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Microsoft will Ihre Daten

Tuxus / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Forscher arbeiten, laut der Wissenschaftszeitschrift "Science", im Auftrag von Microsoft daran, Internetnutzer zu identifizieren. Bereits jetzt sei es möglich zu bestimmen, welchen Geschlechts und welchen Alters man ist.

Dafür benötigen sie angeblich keine Zustimmung durch den Internetnutzer.

Zukünftig wolle man dann wissen, welchen Namen, welche Herkunft, welchen Ausbildungsweg und welchen Beruf der Internetnutzer hat.

Quelle: http://www.netzeitung.de/internet/655838.html

Meine Meinung:
Ich will, dass das Privatleben von Bill Gates per Dauerstream übers Fernsehen verbreitet wird und ich will wissen, wann er sich wo, zu welchem Zweck aufhält und wann er Sex hat und mit wem.

Nein, die Grenzen von Moral werden von der Firma Microsoft überschritten.

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Ja nee is klar... Olaf19
Das liegt daran... Fitz1
Genau! Olaf19
Tilo Nachdenklich Fitz1 „Das liegt daran...“
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Sage mal Fitz1 Du kapierst den Winkeldeal überhaupt nicht. Von wegen Verfolgungswahn.

Ähnlich forschen die Versandhäuser die Nachbarschaft ihrer Besteller aus. Habe mal vor etlichen Jahren bei meiner Mutter einen Fragebogen entdeckt, wo Quelle (oder eine damit verbandelte Firma) wissen wollte, ob der Nachbar tierlieb ist und viele Details mehr!! Meine Mutter kriegte dafür Prämien, ich habe sie "zusammengefaltet", sie war nicht gerade redselig und ließ den Krempel schnell verschwinden. Etwas später hatte sie einen Türkei-Urlaub "gewonnen". Manche Leute wundern sich nun, dass sie keinen Kredit bekommen oder nur per Nachnahme bestellen können.
Das ist das Schlimme, der deutsche Spießbürger ist viel zu redselig, vor allem wenn's um die bösen Nachbarn geht. Was das Internet betrifft, da kann ich mir selber schaden, aber was ist, wenn ich locker vom Hocker über die Nachbarn plaudere/poste, Klarnamen und Adresse einfließen lasse?

Der Knallpunkt bei Microsoft ist nicht, dass sie versuchen das Alter zu schätzen, die Frechheit ist vielmehr, dass sie den Browsercache (den Verlauf) auswerten wollen und vermarkten wollen. Wenn nun z.B. die regionalen Kleingangster gegen geringe Gebühr abfragen können, wer z.B. selten zu Haus ist (das gibt der Browser-Cache vielleicht auch her), dann kann man ja mal das Haus leerräumen. Und unsere Dienste können Personen, die sie totsicher für gefährlich halten, denen sie aber nichts nachweisen können, denen können sie das Leben unangenehm gestalten, ganz indirekt und unauffällig, indem deren Angreifbarkeiten in die Datenbanken einfließen, die im großen Stil gehandelt werden und auf die mehr und mehr jedermann zugreifen kann. Man muss sich auch klar machen, dass diese Daten nicht nur in temporären Verzeichnissen auf dem Computer liegen; vielmehr liegen sie auch - dank Vorratsdatenspeicherung - recht lange beim Provider herum. Also auch unserer Linuxer/Firefoxer dürften betroffen sein. Ein wunderbarer Honigtopf.

Im Grunde genommen hat Microsoft also einen Versuchsballon gezündet, der relativ wenig mit dem Microsoft-Browser zu tun hat.

Ich dagegen denke, dass Datensammelwut und Zusammenführung großer Datenmengen unterbleiben müssen und unter schwere Strafe zu stellen sind. Vielleicht sind die allzeit verfügbaren Daten demnächst die größte Form der Umweltzerstörung.
Die erste Regierung, die im großen Umfang statistische Daten der Bevölkerung, sowie Einzelinformationen zur Herrschaftsicherung eingesetzt hat, war deutlich vor anderen Regierungen, die deutsche faschistische Regierung ab 1933.

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