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Filesharing/Abzocke

SCORPION7 / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich habe mit Intresse die Diskussion zum Thema Filesharing und der damit verbundenen Abmahnwelle verfolgt.Man ist als
Internetnutzer schon recht verunsichert.Wenn ich eine Seite im Netz aufrufe ,sieht dann der Betreiber dieser Seite prinzipiell
meine IP-Adresse ?Selbst wenn ich kein PoP-Netz oder Torrent nutze,hätte der Betreiber einer Seite ja leichtes Spiel
und könnte ja sonstwas behaupten.Könnte derjenige behaupten ,ich habe einen Download durchgeführt und könnte ich überhaupt das
Gegenteil beweisen?

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Olaf19 mawe2 „ Ja. Was soll er denn behaupten? Bei den Abmahnungen geht es doch meist darum,...“
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Schön wär's, Mawe!

Deine Rechtsauffassung ist mir sehr sympathisch, stammt aber leider noch aus der "alten analogen Welt".

Ja, prinzipiell kann man beweisen, wenn jemand illegal etwas heruntergeladen hat, Musik- und Filmindustrie haben einen Auskunftsanspruch gegenüber den Internetprovidern. Die müssen auf Anfrage die Kundendaten herausrücken.

Der Knackpunkt dabei: an irgendeiner Stelle kommt es gelegentlich zu Zahlendrehern(!!) bei den IP-Adressen - ich habe das erst für einen sauschlechten Scherz gehalten, aber es ist so. Und schon wird ein völlig falscher Internetkunde der Straftat zugeordnet.

Das nächste Problem: derjenige kann sich dagegen überhaupt nicht wehren, da die Provider die Logdaten nur 7 Tage aufbewahren (dürfen). Das heißt, wenn er vom gegnerischen Anwalt Post bekommt, ist es längst zu spät für eine Nachfrage beim Provider.

Auf der anderen Seite gilt die Zuordnung IP-Adresse => Internetkunde vor Gericht aber als Beweis.

Zu deutsch: Wir Internetuser sind Freiwild geworden. Es kann jeden von uns treffen, völlig egal, ob wir jemals an einer Tauschbörse teilgenommen haben oder nicht. Du musst ja noch nicht einmal überhaupt irgendeine Seite angesurft haben - es reicht schon völlig aus, überhaupt mit dem Internet verbunden gewesen zu sein. Dann hast du nämlich für diesen Zeitraum eine IP-Adresse zugeteilt bekommen.

Ferner möchte ich nachdrücklich bezweifeln, ob eine 100% saubere Abgrenzung der Internetkunden voneinander technisch überhaupt möglich ist. Wenn ich mich neu verbinde und eine IP zugeteilt bekomme, die unmittelbar vorher noch einem Filesharer gehört hat, laufe ich dann wirklich nicht Gefahr, mit dessen Aktivitäten in Verbindung gebracht zu werden? Ich weiß es nicht.

Absolut lesenswert: http://www.heise.de/ct/artikel/Schwierige-Gegenwehr-1069835.html

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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