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News: Einmischung im Youtube-Krieg

GEMA wird von Hackergruppe Anonymous erpresst

Michael Nickles / 83 Antworten / Flachansicht Nickles

Beim Zoff zwischen der GEMA und Youtube (Youtube: Google stellt GEMA an den Pranger) mischt sich jetzt die Hackergruppe Anonymous ein.

Die Weigerung der GEMA, von ihr verwaltetes urheberrechtliches Material, auf Youtube zuzulassen, betrachten die Hacker in ihrer eigenen Darstellung als eine "Einschränkung des freien Informationsflusses". Sie halten die Forderungen der GEMA an Google/Youtube für überzogen, weil Google aus ihrer Sicht nicht genug Werbeeinnahmen generieren kann, um diese zu finanzieren.

Wie viel Kohle die GEMA von Youtube haben will, ist allerdings gar nicht bekannt. Gemunkelt wurde schon häufig über einen Betrag von 10-12 Cent pro Videoabruf. Die GEMA hat anlässlich der aktuellen Lage inzwischen im Blog (siehe YouTube nicht gesprächsbereit) mehrere "Fakten" mitgeteilt.


Die GEMA hat in ihrem Blog die aktuelle Youtube-Einblendung überarbeitet, die erscheint, wenn ein gesperrtes Video in Deutschland aufgerufen wird. Aus Sicht der GEMA scheitert es daran, dass Google/Youtube nicht mehr gesprächsbereit ist. (Fotomontage: GEMA).

Im Abschnitt "Fakt 3" des Blogs wird erklärt, dass zu keinem Zeitpunkt von einem Betrag um 12 Cent oder höher pro Videostream die Rede war. Stattdessen verhandelte die GEMA nach eigenen Angaben um einen "marktüblichen" einstelligen Betrag. Der könne aufgrund irgendwelcher Stillschweigeabkommen allerdings nicht konkret benannt werden.

Es gibt offiziell also keine Zahlen. Anonymous bezeichnet die Forderungen allerdings als überhöht, wie der Videobotschaft der Hackergruppe an die GEMA zu entnehmen ist:

Einen ersten Warnschuss der Hacker hat es anscheinend heute bereits gegeben. Diversen Berichten zufolge, soll gema.de nicht erreichbar - beziehungsweise heute nicht mehr erreichbar gewesen sein. Aktuell lässt sich die Seite problemlos aufrufen.

Michael Nickles meint: Auch wenn mich die GEMA-Hasser dafür hassen werden: Das was Anonymous da tut ist knallharte Erpressung und nicht akzeptabel. Die GEMA ist kein staatlicher Betrieb, sondern schlichtweg ein ganz normales Unternehmen, das sich mit einem anderen Unternehmen (in diesem Fall Google) nicht einig wird.

Natürlich sind die "Konsumenten" in diesem Fall die Leidtragenden - aber das berechtigt dennoch nicht zu Erpressung und einem Einmischen der Hackergruppe. Im Fall einer Sperre von "Musikvideos" von einer "Einschränkung des freien Informationsflusses" zu reden, ist lächerlich. Musikvideos beinhalten genauso viel lebenswichtige Informationen wie Pornos.

Im Video teilen die Hacker klar mit, dass sie sich gezwungen sehen weitere Maßnahmen einzuleiten, wenn die GEMA ihr Verhalten nicht IHREN Maßstäben entsprechend verändert.

Das ist schäbige Erpressung und ich hoffe, dass die dafür Verantwortlichen geschnappt werden. Leider sehen das Viele nicht so. Die Zuschauerkommentare auf Youtube gehen eher in die Richtung "Klasse, macht die GEMA fertig".

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Keine Zeit, keine Lust. Joerg69
Olaf19 robinx99 „Staaten sind ein eher schlechtes beispiel. Da diese Historisch gewachsen sind....“
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Hi Robin, deine Beispiele verstehe ich sehr gut und kann auch deinen Überlegungen folgen, was das Thema Einkaufen in anderen EU-Staaten betrifft. Ich bin mir nur nicht sicher, ob sich das so einfach auf das Thema Urheberrechte übertragen lässt.

Vor gut einem Jahr hatte ich ein unangenehmes Erlebnis bei ebay: Erst wurde mir eine Auktion dichtgemacht - das konnte ich verschmerzen - dann wurde mir noch ein "Minuspunkt" für einen Verstoß gegen die Grundsätze reingewürgt - das hat mich sehr geärgert.

Ich hatte eine CD zum Kauf angeboten, die völlig legal in einem ganz regulären Plattengeschäft in Hamburg erworben worden war. Auf der Rückseite standen sogar Name und komplette Anschrift der Plattenfirma - Cleopatra Records in Kalifornien.

Es handelte sich dabei um englisch- und französischsprache Versionen von Titeln der Gruppe Kraftwerk. Anscheinend waren diese nur für den amerikanischen Markt freigegeben, nicht für Europa - theoretisch hätte also auch schon der Plattenladen Ärger bekommen können. Aber kein Mensch kann sämtliche Plattenläden regelmäßig nach nicht freigegebenen CD-Editionen durchkämmen. Das ist bei ebay bedeutend einfacher.

Teilweise ist es auch verboten, in den USA eingekaufte Kleidung hierzulande Second-Hand zu verkaufen... das wird ähnlich geahndet wie Markenpiraterie.

Diese Auswüchse des Machtmuskelspiels von Rechteinhabern finde ich dann auch nicht mehr in Ordnung.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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