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Fleischesser - Vegetarier; angeboren?

Turboman / 21 Antworten / Flachansicht Nickles

Hi,


ist es wissenschaftlich erwiesen, dass der Fleischbedarf genetisch Bedingt ist? Weil ich kann einfach nicht meinen FlesichKonsum reduzieren. Ich fühle mich dann nicht satt. Oder bin ich einfach nicht kons4equwent genug?

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Hm....... Micky
Hm....... Heinz_Malcher
Pumbo Turboman „Fleischesser - Vegetarier; angeboren?“
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Hallo @Turboman!

Die von Dir angesprochene Problematik hinsichtlich intensiveren Sättigungsgefühl nach Fleischkonsum ist in vielen wissenschaftl. Arbeiten seit Jahrzehnten schon belegt (aber wird nicht gerne gesehen, da es nicht so ganz in's aktuelle Gutmenschenverhalten hierzulande passt). Besonders im Hinblick auf die Schnelligkeit der Einstellung und Dauer des Anhaltens des Sättigungsgefühls ist Fleisch diesbezüglich anderen Lebensmitteln überlegen. (Du bist also nicht irgendwie "falsch" gepolt!) Dies bezieht sich aber auf kühlere Klimaten. Bei tropischen resp. subtropischen Bedingungen verliert Fleisch daher etwas von seine Bedeutung im Speiseplan. Das zieht sich wie der berühmte, rote Faden weltweit durch alle möglichen Kulturkreise durch. Einfach gesprochen: Je mehr Nord/kalt, je mehr Fleischfress!!

Fleischverzehr ist ein überaus emotional besetztes Thema. Je höher der Organisationsgrad einer Gesellschaft, je höher auch der Anspruch an Gewaltvermeidung in ihr. Die Gewinnung von Fleisch, die ja bekanntlich mit dem Töten von Tieren einhergeht, wird dabei zunehmend als unkorrekt/störend etc. empfunden. Von daher ist der Wunsch nach Verzicht auf Fleisch eine zu erwartende Anpassungsreaktion an die gesllschaftlichen Normen. Das dies aber von vielen eher kopfgesteuert als aus eigenem Verlangen durchgeführt wird, zeigt, dass hier etwas nicht so ganz stimmt.

Das Ernährungsverhalten wird durch physiologische Anforderungen/Aussttattung eines Lebewesens bestimmt. Unterschiedliche Tierarten ernähren sich unterschiedlich. Der Mensch gehört schon rein anatomisch gesehen (Gebiss, Verdauungstrakt, enzymatische Ausstattung etc.) klar zu den Omnivoren, also Allesfressern mit einem Fleischanteil im Speiseplan. Doch wieviel Fleisch? Rückschlüsse auf eine "natürliche" Ernährung lassen sich für den Menschen ganz gut durch Beobachtungen an seinen nächsten natürlichen Verwandten in der Gruppe der Primaten, den Bonobos, ziehen. Lange Zeit dachte man, diese würden sich fast nur vegetarisch mit ganz gelegentlichen Aas- oder Insektenintermezzos ernähren. Neuer Beobachtunge zeigen aber, dass durch sie gezielt zum Fleischgewinn gejagt wird und das in einer im Tierreich extrem hohen Organisationsgrad. Weiter war es eine Überraschung, dass sich bei Versuchen heraustellte, dass diese Tiere wesentlich mehr Fleisch in der Nahrung bevorzugen, als sie natürlich erjagen können. Im Klartext: Unser nächsten Verwandten sind nur vergetarisch ausgerichtet, weil sie nicht so viel ranbringen können, wie sie eigentlich möchten. Also von wegen: Lieber Schimpanse

Von daher ist ein gewisser Anteil von Fleisch an der Ernährung auch bei Menschen normal, natürlich und O.K.. Jeder soll selbst entscheiden, was für ihn diesbezüglich in Ordnung ist, da wir uns auch den Luxus leisten können, ohne Mangelernährung auf Fleisch verzichten zu können (was für viele andere Menschen weltweit aber nicht zutrifft). Wenn Du es möchtest, so esse so oft Fleisch, wie Du Lust darauf hast. Achte dabei aber auf ernährungsphysiologische Aspekte. Nur oder überwiegend Fleisch ist auch ein Unfug. Worauf wir aber immer sehen sollten, ist Klasse statt Masse, da durch den extremen Preiskampf im Bereich der Fleischgewinnung und -verarbeitung mittlererweile ein so starker ökonomischer Druck ausgeübt wird, der zu den bekannten Verhältnissen auch bei der Tierhaltung führt.

Wofür ich gar kein Verständnis habe, sind aber so weichgespülte Alternaive, die der Meinung sind, nun auch ihren Hund oder Katze rein vergetarisch ernähren zu müssen (Kein Gag, schon ein paar mal in letzter Zeit in der Praxis erlebt!!). Die sollten sich vielleicht doch lieber einen Goldhamster halten.

Gruß

Pumbo

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