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News: Deutschland erwacht

Endlich Freiheit für WLANs - Abschaffung der Störerhaftung ist beschlossen

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles
In Thailand längst Normalfall: öffentliches WLAN gibt es fast überall, in den meisten Kneipen hängt das nötige Passwort gleich an der Wand - falls es überhaupt eins braucht. (Foto. mn)

Jeder der sein WLAN ohne weitere Zugangsbeschränkung freigegeben hatte, stand rechtlich gesehen immer mit einem Bein im Knast.

Denn sobald zum Beispiel ein Gast in einem WLAN einer Kneipe etwas Ungesetzliches getan hat und erwischt wurde, dann haftete der Besitzer des WLANs mit.

Mit dieser unsäglichen gesetzlichen Regelung ist nun bald Schluss!

Die deutsche Politik hat heute beschlossen, dass die so genannte „Störerhaftung“ einfach abgeschafft wird.

Allerdings rührt dieser Schritt nicht aus der tollen Idee einer Partei heraus, sondern an dem Umstand, dass im März 2016 der EU-Gerichtshof ein Gutachten veröffentlicht hat. Darin wurde festgestellt, dass Anbieter von WLAN-Netzen nicht für Vergehen Dritter haften. In Deutschland galt dieser Umstand bisher nur für Provider, da sie ja nicht das komplette Surfverhalten ihrer Kunden überwachen können.

Anders sahen die Gerichte das bis dato bei privaten WLAN-Zugängen. Da müsste der Betreiber aufpassen und zumindest per Vorschaltseite mit Passwort und Zustimmung zu Nutzungsregeln das Recht wahren. Faktisch war dies nur zum Teil umsetzbar, denn wenn illegale Dateien getauscht wurden, dann wurde der Anbieter trotzdem mit haftbar gemacht.

Mit diesem Unsinn ist nun Schluss! Viele Router haben einen sicheren Gastzugang und lassen sich sogar zusätzlich in der Nutzung der Bandbreite begrenzen. Nur wer einen solchen Gastzugang hat, sollte sein Netzwerk freigeben – ohne Verschlüsselung und Passwort. Wenn das richtig viele Leute machen, dann kann man sich bald frei durch die Stadt bewegen und hat überall super schnelles WLAN im Zugriff.

Ein kleines Gefahrenpotential hat die Geschichte dann doch noch: wer mit seinem mobilen Gerät jedes WLAN nutzen will, der sollte eine Schutz-Software haben die mit VPN arbeitet. Denn einige Hacker bieten bereits jetzt offene WLANs an, um dann heimtückisch die Geräte der Nutzer anzugreifen.

Achtung: Nach dem Plan der Koalitionsparteien soll die neue Regelung so schnell wie möglich im Bundestag verabschiedet werden und dann bis zum Herbst in Kraft treten. Aktuell ist also noch Vorsicht geboten!

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RogerWorkman Michael Nickles „Endlich Freiheit für WLANs - Abschaffung der Störerhaftung ist beschlossen“
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Habe schon seit Jahren einen Gastzugang, sogar mit eigenem Zugangscode für Nachbarmieter. Da dies Nachbarn vertrauenswürdig sind, so hält sich das Risiko der Haftung in Grenzen.

Hätte gern noch weitere Nachbarnutzer, denn jetzt teilen wir uns die Kosten. Praktisch.  Ziel wäre eine Glasfaseranbindung mit z.B. 400000 Kbit/s oder schneller. Das bieten schon Kabelanbieter. Aber hier reicht das Kupferkabel nur bis 100000 Kbit/s. Ist ok und günstig. In Studentenwohnhäusern ist ein gratis Wlan-Zugang Standard und im Zimmerpreis inklusive.

Momentan kassieren die Provider über die Einzelanbindungen überproportional viel, bei Sammelanbindungen könnten sie nicht soviel Gewinne erzielen. Deshalb ändern sich viele Verträge stillschweigend auf maximal 300 GB Traffic pro Monat... nennt sich immer noch Flat, ist es aber nicht.

Selbst komm ich ohne TV über DSL auf über 100 GB/Monat. Bei einem Free-Wlan in Deutschland müssen auch die Vertragsbedingungen unbedingt geändert werden, ansonsten ist nix mit Free-Wlan. Manche Hotels drosseln schon ihre freien Gastanschlüsse, damit das Volumen nicht ausgeschöpft wird. Z.B. Köln-Messe hat auch mal Free-Wlan angeboten, ein Reinfall, weil alle Messebesucher und Austeller Wlan nutzen wollten, Netz ist komplett zusammengebrochen.

Auf alle Fälle sollte die Haftung weg, der technische Kram wird sich dann von selbst regeln.

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