Hallo zusammen,
durch ein Familienerbe besitzte ich nun seit vielen Jahren ein Grundstück, welches bis vor kurzem verpachtet war. Das Grundstück liegt in "zweiter Linie" zu einer Bundesstrasse. Ringsrum sind die Grundstücke bebaut und eine Erschliessung wäre nur über Nachbarn möglich. Seit jeher läßt die Verwaltung keine weiteren Bauanträge zu. Auf dem Grundstück ist weder Strom, noch Kanal und Wasserversorgung kann nur über Regentonnen erfolgen. Als Garten- bzw. Ackerland, schmälern diese Umstände nicht nur den Nutzen sondern auch eine mögliche Pacht. Zudem gilt es auch, möglichen Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden. Leider war dies beim letzten Pächter der Fall.
An Pacht lassen sich ohnehin keine nennenswerten Einkünfte erziehlen. Da es wohl auch nie Bauland werden kann, würde auch ein Verkauf nur einen Bruchteil dessen erzielen, was es an Bauland wert wäre. Für die anliegenden Nachbarn hingegen, wäre aber ein wahres Schnäppchen zu machen. Einer bot mir den Kauf für ein Appel & Ei an. "Na klar, dann reissen Sie den Zaun ein und errichten dann ein neues Haus. Nein, sagte er- selbst wenn mein Haus abbrennen würde, könnte ich hier nicht mehr neu bauen."
Selbst wenn das so stimmt (davon ist laut der Verwaltung auszugehen), würde der Zukauf den Wert seines Anwesens aber deutlich steigern. Das steht für mich in keinem Verhältnis. Und wer weiß, ob man mittels Beziehungen nicht doch noch bauen könnte.
Somit scheidet ein Verkauf an andere als die Nachbarn aus!
Diese jedoch würden sich sicher gegenseitig überbieten, letztendlich würde es wohl einer Pokerpartie gleichen. Das Grundstück ist seit vielen Jahren eine Art Zankapfel unter den Nachbarn und ich möchte das Kapitel nun gerne beenden. Allerdings verfüge ich nicht über das nötige Wissen, da ich auch nicht ortsansässig bin, und sehe es logischerweise kommen, über den Tisch gezogen zu werden. Nach dem Motto- mit ein bisschen Druck und wohl plazierten Informationen, ist das Grundstück dem Eigner leicht aus der Tasche zu ziehen.
Wie würdet Ihr vorgehen?
Danke & Gruß
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Bisher bin ich nur auf Informationen gestossen, den Grundstückswert gebührenpflichtig über Banken feststellen zu lassen. Zwar auch über die Gemeinde, doch scheint mir das in diesem Fall wesentlich komplexer zu sein. Von wegen Erschliessung & Co. Schon vor über zwanzig Jahren klagten meine Eltern eine Baugenehmigung ein- ohne Erfolg. Der Richter meinte bei der Ortsbegehung- verkaufen Sie es doch als Bauland! Weiterhin schwieg er sich aus...
Was Erschliessungskosten angeht, kann ich nach jahrzehntealtem Wissen (Eltern) nur davon ausgehen, dass eine Erschliessung durch mich wohl nie möglich sein wird. Die Sache ist ja die- wenn es der Nachbar kauft und den Zaun einreißt- dann ist es praktisch erschlossen.
Wie kann ich denn feststellen, ob der Nachbar-Käufer dann nicht doch eine mögl. Baugenehmigung bekommen könnte? Bisher hies es immer, dass eine Erschliessung NICHT vorgesehen ist. Und selbst wenn es über Nachbarn erfolgen würde, hiesse das noch lange nicht, das ich Baugenehmigungen bekommen würde. Kauft aber der Nachbar hinzu, könnte das doch alles wieder ganz anders aussehen. Das ist die Crux an der ganzen Sache.
Meine Eltern schlugen nun vor, das Grundstück erstmal an einen Nachbarn zu verpachten, der schon öfters angefragt hatte. Es braucht ja nur befristet zu sein. Somit würde Ruhe einkehren und es wäre jemand da, der sich kümmert- Unkraut usw. Das allerdings könnte die Situation aber auch wieder verschärfen, wenn ich denn später verkaufen wollte. Eher würde ich mich wieder selbst drum kümmern, und so alle Optionen offen zu halten. Von der Pacht habe ich nichts. Das ist weniger als ein Appel und Ei.
Der mögliche Verkaufserlös hingegen schwankt aber extrem, nach meinen Recherchen bis zum zwanzigfachen! Keineswegs möchte ich abzocken aber ich möchte auch nicht verkaufen, weil es mir selbst leider nichts weiter bringt, und ein Nachbar das Geschäft seines Lebens macht. Damit hätte er sein Grundstück nahezu verdoppelt, den Wert immens gesteigert, es ist damit praktisch erschlossen und ob er bauen kann/darf oder nicht- ein besseres Geschäft kann man nicht machen.
Interessant ist die Idee, das Grundstück zu stückeln und an die umliegend Nachbarn zu verkaufen. Es bleibt aber die Frage, inwiefern diese das nicht für sich zu nutzen wissen und sich dann gleich mehere über die Wertsteigerung freuen können, während ich mit wenig Erlös nach Hause gehen muß.
Eilig habe ich es eigentlich nicht. Nichtsdestotrotz muß sich nun weiter gekümmert werden. Natürlich verfügt ein Makler über das mir fehlende Fachwissen und kann sicher auch zwischen den Interessenten vermitteln. Aber diese etwas besondere Situation erzeugt bei mir eher Mißtrauen und sehe mich wie ein Ochs vorm Berg stehen.