Nach neuesten Meldungen werden jetzt Hartz 4 -empfänger
aus Teilen ihrer Wohnung ausgeperrt. - - Einfach so
Und zwar , wenn die Wohnfläche etwas zu Groß ist.
ein Zimmer der Wohnung wird vesiegelt und darf
unter Stafe nicht mehr betreten werden.
Was kommt als Nächstes ? -- ein Konzentrationslager?
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Hi Marc,
ja es ist wahr - je länger eine Diskussion andauert, desto größer ist die Gefahr, dass sie irgendwann "selbstbezüglich" wird. Volkstümlich wird das auch gern "sich im Kreise drehen" genannt :-)
Rückblickend kann ich meine Einschätzung zum Thema in einem Satz zusammenfassen: Durch das massenhafte Verschicken von Bewerbungen entstehen keine neuen Stellen - nur Papier- und Plastikberge. Wenn renommierte Firmen wie Otto-Versand oder Beiersdorf im Hamburger Abendblatt inserieren, erhalten sie 1.000 oder gar 1.500 Mappen zugeschickt. Wenn man die Lustlosen unter den Arbeitslosen nun auch noch animiert, ihre Mappen auf die Reise zu senden, sind es in Zukunft 2.000 Mappen.
Wem ist damit geholfen? Weder den Betroffenen, noch der Allgemeinheit - im Gegenteil:
- die Faulen ärgern sich, dass sie nicht mehr bis mittags im Bett bleiben können
- die Fleißigen ärgern sich, dass sie jetzt noch mehr Mitbewerber auf die wenigen freien Stellen haben
- die Personaler ärgern sich, dass sie noch mehr Arbeitsaufwand mit dem "Entsorgen" von Bewerbungen haben
- die Pförtner ärgern sich, dass sie andauernd wildfremde Leute im Eingangsbereich abfertigen dürfen:
"Wo finde ich Herrn Dombrowski?" - "Ja was wollen Sie denn von dem?" - "Ich will meine Bewerbungsunterlagen persönlich abgeben." - "Ja ham Sie denn einen Termin?" => alles schon erlebt...
Deswegen: Wenn man das Arbeitsmarktproblem rein wissenschaftlich-theoretisch-philosophisch angeht, magst du 100% recht haben. In der täglichen Praxis wäre es schier eine Katastrophe, wenn sich noch mehr Leute bewerben sollten.
Übrigens ein schönes Beispiel dafür, wie Quantität zu Lasten von Qualität gehen kann: Bei 1.000 Bewerbungen hat ein Personaler doch überhaupt keine Chance mehr, sich alles in Ruhe durchzulesen. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Firmen im ersten Schritt die Bewerber nur noch nach dem Foto aussuchen - die schönsten werden eingeladen, wer ein bisschen schratig aussieht, wird gleich aussortiert. Manche Menschen haben ein hübsches Gesicht und sind einfach nur nicht "fotogen". Gleich aussortieren, ist ja scheißegal, bleiben genug andere übrig.
Das alles ist eine ganz schlimme Fehlentwicklung.
In die gleiche Kerbe schlägt übrigens dieses bekloppte "Anti-Diskriminierungs-Gesetz" - Firmen dürfen jetzt nicht mehr laut und öffentlich zugeben, dass sie Leute über 50 nicht mehr einstellen. Was ist die Folge davon? Über 50jährige schicken weiter hoffnungsfroh ihre Mappen an diese Firmen und landen nach dem Ablesen des Geburtsdatums SOFORT auf dem Absagenstapel. Dann ist es doch besser, dass die Firmen das gleich offen sagen, dann kann der betroffene Personenkreis sich die Mühe sparen. Aber nein, erstmal den schönen Schein wahren, weil unser - wieder mal - realitätsferner Gesetzgeber das so will.
CU
Olaf