Verstehe ich die Süddeutsche richtig, wir sollen nun alle die Klappe halten und die jetzigen Verantwortlichen feiern, obwohl genau deren Parteien dafür verantwortlich sind, dass die Krankenhäuser in Jahrzehnten privatisiert, auf Profit gebürstet und aufs Minimum reduziert wurden? Der Katastrophenfall war für die Verantwortlichen etwas für die Geschichtsbücher, in der Realpolitik wurde der Katastrophenfall, wie wir nun sehen, einfach schöngerechnet.
Statt den Leser z.B. über die Ursachen, sprich die Jahrzehnte langen Sparmaßnahmen beim Gesundheitssystem aufzuklären, sprich die andauernden Gesundheitsreformen, die ständiger parteipolitischer Spielball waren und zu fragen, warum für den Katastrophenfall kein Material mehr gelagert wurde, begnügt man sich bei der Süddeutschen damit, den Parlamentarismus zu loben, nur weil der das macht, wofür er seit Jahrzehnten überbezahlt wird.
Vielleicht liest die Süddeutsche nochmal nach, es heißt nämlich frei nach Abraham Lincoln: In der Krise zeigen sich die Menschen meist von ihrer besten Seite, wenn du wissen willst, wie Menschen wirklich sind, dann gib ihnen Macht. Wie CDU/CSU/FDP/Grüne und SPD sind, wenn sie Macht hatten, das wissen wir. Sie hatten wegen der Schwarzen Null, Null Ohr für die Probleme im Gesundheitssystem. Dabei flog es uns schon lange um die Ohren, ob beim Personal, den multiresistenten Keimen oder bei den immer häufiger werdenen Engpässen bei wichtigsten Medikamenten.
Sorry, ich bin alles andere als ein AfD-Fan, aber aktuell interessiert mich dieser braune Haufen genau nicht, denn die Verantwortlichen für die aktuelle Lage in Deutschland sind explizit die Mächtigen der letzten Jahrzehnte und nicht die AfD.