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Ich habe nichts zu verbergen

fbe / 34 Antworten / Flachansicht Nickles
Ich dachte wirklich, dieses "ich habe nichts zu verbergen" hätten wir (spätestens) "seit Snowden" nun endlich überwunden.

Gehört zwar nicht zum Thema, deshalb Bitte an die Admins dieses Posting zu verschieben.

Im Zusammenhang mit "Ich habe nichts zu verbergen" empfehle ich dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=-YpwsdRKt8Q

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=-YpwsdRKt8Q

Dkriesel hat seit 2014 den Spiegel Online gesammelt und untersucht, etwa ab 11:15 wird es interressant.

fbe

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mawe2 weissnix2 „...was sie aber nicht hindert, am lautesten danach zu schreien. Die Grundrechte, und dazu gehört auch das Recht auf ...“
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was sie aber nicht hindert, am lautesten danach zu schreien

Ich kenne niemanden, der das tut.

Wie das Beispiel des Berliner Attentäters beweist, der trotz Vorstrafen jahrelang unbehelligt durch Europa ziehen, unter mehreren Identitäten leben und staatliche Leistungen kassieren konnte, ist der Staat bei seinen Datenspeicherungen eher zurückhaltend - um nicht zu sagen oberflächlich und miserabel organisiert, dem Datenschutz und unserer ganovenfreundlichen Gesetzgebung und Justiz sei Dank.

Falsch.

Die Informationen lagen alle vor. Datenschutz ist hier überhaupt kein Thema. Die Behörden wussten genau Bescheid und waren schon lange darüber informiert, dass diese Person einen Anschlag verüben wird. Der "Datenschutz" war in diesem Falle also überhaupt kein Hinderungsgrund.

Es gibt andere Gründe, warum man dieses Attentat trotz eindeutiger Informationen nicht verhindert hat. Der Datenschutz ist jedenfalls nicht das Problem.

Deshalb glaube ich - ihr dürft das gerne anders sehen - dass meine personenbezogenen Daten beim Staat immer noch besser aufgehoben sind als in den Niederungen des Internet.

Niemand hat ein Recht, diese Daten zu sammeln. Nicht der Staat und nicht private Unternehmen.

Aktuell magst Du recht haben, dass vom Staat die geringere Bedrohung für jeden Einzelnen ausgeht als von manchen Privatunternehmen.

Aber der Staat wird sich ändern. Der liberale Staat, der sich immer noch sehr zurückhaltend gegenüber seinen Bürgern verhält, wird abgelöst durch eine weniger zurückhaltende Form von "Staat". Darauf läuft jetzt alles hin. Von daher ist es jetzt schon richtig, dem Staat grundsätzlich zu mißtrauen und ihm so viele Daten wie möglich vorzuenthalten.

Und was die Vorratsdatenspeicherung angeht: dabei geht es doch nicht darum, jeden unbescholtenen Bürger permanent zu überwachen

Doch, genau darum geht es.

sondern eben nur um die, die sich - sagen wir mal "seltsam" verhalten

Nein. Über die weiß man auch so Bescheid, unternimmt aber nichts, selbst wenn man jahrelang vorher darauf aufmerksam wird.

Terror- oder Kriminalitätsabwehr sind vorgeschobene Begründungen, warum man Vollüberwachung haben will.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/33C3-Snowden-Es-ging-nie-um-Terrorismus-3583010.html

Warum unterbindet man den Terror nicht, auf den man seit Jahren vorbereitet ist, bei dem die Gefährder seit Langem bekannt sind und - trotz Datenschutz - beobachtet wurden?

Welchen Terror will man den verhindern, wenn man noch mehr Daten hat, wenn man schon das nicht verhindert, was ohnehin bekannt ist?

Gruß, mawe2

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