Hallo NikoKlaus,
Unix ist eine Multiuser Umgebung, in der es gewisse Regeln für den Umgang der Anwender untereinander gibt.
Der Umstand, daß Unix/Linux heutzutage häufig als Desktop System eingesetzt wird, ändert nicht an den bestehenden Konventionen.
Die Directories /tmp /usr/tmp /var/tmp sind per Definition nur zur Aufnahme von temporären Dateien vorgesehen.(Sagt ja schon der Name)
Wer dort Dateien ablegt, muß sich darüber im Klaren sein, daß sie jederzeit ohne Nachfrage von Anderen gelöscht werden können.
Das gilt sowohl für Anwender als auch für Prozesse.
Fazit:
Dateien in den o. a. Directories sollten normalerweise ohne Bedenken gelöscht werden können.
Wichtig ist eigentlich nur der Zeitpunkt,wann das geschieht.
Es kann ja sein, daß eine Temporärdatei gerade noch gebraucht wird.
Aus diesem Grunde hat es sich eingebürgert, daß man die Temporärverzeichnisse automatisch beim Booten
nach dem Mount der entsprechenden Laufwerke leert.
Dazu gibt es dann ein entsprechendes "rc" start Script.
Unter SuSE ist dieses automatische Löschen der Temporärdateien
nicht als Startscript hinterlegt, sondern es gibt ein Script "aaa_base_clean_tmp" in /etc/cron.daily, das einmal täglich
über den Zeitscheduler "cron" gestarted wird.
Dieser Mechanismus ist etwas flexibler als ein automatisches Löschen beim Systemboot,
da hier in der Datei /etc/rc.config diverse Verhaltensweisen konfiguriert werden könnnen:
MAX_DAYS_IN_TMP = wieviele Tage sollen die Dateien in den Temporärdirectories erhalten bleiben. 0 = Nichts löschen
TMP_DIRS_TO_CLEAR = Blank separierte Liste mit den Namen der Temporärverzeichnisse
CLEAR_TMP_DIRS_AT_BOOTUP="yes" oder "no" = soll beim Booten geleert werden ?
OWNER_TO_KEEP_IN_TMP = Blan separierte Liste der User, deren Dateien nicht gelöscht werden sollen.
Alles Klar ?
Gruss, Cfreak