und wer sich darüber aufregt, ist eh nur hysterisch:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,791941,00.html
Viren, Spyware, Datenschutz 11.222 Themen, 94.290 Beiträge
Allein die Tatsache, dass es überhaupt eine staatlich geförderte Schadsoftware gibt
Wer will sich denn über solche Peanuts aufregen, in einem Staat der Kriegs- und Tötungsmaschinen herstellt, die natürlich auch gefördert werden.
Deine Argumentation geht ein wenig an der Sache vorbei:
Waffen werden zur Landesverteidigung eingesetzt - offiziell.
Aber immer stehen Menschen an den Waffen, die sich letztlich auch weigern können, die Waffen einzusetzen.
Und: Waffeneinsatz wird von einem gewählten Parlament (zumindest in Demokratien) gebillligt oder eben nicht. Zwar setzt auch die Polizei Waffen ein, aber immer als letztes Mittel.
Natürlich kann auch hier kein Mißbrauch verhindert werden. Dieser findet auch immer wieder statt.
Und wenn die Polizei ein illegales Waffenlager hochnimmt, dann ist das sehr wahrscheinlich, daß es von Privatmenschen, im Extremfall Terroristen angelegt wurde. Schafft die Polizei nämlich erst Kistenweise Waffen dahin, um sie dann später zu "entdecken", dan würde das sicherlich auffallen.
Ganz anders ist das bei einem "Bundestrojaner": Illegale wird man damit kaum erwischen, und wenn doch, dann gehören die selbstverständlich verhaftet - wegen unbeschreiblicher Dummheit. So, als würde ein Bankräuber den Diebstahl per Unterschrift auf der Bank quittieren, unter Angabe seiner Adresse.
Die wirklich illegalen Sachen wie z.B. Terrorismus, und das ist ja der offizielle Grund für den Bundestrojaner, finden wohl kaum auf den heimischen Rechnern statt.
Sondern lagern auf irgendwelchen für deutsche Behörden unzugänglichen Servern, meinetwegen in "Schurkenstaaten". Zugegriffen wird auf diese natürlich per Live-CD, so daß der Bundestrojaner gar nichts davon mitbekommt.
Sehr viel einfacher dagegen ist es, bei unbescholtenen Bürgern Bewegungsprofile zu erstellen und sogar "Beweise" für illegale Tätigkeiten ohne Wissen des Anwenders zu installieren.
Z.B. wäre es kein Prolbem, durch den Trojaner - von außen gesteuert - Kinderpornos auf den rechner zu laden, in irgendeinem versteckten Ordner.
Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung "findet" man die Dinge dann, und schon ist der ungeliebte Ehemann weg, bekommt das Sorgerecht entzogen und hat keinerlei Möglichkleiten, seine Unschuld zu beweisen. Oder jemand will einein ungeliebten Vorgesetzten loswerden.
Oder ein Politiker ist etwas zu beliebt bei den Wählern, weil er nicht die Regierungsmeinung wiedergibt.
War alles schon mal da, nur war die Realisierung ohne Trojaner signifikant schwieriger durchzuführen.
Das ist der Grund, warum ich gegen den Einsatz solcher Software bin. Die Mißbrauchsmöglichkeiten sind signifikant größer als der mögliche Nutzen in der Verbrechensprevention.
Auch wir können terroristische Anschläge nicht ganz verhindern. Aber die "klassischen Methoden" sind zumindest teilweise erfolgreich.
Nur sollte man verdeckten Ermittlern etwas bessere gesetzliche Rahmenbedingungen geben. Damit würde man m.E. deutlich mehr erreichen.