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Was protokollieren Router?

Maybe / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

mich würde mal Eure Meinung interessieren. Ein Bekannter meines Bruders (ist echt so) hat eine Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung bekommen und ist jetzt daher im Rechtsstreit. Angeblich hat er einen Film über Bittorrent runtergeladen.

Dieser besagte Bekannte ist 55 und hat eher bescheidene PC-Kenntnisse. Auch hat er glaubwürdig versichert, sowas nicht gemacht zu haben. Er hat wohl auch seinen Sohn befragt, der das verneint. Ob es jetzt wirklich so ist, kann ich schlecht nachvollziehen!

Das Provider evtl. Verbindungsdaten rausgeben, wenn die Staatsanwaltschaft diese anfordern, ist ja bekannt.

Allerdings ist jetzt wohl jemand bei ihm gewesen, der angeblich das Routerprotokoll seine FritzBox ausgelesen hat und darin belastende Verbindungsdaten auslesen konnte.

Ich habe es jetzt selber auf meiner FritzBox, meinem D-Link Router und auf einem Speedport W701v nachgeschaut und kann nirgendwo derartige Protokolle finden.

Es ist ja auch bekannt, dass die FritzBox von 1 &1 gebrandet ist, also eine andere Firmeware enthällt. Kann es sein, dass diese Firmware noch andere Daten aufzeichnet?

Die Router, die ich getestet habe, zeichnen nur die angeschlossenen Geräte, sowie deren Verbindungsdaten aus, allerdings keine besuchten Seiten.

Ach ja, der Bekannte nutzt eine 1 & 1 Fritzbox, einen AVM Stick und die voreingestellte WPA2 Verschlüsselung. Ein MAC Filter ist, meines Wissens nach, nicht aktiviert und auch die SSID wird ausgestrahl. Er selber hat nicht die Kenntnisse und nutzt nur die Voreinstellungen!

Danke
Maybe

"Es gibt nur eine falsche Sicht der Dinge: der Glaube, meine Sicht sei die einzig Richtige!" (Nagarjuna, buddhistischer Philosoph)
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Olaf19 Maybe „Was protokollieren Router?“
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Hi Maybe,

Leider geben die Provider nicht nur dann Verbindungsdaten heraus, wenn die StA sie anfordert, inzwischen hat leider auch die "Contentmafia" - MIFI - ein Auskunftsrecht. Das führt dazu, dass jetzt alle möglichen unbescholtenen Bürger mit Internetanschluss urplötzlich Briefe von Rechtsanwälten mit dubiosen Forderungen von Filmfirmen erhalten. "Sie haben dann und dann den und den Film heruntergeladen, wir fordern Sie auf die mitgelieferte Unterlassungserklärung zu unterzeichnen etc." - siehe auch hier: http://www.nickles.de/forum/contra-nepp/2010/nun-hat-es-auch-mich-erwischt-538724541.html

Der Knackpunkt sind Zahlendreher(!) bei der Übermittlung der IP-Adressen - willkommen in der analogen Welt... Da hackt irgendein minderbemittelter Tippser einmal daneben - anstatt einfach Copy & Paste zu betreiben! - und wupp, schon hat irgendein Unbeteiligter eine Anzeige am Bein. Und kann sich noch nicht einmal richtig dagegen wehren, denn wenn er sich zwecks Aufklärung an seinen Provider wendet, ist die 7-Tage-Frist zur Aufbewahrung von dessen Logfile längst abgelaufen, so dass er selbst nicht mehr erfahren kann, wann er mit welcher IP im Netz war.

Im Ganzen kann ich mich dem Tipp von Aragorn nur anschließen - erstklassiger Link übrigens - nur leider liegt der Fall bei Reiner etwas verzwickter. Dadurch, dass es sich hier um ein WLAN handelt, das möglicherweise noch von anderen Personen mitgenutzt wird oder - weniger wahrscheinlich - geknackt worden ist, haben wir hier eine Gleichung mit mehreren Unbekannten.

Ich an Reiners Stelle würde jetzt wahrscheinlich einen Anwalt konsultieren - auch wenn ich im oben verlinkten Thread anfangs(!) dagegen war.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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