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Noch peinlicher

taste1984 / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Interpol setzt Wikileaks-Gründer auf Fahndungsliste

peinlich peinlich was anderes konnte man ihn wohl nicht anhängen XD

warum nicht alle vergewaltiger glaub das ist der einzige der mit internationalem haftbefehl gesucht wird


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Redaktionell gelöscht AsagtB
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i.fass gelöscht_300542 „Hier noch ein interessanter Artikel zum Fall Chodorkowski:...“
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Na mindestens einer, der nicht der "offizieller" Version glaubt.

Das interessante an der Geschichte ist ja, dass diese Informationen allesamt kurz auch in den russischen Medien auftauchten, aber dann sehr schnell wieder verschwanden.

Dass die ARD und Co den Chodorkowski zum Helden machen, ist das eine, dass die russischen, staatlichen Medien ihn nur zu gerne als einfachen Steuerdieb behandeln, ist viel interessanter.


Man könnte denken, man will keinen Wind machen, denn man hat ja mit den USA die Freundschaft geschlossen (die übrigens bis jetzt fast nur den Russen Vorteile bietet, hauptsächlich politischer Natur). Und über Freunde redet man nicht schlecht.

Doch das Schweigen war schon zu Buschs Zeiten da. Warum? Die Beziehungen zwischen dem Westen (sprich USA und UK) und Russland waren mitten der 2000er schlechter denn je, denn zeitgleich schmiss man auch die bekannten Ölmultis (Exxon, BP) raus, indem man alte Vereinbarungen zur Ölförderung einfach aufgehoben hat.

Diese Vereinbarungen wurden unter Jelzin getroffen. Chodorkowski und seine Bande aus dem MENATEP-Vorstand gingen damals im Kreml ein und aus, wirkten aktiv an der Gesetzgebung, zum eigenen Vorteil natürlich, aber auch seine seit Anfang Neunziger immer weiter ausgebaute Beziehungen zum Westen blieben nicht zu kurz.

Die pro-westliche Lobby war auch sonst sehr stark, Vieles in russischer Gesetzgebung stammt aus Vorlagen, die auf amerikanische Gelder von amerikanischen Experten geschrieben wurde. Mit dem Öl etwa, machten Russland Oligarchen Millionen, die Multis des angelsächsischen Sprachraums aber Milliarden, und der Staat sah keinen müden Cent Steuern. Für das Durchboxen solcher staatsfeindlichen Abkommen sorgten eben Leute, wie Chodorkowski.

Das Volk wurde unterdessen dank Soros und Co auch pro-westlich eingestimmt. Die Medien wurden durch Typen, wie Beresowski (derzeit auf der Flucht in London) kontrolliert, mit entsprechenden Ergebnissen.

Es gibt einen guten Grund, warum Putin beim Volk so beliebt ist - er hat das Ruder umgerissen.
Eingestellt von Beresowski und Co. als neue Marionette (Jelzin wurde langsam zu peinlich, im In- und Ausland), hat er seine Macher verarscht. Er holte ebenfalls reiche und mächtige Geschäftsleute und alte Kameraden mit an Bord, aber nur die, die den Kurswechsel wollten. Und dann zeigte sich der unscheinbare Ex-KGB-Offizier, der doch nur dienen sollte, plötzlich die Zähne.

Die pro-westlichen Großdiebe hatten nun die Wahl: mitziehen oder zum Feind werden. Abramowitsch, Prochrow, Potanin und Co. haben für Russland gestimmt und dürfen sich auch heute die Taschen voll machen, Beresowski und einige kleinere Fische, die zu tief drin steckten, mussten die Fliege machen. Chodorkowski wollte als einzig gebliebener, der nicht im Putins Boot saß, nun als goldener Ritter der Freiheit und der Demokratie (mit millionenschwerer Unterstützung seiner mächtigen Freunde), das Machtruder wieder umreißen, selbst zum Oberhaupt werden und das Land als Lohn dem Westen überlassen.

Dagegen sind die Betrügereien und Auftragsmorde, die MENATEP in den 90ern nach oben brachten, nur eine Bagatelle.

Nun, wenn der Putin so ein Held ist und das Land vor der Expansion des Westens gerettet hat, warum feiert man ihn denn nicht dafür? Weil all die Oligarchen, die ihn dabei unterstützten, ja auch in den 90ern angefangen haben, und von der Jelzin-Ära profitierten. Es wird wohl kaum der Chodorkowski alleine sein, der für unzählige erschossene oder hochgejagte Angeordnete, Senatoren und andere Politiker, Manager der kleinen und mittelgroßen Firmen verantwortlich war. Und Yukos war nicht die einzige Firma, die die Bodenschätze zu Geld machte und dieses steuerfrei in die Offshore-Zonen schafften.

Aber vor allem müsste man dann dem Volk erklären, dass neben dem Feind Chodorkowski auch die vielen Freunde von heute wussten, was im Land vor sich ging. Das geht natürlich nicht.

Die "guten" Oligarchen zahlten ja alle die Steuern nach, die einen freiwillig, die anderen mit etwas Nachdruck. Auch wenn es eher symbolische Millonenbeträge waren, hat man sich so rein gewaschen. Chodorkowski fühlte sich aber im Recht - schließlich zahlte er einst nach eigens mitgestalteten Gesetzen nichts - und machte sich angreifbar.

Nun muss Russland etwas Schwieriges schaffen. Nach innen muss man ihn so bestrafen, dass das Folk geschlossen sagen kann "geschieht im recht", und die Kollegen dran erinnern werden, in welchem Boot sie sitzen, ohne dabei die hässliche Geschichte von 1993-2001 publik zu machen. Also nicht zu tief graben, nur die neusten Vergehen nehmen und möglichst viel draus machen.

Nach außen aber müssen Chodorkowskis Freunde daran erinnert werden, dass es wie bisher nicht weiter geht, Russland es geschafft hat, die Grenzen zu setzen, und dass auch kein medialer Rufmord für das viele Geld was dagegen ändert. Scheinbar tollpatschig macht Russlands Justiz die Fehler, die man hätte auch vermeiden können.
Es werden Gesetzesänderungen geschaffen, die Chodorkowski retten könnten, und dann werden diese vom Richter in so einem brisanten Fall dumm-dreist ignoriert. Zufall? Glaubt das einer?
Die Welt muss eben sehen, dass die Russen das durchziehen, egal was man darüber im Westen sagt. Die Richtigen werden es schon kapieren und was das Fußvolk in den USA oder meinetwegen der gemeine BILD-Leser darüber denkt, ist eh wurscht.


Es ist ein Schauprozess, nach innen wie nach außen. Aber der Mann auf der Anklagebank ist keineswegs unschuldig.

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