Heute morgen kostet der Liter Benzin bei uns hier in der Gegend
1,64. Plötzlich kündigt die Industrie Elekroautos an. Die kommen
aber höchstens 50km weit mit "einer Steckdose".Da sind riesige
Batterien drin, die noch riesiger werden müssen, um effizient zu sein.
Was soll der Strom mal kosten, wenn alle über Nacht ihre Autos
aufladen?! Was soll so ein Auto anfangs kosten? Und genau die
Leute die es am nötigsten brauchen könnten, können es anfangs
sowieso nicht bezahlen.
Was hilft denn jetzt? Steuern runter? Benzingipfel?Preisdeckelung?
Aufstand Millionen genervter Autofahrer? Tankstellenblockade?
Bitte um Meinungen!
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Die Sache ist ein bisschen komplexer.
Der Erzeuger (z.B. Bauer) möchte einerseits seine Ware (z.B. Weizen) loswerden, andererseits sein Risiko minimieren.
Er verkauft also seinen Weizen, im Extremfall noch bevor er ausgesät hat. Das heißt, er muss finanziell noch nicht mal für Saatgut in Vorleistung treten.
Ein anderer kauft die Ernte (oder zumindest ein Bezugsrecht für später, wenn das Getreide reif ist). Dieser Käufer trägt nun das Preisrisiko - wenn der Marktpreis am Erntetag unter dem Kaufpreis liegt, hat er einen Verlust gemacht. Wenn er rational handelt, wird er also solche Waren bevorzugen, bei denen die Wahrscheinlichkeit auf eine zwischenzeitliche Preissteigerung höher ist.
So gesehen wird natürlich an den Warenterminbörsen mit Erwartungen gehandelt oder - wie Du es ausgedrückt hast - auf die zukünftige Preisentwicklung gewettet.
Das gibt es seit vielen Jahrzehnten, ohne dass es jemanden groß gestört hätte. Aber da hielten sich auch die Preissprünge in Grenzen.
Derzeit herrscht allerdings Goldgräberstimmung, daher sind ziemlich viele Akteure in den Terminbörsen aktiv. Das wirkt wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: Die Preise steigen, weil jeder erwartet, dass sie steigen.
Abwarten; es wird nicht mehr lange dauern, bis irgendjemand feststellt, dass die Preise nicht die Knappheit der Güter widerspiegeln und die Blase platzt...