Vorgestern rief mich eine Kundin an, der ich vor einigen Monaten den Rechner neu aufgesetzt hatte.
Sie erzählte mir, dass sie am Rechner nichts mehr machen könne, weil sie anstelle des Desktops mit einem Bild begrüßt werde, gemäß dem sie kein gültiges Windows verwende und erst zahlen müsse, um ihr Windows weiter verwenden zu können.
http://blog.botfrei.de/2012/05/betruger-bitten-in-spam-e-mails-zur-kasse-verschlusselungstrojaner/
So weit nichts Ungewöhnliches für mich - mit infizierten Rechnern hat man es als Dienstleister schließlich oft genug zu tun.
Doch diese Kundin hielt die Meldung für echt und machte mich für das Zustandekommen dieser Meldung verantwortlich und alle Versuche, ihr begreiflich zu machen, dass es sich dabei um einen Trojaner handelt, gingen ins Leere.
Unzufrieden über den Verlauf des Telefonats wurde sie zunehmend fordernder und verlangte geradezu, dass ich die angeblich verschuldete Sache wieder in Ordnung bringe - andernfalls wolle sie einen Rechtsanwalt einschalten.
Ich wollte ihr gerade vorschlagen, der Polizei diese Trojanermeldung zu zeigen - doch dazu kam ich nicht. Wütend, wie sie war, hatte sie den Hörer aufgeknallt...
Sachen gibt's... :-)
Gruß
Shrek3
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Ich hoffe aber, das bezieht sich jetzt nur auf diesen einen besagten Nachbarn? Wäre schade, wenn das für alle gälte, denn nicht jeder ist so beratungsresistent wie dieser Mensch.
Natürlich beziehe ich mich nur auf jene, die beratungsresistent sind. Seit einigen Wochen halte ich es so, dass ich generell PC-mäßig nur noch Kleinigkeiten für lau erledigen werde. Sollte es was Größeres werden, dann nur noch gegen eine Gegenleistung ("Nachbarschaftshilfe" (-;). "Wer nicht hören will, muss fühlen."
Bei vielen der Leute in meinem Umfeld lässt sich ein gewisses Maß an Faulheit nicht übersehen. Es ist halt sehr praktisch, den "Fachmann" alles erledigen zu lassen. Bequemlichkeit werde ich zukünftig nicht mehr für nothing unterstützen.
Ein andere Nachbar von uns ist selbstständig. Damals habe ich ihm den Firmen-Rechner richtig schön eingerichtet (klare Verzeichnisstrukturen, Backups etc. pp.). Mit Engelszungen habe ich auf ihn eingeredet, diesen PC ausschließlich für Firmendinge zu benutzen, alles immer auf den neuesten Stand zu halten.
Bei der letzten Durchsicht stellte sich heraus, dass er sich, wie der andere Nachbar auch, Gemülle³ drauf gepackt hat (Spiele, Klicki Bunti) und alles wichtige veraltet war. Wie der Zufall es so wollte, fehlten mit einem mal wichtige Kundendaten - von einem von mir angeratenen, regelmäßigen Backup natürlich keine Spur. Nach einigen Klimmzügen meinerseits konnte ich diese Daten glücklicherweise retten. Ob dieser Nachbar nun daraus wirklich etwas gelernt hat, wage ich zu bezweifeln. "Ist ja noch mal gut gegangen..."