dass die Leute die gute Musik machen auch etwas davon haben. Also Zahlen ist o.K. - aber bitte so dass es nachvollziehbar ist wofür und wohin die Kohle geht. Nicht eben mal so wie das Geld gebraucht wird noch ne neue Zwangsabgabe!

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