Wenn man den Hochrechnungen trauen darf, dann kann sich die Bundesregierung die Kopfpauschaule und sonstiges Ungemach in die Haare schmieren.
Der Rest der Legislaturperiode wird auf jeden Fall spannend! ;)
mfg :)
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Was hätte man denn deiner Meinung nach mit den Staatsbetrieben der DDR machen sollen?
Zum Beispiel ausnahmslos alle an Interessenten verkaufen. wurde aber nicht gemacht.
Es gab Betriebe für die Interessenten da waren, deren Verkauf die Treuhand jedoch verweigert hat; mit dem Hinweis "lohnt nicht" - diese Entscheidung hätte man dem Interessenten überlassen sollen.
Stattdessen wurden diese Betriebe einfach "platt" gemacht.
Ich fände es zum Beispiel gut, wenn der Staat, also wir alle, sich an den Energiekonzernen mindestens zu 21 % beteiligt, damit man ein Mitspracherecht direkt im jeweiligen Konzern hat.
Das wäre keine Verstaatlichung, könnte aber unangebrachte Preiserhöhungen verhindern.
Um Preiserhöhungen zu verhindern brauchst du die Sperrminorität.
Jetzt habe ich jedenfalls den Eindruck, das EON, RWE, Vattenfall usw. mehr oder weniger schalten und walten können, wie sie wollen.
Richtig.
Ver-und Entsorger in Sachen Abfall sollten gar nicht privatisiert werden.
Ebenso sollte das Gesundheitswesen nicht vollständig privatisiert werden - und wenn, dann muss es schlicht verboten sein, Gewinne auszuweisen; Überschüsse sind direkt wieder in den Betrieb des Krankenhauses zu investieren, auch in Personal.
Vielleicht würde es dann nicht passieren, das wie hier in meiner Wohngegend so ein modernes "Müllauto" rumfährt, welches die Tonnen automatisch leert.
Und nicht richtig funktioniert, erst recht nicht, wenn die Tonne nicht im richtigen Winkel zur Fahrbahn steht - hab ich vor Wochen im TV gesehen.
Und vor gut 10 Jahren gelacht; damals saß ich in einem Büro im 2 Stock und hatte direkten Blick auf den Hof eines Nachbarunternehmens.
Die großen Roll"container" wurden bei denen von einem Überkopflader-LKW abgeholt. Heisst: der LKW hatte die Arme mit den Aufnahmehaken für die Rolltonnen vorne, also vor dem Fahrerhaus.
Die Idee dabei:
Der Fahrer fährt mit dem LKW an die Tonne heran, so dass die Aufnahmen an den Armen an den Aufnahmebolzen der tonne anliegen und betätigt dann die Anlage des LKW.
Die Arme heben hun die Tonne hoch, über das Fahrerhaus nach hinten (daher auch "Überkopf-Lader"), entleren die Tonne (selbst das "rütteln" zur Resteentleerung macht diese Anlage automatisch) und setzt sie wieder ab.
soweit die Theorie, denn das funktioniert nur, wenn der LKW die Tonnen sauber anfahren kann.
Nur dann braucht der Fahrer keinen Helfer, der die Tonnen in position bringt.
Genau das aber war bei diesem Nachbarunternehmen nicht möglich, der Fahrer musste aussteigen, die Tonne etwa in die Mitte des Hofes ziehen, einsteigen, Prozedur wie oben beschrieben durchführen, wieder aussteigen und die Tonne zurückschieben.
Hat er zweimal so gemacht, dann hatte er, wenn die 4ma anfuhr, einen Helfer dabei ;))
Toll, die Löhne der zwei Müllwerker eingespart, die sonst die Tonnen leeren.
Also im Idealfall etwas geringere Abfallgebühren.
Aber nur im Idealfall. In der Praxis steigen die Gebühren trotzdem und man ist sich nicht mal zu blöde, das mit den Automatikfahrzeugen zu begrünen...
Es sollte nur als Beispiel stehen, das auch in einer Demokratie die wichtigsten Unternehmen ganz oder wenigstens zu einem ausreichend großen Teil unter staatlichem Einfluss stehen sollten.
Dieser Trend zur Privatisierung ist eben nicht immer die beste Lösung.
ACK. und deswegen muss "Die Bahn" auch wieder rückverstaatlicht werden. Wohin die Privatisierungsbestrebungen bei der Bahn führen, konnte man in den letzten Jahren deutlich sehen:
unzuverlässiges rollendes Material, rollendes Material, dass bei bestimmten, immer wiederkehrenden und seit jahrhunderten bekannten jahreszeitlich bedingten Ereignissen nicht einsetzbar ist (Laubfall auf die Schienen) und mangelhafte Wartung.
In den 70ern warb die Bahn - zu Recht - mit dem Slogan "alle reden vom Wetter --- wir nicht".
Heute müsste der slogan abgewandelt werden "alle reden vom wetter -- wir auch".
Wonhin Privatisierung führen kann, konnte man auch ganz deutlich in GB sehen; während der Jahre der "Eisernen Lady" wurde in GB privatisiert, was ging.
Unter anderem auch die Bahnbetriebe und die Energie- und Wasserversorgung.
Das Bild dort heute ist düster:
die Bahn ist marode, Sicherheitseinrichtungen an den Strecken sind entweder nicht vorhanden oder funktionieren nicht. In manchen Gegenden kommen sich die Pendler vor "wie in Indien - man geht an den Bahnhof und hofft, dass irgendwann ein Zug kommt, der einen irgendwo hin bringt. Im idealfall dorthin, wohin man will. Oder zumindest in die nähere Umgebung oder die nöchste größere Stadt" (Zitat aus einem TV Beitrag vor ein paar monaten)
Ergebnis: die Bahn wird gerade rückverstaatlicht. und die "Investoren" verdienen ein zweites mal... Gleiches Bild übrigens in Neuseeland...
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Versorgungsbetrieben. Beispiel London:
dort ist das Trinkwassernetz derart marode, dass mittlerweile pro Tag mehr Wasser durch nicht reparierte Rohrbrüche und Undichtigkeiten im Untergrund versickert, als die dort lebenden Menschen im selben Zeitraum verbrauchen.
Lösung der Versorgungsbetriebe: nein, keine Reparaturen. Stattdessen wird einfach stundenweise in ganzen Stadtteilen das Wasser abgestellt und nur zu den wichtigen _Tageszeiten: früh morgends, gegen mittag und abend - für jeweils einen Zeitraum von einer bis zwei Stunden aufgedreht.
Auch hieer wird mittlerweile wieder rückverstaatlicht, was sich aber durch die Vertragsgestaltung bei der Privatisierungswelle recht schwierig gestaltet
Volker
Zum Beispiel ausnahmslos alle an Interessenten verkaufen. wurde aber nicht gemacht.
Es gab Betriebe für die Interessenten da waren, deren Verkauf die Treuhand jedoch verweigert hat; mit dem Hinweis "lohnt nicht" - diese Entscheidung hätte man dem Interessenten überlassen sollen.
Stattdessen wurden diese Betriebe einfach "platt" gemacht.
Ich fände es zum Beispiel gut, wenn der Staat, also wir alle, sich an den Energiekonzernen mindestens zu 21 % beteiligt, damit man ein Mitspracherecht direkt im jeweiligen Konzern hat.
Das wäre keine Verstaatlichung, könnte aber unangebrachte Preiserhöhungen verhindern.
Um Preiserhöhungen zu verhindern brauchst du die Sperrminorität.
Jetzt habe ich jedenfalls den Eindruck, das EON, RWE, Vattenfall usw. mehr oder weniger schalten und walten können, wie sie wollen.
Richtig.
Ver-und Entsorger in Sachen Abfall sollten gar nicht privatisiert werden.
Ebenso sollte das Gesundheitswesen nicht vollständig privatisiert werden - und wenn, dann muss es schlicht verboten sein, Gewinne auszuweisen; Überschüsse sind direkt wieder in den Betrieb des Krankenhauses zu investieren, auch in Personal.
Vielleicht würde es dann nicht passieren, das wie hier in meiner Wohngegend so ein modernes "Müllauto" rumfährt, welches die Tonnen automatisch leert.
Und nicht richtig funktioniert, erst recht nicht, wenn die Tonne nicht im richtigen Winkel zur Fahrbahn steht - hab ich vor Wochen im TV gesehen.
Und vor gut 10 Jahren gelacht; damals saß ich in einem Büro im 2 Stock und hatte direkten Blick auf den Hof eines Nachbarunternehmens.
Die großen Roll"container" wurden bei denen von einem Überkopflader-LKW abgeholt. Heisst: der LKW hatte die Arme mit den Aufnahmehaken für die Rolltonnen vorne, also vor dem Fahrerhaus.
Die Idee dabei:
Der Fahrer fährt mit dem LKW an die Tonne heran, so dass die Aufnahmen an den Armen an den Aufnahmebolzen der tonne anliegen und betätigt dann die Anlage des LKW.
Die Arme heben hun die Tonne hoch, über das Fahrerhaus nach hinten (daher auch "Überkopf-Lader"), entleren die Tonne (selbst das "rütteln" zur Resteentleerung macht diese Anlage automatisch) und setzt sie wieder ab.
soweit die Theorie, denn das funktioniert nur, wenn der LKW die Tonnen sauber anfahren kann.
Nur dann braucht der Fahrer keinen Helfer, der die Tonnen in position bringt.
Genau das aber war bei diesem Nachbarunternehmen nicht möglich, der Fahrer musste aussteigen, die Tonne etwa in die Mitte des Hofes ziehen, einsteigen, Prozedur wie oben beschrieben durchführen, wieder aussteigen und die Tonne zurückschieben.
Hat er zweimal so gemacht, dann hatte er, wenn die 4ma anfuhr, einen Helfer dabei ;))
Toll, die Löhne der zwei Müllwerker eingespart, die sonst die Tonnen leeren.
Also im Idealfall etwas geringere Abfallgebühren.
Aber nur im Idealfall. In der Praxis steigen die Gebühren trotzdem und man ist sich nicht mal zu blöde, das mit den Automatikfahrzeugen zu begrünen...
Es sollte nur als Beispiel stehen, das auch in einer Demokratie die wichtigsten Unternehmen ganz oder wenigstens zu einem ausreichend großen Teil unter staatlichem Einfluss stehen sollten.
Dieser Trend zur Privatisierung ist eben nicht immer die beste Lösung.
ACK. und deswegen muss "Die Bahn" auch wieder rückverstaatlicht werden. Wohin die Privatisierungsbestrebungen bei der Bahn führen, konnte man in den letzten Jahren deutlich sehen:
unzuverlässiges rollendes Material, rollendes Material, dass bei bestimmten, immer wiederkehrenden und seit jahrhunderten bekannten jahreszeitlich bedingten Ereignissen nicht einsetzbar ist (Laubfall auf die Schienen) und mangelhafte Wartung.
In den 70ern warb die Bahn - zu Recht - mit dem Slogan "alle reden vom Wetter --- wir nicht".
Heute müsste der slogan abgewandelt werden "alle reden vom wetter -- wir auch".
Wonhin Privatisierung führen kann, konnte man auch ganz deutlich in GB sehen; während der Jahre der "Eisernen Lady" wurde in GB privatisiert, was ging.
Unter anderem auch die Bahnbetriebe und die Energie- und Wasserversorgung.
Das Bild dort heute ist düster:
die Bahn ist marode, Sicherheitseinrichtungen an den Strecken sind entweder nicht vorhanden oder funktionieren nicht. In manchen Gegenden kommen sich die Pendler vor "wie in Indien - man geht an den Bahnhof und hofft, dass irgendwann ein Zug kommt, der einen irgendwo hin bringt. Im idealfall dorthin, wohin man will. Oder zumindest in die nähere Umgebung oder die nöchste größere Stadt" (Zitat aus einem TV Beitrag vor ein paar monaten)
Ergebnis: die Bahn wird gerade rückverstaatlicht. und die "Investoren" verdienen ein zweites mal... Gleiches Bild übrigens in Neuseeland...
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Versorgungsbetrieben. Beispiel London:
dort ist das Trinkwassernetz derart marode, dass mittlerweile pro Tag mehr Wasser durch nicht reparierte Rohrbrüche und Undichtigkeiten im Untergrund versickert, als die dort lebenden Menschen im selben Zeitraum verbrauchen.
Lösung der Versorgungsbetriebe: nein, keine Reparaturen. Stattdessen wird einfach stundenweise in ganzen Stadtteilen das Wasser abgestellt und nur zu den wichtigen _Tageszeiten: früh morgends, gegen mittag und abend - für jeweils einen Zeitraum von einer bis zwei Stunden aufgedreht.
Auch hieer wird mittlerweile wieder rückverstaatlicht, was sich aber durch die Vertragsgestaltung bei der Privatisierungswelle recht schwierig gestaltet
Volker