Vor zwei Monaten legte Google mit seiner Facebook-Alternative Google+ einen rasanten Start hin. Ruckzuck fanden sich mehrere Millionen Mitglieder, inzwischen sollen es um die 25 Millionen sein.
Im Vergleich zu Facebook ist das wenig, das rasante Wachstum bei Google+ dürfte bei Facebook allerdings ein mittleres Erdbeben ausgelöst haben. Google+ wurde auch auf Anhieb weltweit von der Presse gefeiert, weil es eben genau die Dinge bot, die bei Facebook fehlen.
An erster Stelle ist das mehr Privatsphäre als bei Facebook. Man kann Personen verschiedenen Circles zuordnen und Infos gehen dann halt nur an enge Freunde raus, sind nur für Geschäftsfreunde oder für alle bestimmt.
Ein weiterer Vorteil bei Google+ sind simple Videokonferenzen mit mehreren Personen. Facebook konnte nach Auftritt von Google+ erstmal nur auf die Schnelle ein Bisschen Skype-Videotelefonie mit reinwursteln.
Google+ hatte (hat) also von Anfang an beste Chancen, ein Facebook-Killer zu werden, dem weltweit führenden sozialen Netzwerk Mitglieder abzuluchsen. Jetzt gibt es Meldungen von Analysten, die Google+`s Zukunft eher düster sehen.
Von einem deutlichen Abwärtstrend beziehungsweise Wachstumsrückgang berichtet beispielsweise das US-Statistikunternehmen Dreamglow. Bei Überwachung des Google+ Datenvolumens mit Alexa, wurde seit Mitte August ein steiler Abstieg ermittelt.
In den vergangenen 18 Tagen soll es bei Google+ um 37 Prozent abwärts gegangen sein.
Michael Nickles meint: War's das mit Google+? Auf keinen Fall. Es gilt zu bedenken, dass Google+ sich aktuell noch in der Testphase befindet, es kann noch nicht jeder einfach mitmachen - das geht nur wenn man von jemandem eingeladen wird, der bereits Mitglied bei Google+ ist.
Das rasante Wachstum beim Start von Google+ ist vermutlich also nur durch den ersten Schwung "Technik-Freaks" entstanden, die sich grundsätzlich auf alles Neue stürzen. Allerdings hat sich Google vielleicht auch zu sehr selbst ins Knie geschossen.
Wer bei Google+ mitmachen will, muss das mit seinem richtigen Namen tun, Pseudonyme sind nicht erlaubt, konkret sogar verboten. An diesem Rad wird Google wohl noch drehen müssen, wenn es Facebook wirklich Mitglieder abjagen will.