Folgender Hintergrund: In ein existierendes Joomla-Projekt soll ein zusätzliches Modul integriert werden. Bei diesem Modul steht unter License: GPLv2 or later (Non-Commercial).
Was bedeutet dies im Hinblick auf den Einsatz auf einer Firmen-Website? (Das Modul wird also auf einer Website eingesetzt, die einem kommerziellen Unternehmen gehört.)
Bedeutet GPLv2 or later (Non-Commercial), dass der Programmierer dieses Modul nichtkommerziell (also kostenlos) anbietet, das Modul aber auch auf gewerblich genutzten Sites verwendet werden darf?
Oder bedeutet GPLv2 or later (Non-Commercial), dass dieses Modul nur im nicht-kommerziellen Bereich (also vielleicht für private Websites oder gemeinnützige Projekte) eingesetzt werden darf?
Ich habe da bisher noch nirgendwo eine erschöpfende Antwort gefunden.
Gruß, mawe2
Linux 15.010 Themen, 106.838 Beiträge
Der Preis einer Software hat nichts mit dem Begriff freie Software zu tun. Wenn ein Programm unter der GNU/GPL (egal welche Version) veröffentlicht wird, dann muß der Sourcecode des Programmes mit dabei sein. Die Anwender dürfen den Sourcecode verbessern und müssen ihre Veränderungen auch wieder veröffentlichen.
Die Firma Univention baut auf Debian auf und verdient auch Geld mit ihrer Software die sie entwickelt.
Im Gegenzug dafür unterstützt Univention das Debian Projekt mit materiellen oder finanziellen Mitteln.
Ich bin der Meinung das man Geld zahlen sollte, wenn man mit der Software Geld verdient. Aber niemand muß für ein Programm Geld zahlen wenn der Programmierer nichts verlangt.
Heißt das also, dass alles, was unter GPLv2-Lizenz steht immer und bedingungslos kostenlos gewerblich genutzt werden kann?
Die Bedingungen in der GNU/GPL Lizenz haben gar nichts mit dem Preis der Software zu tun.
Wenn die Programmierer nichts verlangen , dann kann man das Programm auch kostenlos nutzen. Es geht in der GNU/GPL Lizenz nicht um Geld. Es werden in der GNU/GPL Lizenz nur die Rechte an der Software festgelegt. Der Begriff Freie Software steht nicht für den Preis, sondern unter anderen für das Recht den Sourcecode von einem Programm zu bekommen.
Hier noch mal zum nachlesen:
http://www.gnu.de/documents/gpl.de.html
Da steht nichts darin über irgendwelche Zahlungsmethoden oder Geld.
Hier ist noch mal erklärt was unter freier Software verstanden wird:
http://www.gnu.org/In der Praxis läuft es dann meistens so ab, das Anwender trotzdem Geld für diese freie Software zahlen. Die meisten Anwender haben ein eigenes Interesse das Projekte wie beispielsweise Debian nicht Bankrott gehen. Man bekommt so ein Betriebssystem wie Debian GNU/Linux nicht von Firmen wie Microsoft oder Oracle. Das müssen die Anwender selbst machen. In der Linux Foundation sind sehr viele Firmen die für die Entwicklung von GNU/Linux bezahlen.
Ein Betriebssystem über Lizenzen zu verkaufen macht nicht unbedingt Sinn.
PS: Die richtigen Linuxanwender lehnen proprietäre Software ab. Ich selbst nutze gelegentlich auch mal ein proprietäres Programm. Ich verlange aber den Sourcecode vom Linuxkernel, damit ich mir meinen eigenen Betriebssystemkern übersetzen kann. Das ist meine persöhnliche Freiheit, die ich mir von einem Fucking Manager auch nicht nehmen lasse.