Aufräumen und ein Linux-Projekt
Hallo Forum,
die Weisung meines Managements war klar und deutlich: “Räume Dein Arbeitszimmer auf, trenne Dich von unnötigen Rechnern und Computerkram, dann hast Du auch wieder Platz in Deiner Bude“! - Aber wer trennt sich schon gern von seinen Computerschätzen. Auch ich nicht.
Dennoch habe ich mich notgedrungen durchgerungen und aus einer Vielzahl von alten Rechnern neue Rechenknechte zusammengeschweißt. Herausgekommen sind 2 x PIII, 550 MHZ Taktfrequenz, 262 Ram, vollgestopft mit allerlei „unnötigen“ Laufwerken, Floppies, USB-Schnittstellenkarten bis hin zu SCSI-Karten für Sanner und Drucker.
Spätestens hier stellte ich fest, daß einiges doch nicht mehr so leicht von der Hand ging. Durch meinen Notebook-Fabel ist so manches technische Wissen auf der Strecke geblieben. Wie war es noch mit der IDE- Verkabelung, der Terminerung bei SCSI, der ausreichenden Bemessung des Netzteiles? Mit kleineren Fehltritten hat es schlußendlich dann doch geklappt.
Das mit alten Bauteilen nicht immer alles rund läuft, dürfte auch dem letzten Foristen bekannt sein. Trotz ausgiebiger Sichtkontrolle und Riechtest (!) waren eine der Netzwerkkarten und eine USB-Schnittstellenkarten defekt, dies führte zu erheblichen Verzögerungen und Überschreitungen des Zeitplanes.
Als Software sollte Linux zum Einsatz kommen. Am Allerliebsten die neusten Distributionen. Aufgrund des Prozessoralters konnte ich es aber gleich vergessen. Stillstand auf der ganzen Linie, die CPUs liefen trotz zugewiesenem 4 GiB Swap immer am oberen Limit. Flüssiges Arbeiten war nicht möglich. Also 10 Schritte zurück.
Schoppes hatte erst kürzlich in einem seiner Threads über „Alte Rechner“ berichtet. Eine gute Grundlage für die weitere Softwaresuche. Meine Prioritäten waren folgenden: Schnelle Software auf alten PCs, „deutsche“ Distribution, LXDE-Gui-Unterstüzung , i386-Architektur und großer Softumfang mit aktiver Pflege der Pakete. Damit fielen schon einige bekannte Distributoren heraus.
Ausprobiert habe ich folgende Distributionen:
Slitaz ein Schweizer Anbieter. Wahnsinnig schnell, hat mir sehr gut gefallen. Spielte aber leider nicht vollständig mit der vorliegenden Hardware zusammen.
Bei ConnochaetOS lief schon der Link auf den deutschen Server der Uni-Chemnitz nicht. Gruß an Acader.
Lubuntu war während der Installation quälend langsam, was sich auch im Betrieb fortsetzte. Auf alten Rechnern damit entgegen fachjournalitischer Aussagen völlig unbrauchbar.
Auch VectorLinux (Canada) habe ich mir angesehen und hätte es aufgrund des tollen Designs gern installiert. Die Liveversion lief fehlerfrei. Bei der endgültigen Installation versagte die Distribution jedoch gänzlich.
Schlußendlich fiel meine Wahl dann auf …..., auf Debian_6.x! Debian lief sofort, erkannte die Peripherie vollständig und lieferte eine erschlagende Paketauswahl. Die Kröten OpenOffice und Seamonkey (extrem hohe Systemlast) habe ich zunächst geschluckt. Seamonkey allerdings schon durch Opera ersetzt, das dieser Webbrowser um ein Vielfaches schneller lief, bei ganz geringer CPU-Auslastung.
Für embedded Videos und Streams sind beide Oldies nicht unbedingt geeignet. Auch kann ich keine Posts direkt auf Nickles schreiben. Aber für alle anderen Fälle des täglichen Computerlebens laufen die Rechner topp. Um die Kinken werde ich mich später kümmern. Habe ja nun wieder freie Sicht im Arbeitszimmer.
Mit freundlichen Grüßen.
violetta