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GEZ guckt genau hin! Schon dran gedacht...!?

Soulmann63 / 38 Antworten / Flachansicht Nickles

Die GEZ unterscheidet noch zwischen PCs mit Internetanschluss und TV-/Radiokarte. Rüstet der Computerfreak seinen PC mit der Steckkarte auf, dann gilt diese Zusatzkompenente laut GEZ als "Rundfunkempfangsteil" und das Ganze als "Rundfunkempfangsgerät". Teure Metamorphose: Der Wandel vom Rechner zum Fernseher und Radio kostet monatlich 16,15 Euro, denn der Computer muss nun bei der GEZ angemeldet werden. Es sei denn, im Haushalt wird schon für einen Fernseher bezahlt, dann gilt der umfunktionierte Monitor als Zweitgerät. Baut ein Arbeitnehmer in seinen Bürorechner eine Karte ein, dann muss dieser zusätzlich angemeldet werden. Radiohörer im Internet können bis Ende 2004 die GEZ noch legal umsurfen.
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Olaf19 DannyCoburg „IHK“
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Hi Danny!

Kann ich gut verstehen, daß Du Dich über diese für Dich kostspieligen Gängeleien ärgerst. Mir geht es immer so:Wenn mich eine Sache ärgert, kann ich um so besser damit leben, je mehr ich mir über das Warum und über die Hintergründe klar werde. Damit relativiert sich so manches, und ich kann mich besser mit Dingen abfinden, die ich nicht ändern kann.

Beispiel IHK: Du sagst, daß dieser Verband u.a. Schulungen durchführt und Gesellenprüfungen abnimmt. Wenn der auszubildende Betrieb diese Prüfungen selbst bezahlen müsste, würden es viele Betriebe ablehnen, Leute auszubilden. Folge: fehlender Nachwuchs und höhere Jugend-Arbeitslosigkeit. Auch die von der IHK finanzierten Schulungen werden vielen Menschen die beruflichen Perspektiven verbessern - gut für den Arbeitsmarkt.

Was ich mit all dem sagen will: So ärgerlich die viele Zahlerei auf der einen Seite sein mag - unter dem Strich gäbe es wahrscheinlich viel größere Probleme für die ganze Gesellschaft und damit für jeden einzelnen von uns, wenn diese Gelder nicht flössen.

Was nun den Personenkreis angeht,der dafür zahlen soll: Das ist immer eine Ermessenssache; irgendwo muss der Gesetzgeber die Grenze ziehen. Dass alle einen IHK-Beitrag zahlen, würde wohl allgemein als ungerecht empfunden werden und wäre politisch nicht durchsetzbar. Dass nur diejenigen zahlen, die unmittelbar von der IHK profitieren, wäre nicht machbar, weil man dann die Beiträge dramatisch erhöhen müsste. Und deswegen... :-(

Nun noch etwas zur GEZ und damit wieder zurück zum Ausgangsposting. Um das ÖR-Rundfunksystem zu finanzieren, gäbe es verschiedene Lösungs-Ansätze:

- eine "Allgemeine Mediensteuer", die alle zahlen müssen: Das wäre wohl ein wenig zu grob. Jeder soll selbst entscheiden, ob er am Rundfunk teilnehmen will - und nur dann zahlen.

- Umwandlung von ÖR-Rundfunk in Pay-TV: Dann würden noch und noch Zuschauer zu den Privaten abwandern; das ÖR-System wäre nicht mehr bezahlbar.

Also hat sich der Staat für einen Kompromiss entschieden: Nicht alle müssen zahlen, sondern nur alle Rundfunkteilnehmer - auch wenn sie die ÖR Sender nicht nutzen. Das neue Gesetz ab 2005 sieht nun vor, dass es künftig zwei Arten von Nicht-Rundfunkteilnehmern gibt:

- Leute die nicht am Rundfunk teilnehmen und "infolgedessen" auch nicht zahlen müssen

- Leute die nicht am Rundfunk teilnehmen und trotzdem zahlen müssen

Zu letzter Gruppe gehöre ich. Ich nehme nicht am Rundfunk teil, soll aber ab 2005 für den Internetzugang GEZ-Gebühren abdrücken.

Das stimmt mich nicht gerade froh - andererseits: Es ist wohl die einzige Möglichkeit, eine staatliche Versorgung mit Informationen und Unterhaltung zu finanzieren, die nicht von privat-wirtschaftlichen Interessen bestimmt ist. Was uns die oben skizzierten amerikanischen Verhältnisse erspart - deswegen: Grin and bear it......

Ich werde Dich jetzt sicherlich nicht vollauf überzeugt haben, hoffe aber, Deinen verständlichen Ärger ein wenig relativiert zu haben ;-)

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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