Hmmm, bei Free Jazz sind wir ziemlich einer Meinung. Das ist mir irgendwie zu... spröde, zu ätherisch-intellektualisiert - ach was weiß ich, mir fallen dazu nicht die richtigen Worte ein :-)
Mit dem Take Five ist das so ein Kreuz. Sicher, Brubeck hat dem Titel einen Großteil seiner Bekanntheit und Popularität zu verdanken, keine Frage. Aber er wird auch gleich immer und überall, wo sein Name fällt, mit eben diesem Stück identifiziert. Es sollte mich daher nicht wundern, wenn er Take 5 so manches Mal verflucht hätte :-) Übrigens ist der 5/4-Takt nichts anderes als das, was man in der bayerischen oder österreichen Volksmusik als "Zwiefachen" bezeichnen würden, nämlich abwechselnd ein 3/4- und darauf folgend ein 2/4-Takt - nur eben beide zu einem Takt zusammengefasst. Eigentlich gar kein Hindernis beim Tanzen - außer, wenn man auf fest einstudierte Schrittfolgen Wert legt...
Es gibt übrigens ein zweites, ebenso berühmtes Stück im 5/4-Takt: der 2. Satz aus der 6. Sinfonie (h-moll, op. 74, Beiname "Pathétique") vom hier bereits erwähnten Peter I. Tschaikowsky. Drittes Beispiel, und da bin ich wohl weltweit der einzige, der das heute noch kennt *bg*: "War Crime" (1983) von der Gruppe "Special AKA" (=Nachfolge der leider aufgelösten British-Ska-Gruppe "The Specials"). Alle diese Stücke empfinde ich rhythmisch als besonders reizvoll und auch tanzbar -- wenn man sich für die Tanzschritte keine festen Regeln auferlegt.
Meine ganz persönlichen Lieblingsstücke von Dave Brubeck sind übrigens: "The Lost Waltz" (göttlich!!), "Audrey" (herrlich melancholisch) und "Stompin' for Mili".
Ich glaube, so langsam müssen wir dieses Board in "Off Topic 2" umbenennen :-))
Cheers
Olaf