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News: Einknicken und durchwinken

Neuer Justizminister sagt Ja zur Vorratsspeicherung

Michael Nickles / 67 Antworten / Flachansicht Nickles

Ein bisschen Hoffnung bestand Anfang Januar, als der neue Justizminister Heiko Maas (SPD) klarstellte, dass die Vorratsdatenspeicherung in Deutschland nicht voreilig eingeführt wird. Maas erklärte, dass er als Entscheidungsgrundlage erstmal das endgültige Urteil des Europäischen Gerichtshofs abwarten wird.

Heiko Maas. (Foto: Dominik Butzmann / spd.de)

Das konnte durchaus als cleveres Ausbremsmanöver für die deutsche Stasi 2.0 interpretiert werden. Maas hat in diesem Punkt allerdings einen schwierigen Stand, weil die Einführung der Vorratsdatenspeicherung im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Jetzt scheint Maas komplett eingeknickt zu sein.

Das geht aus einem Blog-Beitrag der Linken-Politikerin Halina Wawzyniak hervor. Im Rechtsausschuss soll der Justizminister heute vorgetragen habe, dass ihm die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs eigentlich egal ist. Selbst dann wenn die Richtlinien zur Vorratsdatenspeicherung dort als unzulässig erklärt werden, will er dennoch zügig ein Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung vorlegen.

Wawzyniak war diese Aussage nicht klar, ihre Nachfrage soll alles aber noch eine Portion absurder gemacht haben. Maas geht durchaus davon aus, dass die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung als unzulässig geklärt wird.

Das betreffe dann aber nur die Richtlinie und nicht die Vorratsdatenspeicherung selbst. Es soll im Fall eines Scheiterns also keine neue zulässige Richtlinie abgewartet werden. Stattdessen wird die Vorratsdatenspeicherung einfach nach eigenem Ermessen durchgezogen.

Die Regierung spekuliert wohl auch drauf, dass sie durch eine eigenmächtige Vorgehensweise,  mit einem deutschen Gesetz, auf die Richtlinie der EU Einfluss nehmen kann.

Die baldige Einführung der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung ist also beschlossen.

Michael Nickles meint:

Mund auf, Löffel Scheiße rein, ordentlich kauen, brav runterschlucken. Fertig. Herzlich Willkommen bei der großen Koalition.

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Hehehehehe! winnigorny1
Maybe Alter68er „Jeep! Wie es denn besser geht haben wir in Deutschland ...“
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Jeep! Wie es denn besser geht haben wir in Deutschland gesehen. 1914 wollen wohl einige wiederhaben. 1933 wäre für viele die Endlösung!

Na klar, packen wir die braune Karte aus, oder wie?

Sorry, es ist mir zu blöde, denn ich bin und war niemals braun oder rechts. Aber ich gehöre auch nicht zu den Deutschen, die sich schuldig fühlen, aufgrund der Vergangenheit des deutschen Volkes. Denn ich war schlicht und ergreifend nicht dabei und identifiziere mich auch absolut nicht damit.

So gut wie jeder Staat dieser Welt hat Dreck am Stecken, von der Unterdrückung, über Kriege bis hin Genuzid.

Unsere aktuelle, lobyistische Politik zerhackt das Volk in kleine Stücke und wirft es den Geiern zum Fraß vor.

Unsere Kinder bekommen eine überholte Bildungspolitik, landen dann in einer korrupten Arbeitspolitik als Humankapital und enden evtl. in einer maroden Sozialpolitik, oder gar in einer insolventen Gesundheitspolitik.

Wenn man den Wert einer Demokratie daran messen kann, was für die Kinder getan wird, so hat unsere schlichtweg versagt.

Nein, wir brauchen keinen Diktator. Wir brauchen Politiker die wirklich im Sinne des Volkes entscheiden und handeln. Und dazu müssten auch sie gleichberechtigt für ihre Verfehlungen haftbar gemacht werden und im schlimmsten Falle nicht nur den Verlust des Amtes, sondern die Verlust der Existenz fürchten.

Was aber über jahrzehnte gezüchtet wurde ist eine Rasse von nahezu unantastbaren Politikern, Managern, Bankern, Brookern und Richtern, die vollkommen realitätsfremd in der Welt der Zahlen leben und entscheiden.

Gruß

Maybe

"Es gibt nur eine falsche Sicht der Dinge: der Glaube, meine Sicht sei die einzig Richtige!" (Nagarjuna, buddhistischer Philosoph)
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