Es ist schön erstaunlich, wie unsere politischen Interessengruppen dem deutschen Volk erzählen, wie doof, unmündig, blöde und idiotisch es doch ist. Und das Dollste, wir glauben diesen Schwachsinn auch noch.
Die Niederländer, Schweizer, Franzosen, Dänen und was weiß ich noch wer müssen es ja echt drauf haben, dass sie über ihre Zukunft selbst und mündig entscheiden dürfen.
Der Deutsche ist dafür zu blöde, er hat keine Ahnung gehört deshalb stets 4 Jahre lang in die apolitische Gummizelle. Nach vier Jahren wird dann von ihm erwartet, das er brav ans Urnchen rennt und seine Verarscher aufs Neue wählt. Ja und wenn er dass mal nicht korrekt macht und die Falschen wählt oder aber gar nicht ... Um Himmels Willen, ja was ist dann das Geschrei groß.
Für wie blöde halten uns diese Schwachsinn schwafelnden Wichtigtuer eigentlich? Wir sind das Volk und nicht ihr. Von uns geht die Macht aus. Ihr vertretet auch nicht uns, sondern nur eure Brieftaschen und eure machtgeilen Interessen und nichts anderes. Ihr würdet für Macht alles tun und das tut ihr ja auch, tagtäglich nachzuvollziehen (Uwe Barschel könnte uns ja so manches erzählen, aber dann gäbe es wohl keine CDU mehr).
Danke, dass wir als blödes Volk von euch so herrlich 4 Jahre lang verarscht werden. Geradezu ekelhaft ist eure Schleimerei in dieser Wahlkrampfphase um dann wieder rechtzeitig zum vierjährigen Arschtritt auszuholen.
Für wie blöde haltet ihr uns eigentlich?
Ja, ja, ich weiß, ist ne rhetorische Frage: für verdammt blöde. Und wir müssen es ja auch tatsächlich sein, sonst würde euch die Tour nicht ständig aufs Neue gelingen!
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Ich verstehe grundsätzlich deinen Standpunkt, aber hier überspannst du den Bogen jetzt definitiv. Schonmal im Bundestag gewesen? Hast Du dich mal länger mit den Debatten beschäftigt, die dort geführt werden? Und dir schonmal überlegt, warum der Anteil der Juristen unter denen, die in die Politik gehen, so hoch ist ?
"Ein einzelner Bürger ist also sehr wohl genauso (in-)kompetent wie ein x-beliebiger Politiker,"
Ok. Ich nehme den X-beliebigen Abgeordneten A mit abgeschlossenen Jurastudium und Berufserfahrung und nehme Arbeiter B mit Realschulabschluss, der erfolgreich ein Handwerk ausübt, intelligent und interessiert ist aber aus Zeit und Bildungsgründen seine Informationen komprimiert und vereinfacht aus der Bildzeitung bezieht.
Du willst doch nicht im Ernst behaupten, dass die beiden dieselbe Kompetenz in puncto Verständis von komplexen Gesetzesvorlagen mitbringen. Dass der parlamentarische Alltag tatsächlich manchmal recht irrsinnig erscheint und ist, auch zu seltsamen Auswüchsen führt - da will ich dir nicht widersprechen.
"Volksabstimmungen spiegeln den Volkeswillen/-Meinung wider, wenn Politiker abstimmen wird im Prinzip nur Partei- und Lobbypolitik betrieben."
Na, so gehts aber nicht . Während du beim Thema Volksabstimmungen aus der Theorie heraus argumentierst, unterschlägst du einfach den theoretischen Teil des Parlamentarismus und prangerst die Praxis an. Du vergleichst also manipulativ, nicht sachlich.
In der Theorie sieht nämlich das parlamentarische Prinzip genauso rosig aus wie das Instrument der Volksabstimmungen. Der mündige Bürger wählt seine Repräsentanten, die aufgrund der Intelligenz des Wählers und seiner interessierten pol.Partizipation per se bereits die fähigsten Männer und Frauen mit den jeweils besten Konzepten sind. In der parlamentarischen Ausseinandersetzung setzt sich dann, in der Theorie, stets das beste pol. Konzept durch. Wie die Realität aussieht, brauch ich dir nicht zu erzählen.
In der Praxis sieht das mit den Volksabstimmungen aber auch nicht so klasse aus. Der durchschnittliche Bürger informiert sich in der Regel eben NICHT, bzw. es fehlt ihm an der entsprechenden (Aus-)-Bildung um komplexe Sachverhalte richtig einzuordnen. Einfache Parolen demagogischer Art findet er einleuchtend, redet jemand zu kompliziert daher ist das verdächtig. Außerdem neigt der "Volkeswille" zur Kurzsichtigkeit und Wechselhaftigkeit und entscheidet zuweilen wegen einer Frisur, ob jemand kompetent ist oder nicht.
Last but not least: Der Wähler neigt auch dazu, seine Wahlverantwortung zu missbrauchen, indem er Wahlen und Abstimmungen dazu nutzt, die Verantwortlichen für etwas, das mit dem Abstimmungsobjekt gar nichts zu tun hat, abzustrafen.
Auch hier klafft durchaus eine Lücke zwischen der Theorie und der Realität. Es wäre natürlich Blödsinn und absolut leichtsinnig, den mündigen Bürger deswegen als "zu doof" zu titulieren.
Genauso leichtsinnig ist es aber, alle Politiker, unseren gesamten parlamentarischen Diskurs und unser Repräsentantensystem für per se unfähig, uninteressiert, und quasi korrupt (Lobbypolitik) zu erklären.
Wenn du mal wissen willst, was Korruption und demokratische Fehlwmtwicklungen WIRKLICH bedeuten, gehe mal in bestimmte Länder Afrikas oder nach Rumänien. Sehr lehrreich. Dort lernt man unser stabiles System trotz aller Mängel sehr zu schätzen. Und lernt auch, was es wirklich bedeutet, wenn Leute "da oben" nur nach eigenen Interessen handeln und den Bürger nach allen Regeln der Kunst verarschen.
So das musste jetzt mal raus. Sorry, das Du das jetzt abgekriegt hast, ich meine das eher allgemein und nicht auf dich gemünzt.
Ich wundere mich nur immer wieder über diese typisch deutsche Mentalität, ständig zu jammern, alles besser zu wissen aber wenn es ernst wird zu kneifen und zu meinen, andere sollen das für einen machen.
Selbst in die Politik gehen ? Aber nicht doch. Eine eigene Partei gründen ? Lieber nicht, ist ja Arbeit und bringt eh nix. Auf die Strasse gehen, wenn es einen Grund dafür gibt ? Nein, da könnte man ja Ärger mit der Obrigkeit bekommen, die man dann lieber in der Kneipe unter Freunden angreift, wo man weiß, dass jeder den eigenen Meinungen zustimmt.
Nix für ungut, aber mit unserer politischen Kultur der interessierten pol. Auseinandersetzung ist es nicht weit her bei uns. Ich habe meine Zweifel, ob "Volkeswillen" bei uns mehr ist als eine vorübergehende Stimmung - uns so wird keine gute Politik gemacht.
Zu unserer Verteidigung muß man aber auch sagen: wir haben auch wenig Übung, was das angeht. Wir dürfen ja nichtmal unseren Bundespräsidenten direkt wählen. Diese mangelnde Erfahrung sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, wenn man vehement mehr Direktdemokratie fordert und im gleichen Atemzug alle Repräsentanten, die man ja selbst als Wähler zu verantworten hat, für meschugge erklärt.
Ist meine Meinung, mehr nicht. Und noch mal: Sorry, "the wasp", bezieh die letzten Absätze bitte nicht auf Dich und Deinen Beitrag, ich hab nur ganz allgemein Dampf ablassen müssen.
Liebe Grüße