3D ist bei Fernsehern inzwischen fast eine kostenlose Standardzugabe geworden, bereits Modelle ab 400 Euro sind 3D-tauglich. Und wer es größer und hochwertiger haben will, findet auch in höheren Preisklassen viel Auswahl:
Beispiel Samsung PS50C7790YS: Auf den Webseiten der Hersteller werden 3D-Funktionen bei Fernsehern noch ausgiebig beworben. Das könnte sich bald ändern. (Foto: Samsung)
In der Werbung scheint die Beliebtheit von 3D ungebrochen zu sein. Aber jetzt gibt es Anzeichen für einen neuen Trend. Auf der aktuellen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, einer der weltweit führenden Unterhaltungselektronikmessen, ist die 3D-Technik quasi verschwunden, meldet unter anderem The Verge.
Beworben werden jetzt Dinge wie höhere Auflösungen, QLED-Qualität und gekrümmte Displays - die sollen das Panoramaerlebnis steigern.
Einer der Gründe für das Verschwinden des 3D-Marketing ist wohl ganz einfach, dass inzwischen zu viele Leute 3D-taugliche Fernseher haben und das damit kein Kaufentscheidungsargument ist.
Weiter ist davon auszugehen, dass inzwischen wohl viele zwar einen 3D-Fernseher rumstehen haben, dessen 3D-Funktion aber kaum nutzen. Und das liegt vermutlich nicht mal daran, dass es an 3D-Material mangelt. Wahrscheinlich haben viele einfach keinen Bock, eine 3D-Brille aufzusetzen.
Ich habe keinen 3D-Fernseher, diese Dinger bislang nur in Märkten ausprobiert. Das sah immer recht lustig aus, aber selbst bei einem relativ großen Fernseher ist die Fläche für ein echtes 3D-Raumerlebnis wohl zu gering.
3D habe ich bislang einmal im Kino ausprobiert, mir Marvels "The Avengers" in 3D-Fassung angeguckt. Ja, es waren 3D-Effekte im Film zu sehen, überzeugend waren die aber nicht. Das sah eher danach aus, als hätte man dem Trend der Zeit folgend halt mit Gewalt ein paar 3D-Szenen reingemacht. Ohne 3D wäre der Film gewiss weder schlechter noch besser gewesen.
Der 3D-Hype in jüngster Zeit ist nicht der erste. 3D "mit Brille" wird alle paar Jahrzehnte rausgekramt und neu aufgelegt. In der Computerecke gab es um 2000 zuletzt den Versuch mit 3D-Shutter-Brillen-Systemen (beispielsweise der Elsa Erazor 3D) eine Spielerevolution auszulösen. Die Ausgangslage war eigentlich günstig, weil es genug 3D-Material gab.
Praktisch alle 3D-Computerspiele ließen sich einfach per "Treiber" in 3D nutzen, mussten nicht extra neu produziert oder speziell für 3D-Darstellung programmiert werden. Auch war das 3D-Erlebnis dabei recht gut, weil große PC-Monitore bezahlbar waren und man sehr nahe am Monitor dran hockte (im Gegensatz zu einem TV-Fernseher im Wohnzimmer).
Trotzdem ist die Shutter-Brillen-Technik am PC gnadenlos gescheitert. Jetzt darf also diskutiert werden, ob der neue 3D-Hype wirklich vorbei ist, oder die Meldungen von der CES nicht relevant sind.