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News: Klare Ansage von Dr. Thilo Weichert

Landeszentrum für Datenschutz fordert Asyl für Edward Snowden

Michael Nickles / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Schleswig-Holstein, Dr. Thilo Weichert, hat einen Appel an die deutsche Bundesregierung und alle weiteren politisch Verantwortlichen in Deutschland gerichtet.

Dr. Thilo Weichert (Foto: Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein)
Darin wird gefordert, dass dem Prism-Enthüller Edward Snowden umgehend Schutz vor politischer Verfolgung angeboten wird.

Edward Snowden habe mit seinen bisherigen Enthüllungen dafür gesorgt, dass die grundrechtswidrige Überwachung von Telekommunikationsdiensten und des Internet durch die Geheimdienste der USA und Großbritannien  - National Security Agency (NSA) und Government Communications Headquarters (GCHQ) - bekannt wurde und eine globale demokratische Diskussion entfacht hat.

Die bekannt gewordenen Praktiken seien Verstöße gegen das Prinzip des Schutzes des Privatlebens, so wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 (Art. 12), im Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte von 1966 (Art. 17) und in der Europäischen Menschenrechtskonvention von 1950 (Art. 8) vorgesehen ist.

Weiter verstoßen sie gegen das Grundrecht auf Datenschutz, auf informationelle Selbstbestimmung, wie es in der europäischen Grundrechte-Charta (Art. 7, 8) und im deutschen Grundgesetz (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1) gewährleistet wird. Zugleich sollen die "vernünftigen Erwartungen an Privatheit" (reasonable expectations of privacy), wie sie vom Supreme Court aus der US-Verfassung abzuleiten sind, missachtet werden.

Der Datenschutzbeauftragte verweist weiter auf eine Richtlinie des Bundesverfassungsgerichts: das Grundrecht auf informelle Selbstbestimmung. Das setzt voraus, dass Menschen "wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß".

Genau das ist aktuell im Fall nicht gegeben und auch das bisher bekannt gewordene Wissen über NSA und GCHQ reichen nicht aus. Edward Snowden nach Deutschland einzuladen könnte zu weiterer Aufklärung beitragen und helfen, Datenschutzverstöße künftig wirksamer zu vermeiden.

Die Datenschützer vertreten die Ansicht, dass das Enthüllen weltweiter Datenschutzverstöße nicht zu einer Bestrafung führen darf. Edward Snowden habe so weit erkennbar bisher keinem einzelnen Menschen Schaden zugefügt, sondern es sei sein Ziel, mit seinen Enthüllungen Schaden von den Menschen abzuwenden.Seine Verfolgung durch die US-Regierung muss deshalb als politische Verfolgung betrachtet werden. Gemäß Art. 16a Abs. 1 Grundgesetz genießen politische Verfolgte in Deutschland Asylrecht.

Michael Nickles meint:

Dr. Thilo Weichert. Es grenzt an ein Wunder, dass eine derart vernünftig denkende Person in unserem Land etwas zu sagen hat, beziehungsweise zumindest die Möglichkeit etwas mitzuteilen.

Rauskommen wird dabei leider das Absehbare: nichts. Die vergleichsweise harmlose Stasi 2.0 (der Kinderkram mit Vorratsdatrenspeicherung und so Geraffel wie dem "Bundestrojaner") ist längst verschwunden, wir haben es jetzt mit der verschärften Stasi 3.0 zu tun. Und für die ist Edward Snowden Gift.
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violetta7388 Michael Nickles „Landeszentrum für Datenschutz fordert Asyl für Edward Snowden“
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Hallo Forum,
hallo Michael,

also Jungs, ich muß mich, ob der fragwürdigen Haltung der Mehrheit der Computerfachleute dieses Forums, doch sehr wundern!


Diejenigen, die ihre Rechner mit allerlei Sicherungs.- und Schutzprogrammen nur so vollstopfen, stellen Snowden im nächsten Schritt unbesehen an den Pranger anstatt ihm Schutz und Hilfe zu gewähren!

Snowden hat mit seinen Veröffentlichungen nichts anderes aufgedeckt, worüber ihr Supercomputerfachleute permanent rumquakt und ganze Foren füllt. Er hat Dinge veröffentlicht, die allen Insidern bekannt waren oder doch zumindest alle geahnt haben müssen. Es sei denn man(n) merkelt herum und entdeckt für sich (und Europa) das www gerade neu!

Jahrelang wird hier im Forum über die NSA, Bundestrojaner und Konsorten gerade zu hergefallen und nun? Nun soll die Welt in Ordnung sein und die soeben erwähnten gehören plötzlich zu den Guten?

 Snowden braucht Unterstützung und nicht die NSA, der BND, der MAD oder wie immer sie noch heißen mögen. Es wird in der Welt sowieso täglich genug herumgeschnüffelt und ausspioniert. Snowden zeigt uns (der Öffentlichkeit) nur allzu deutlich wo die Schwachstellen liegen (können) und bindet sie allen trotz ihrer verkniffenen Augen auf die Nasen, den Politikern, den Computerfachleuten, den unbescholltenen und unbedarften Bürgern, wie Du und Ich.

Herrn Dr. Thilo Weichert kann ich in seinem Ansinnen auf Schutzgewährung für Snowden nur unterstützen! Deutschland würde es insgesamt im Demokratiebestreben und internationalem Ansehen weiter stärken, wenn unsere Volksvertreter es denn nur ein ganz kleines bißchen wirklich wollten und mit viel Mut gegenüber dem großen übermächtigen Partner westlich des Atlantiks durchdrücken. Es geht hier nicht mehr nur um die überschwenglich gepriesene und nun plötzlich sehr strapazierte Freundschaft zweier Staaten.

Es geht um das weltweite Internet, unsere Informationsfreiheit und die Vertraulichkeit des gesprochenen und geschriebenen Wortes!


MfG.
atteloiv (damit die Nachrichtendienste etwas zu tun haben)
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