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Strom selbst erzeugen

elvis2 / 101 Antworten / Flachansicht Nickles

Möchte Strom selbst erzeugen. Ich will natürlich 220 Volt erzeugen, von 12 Volt. Umwandeler gibt es ja dazu genug. Ich brauche einen kleinen Genarator der sich leicht drehen lässt und diese 12 Volt erzeugt. Kann mir jemand helfen so einen (mini)Generator zu finden? Brauche unbedingt so einen 12 Volt Generator der sich leicht drehen lässt.

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Herr lass Hirn regnen! kuhfkg1
dl7awl elvis2 „Strom selbst erzeugen“
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Naja, eins muss man zugeben.

Ohne solche Leute, die an sich und ihr Vorhaben glaubten, würden wir immer noch denken, das die Erde eine Scheibe wäre...


Das eignet sich gut für mich als Aufhänger. So oder ähnlich liest man es ja oft, und es ist sicher Balsam für den Threaderöffner (TE). Natürlich verstehe ich, was damit gesagt werden soll, und irgendwie stimmt es ja auch. Aber wenn man es genau nimmt - und ich bin immer dafür, es genau zu nehmen -, dann stimmt es nicht mehr und ist sogar SEHR FALSCH. Genau an diesem Punkt lässt sich dann übrigens auch der Irrweg des TE festmachen.

Allein der "Glaube" von jemandem an sich selbst und sein Vorhaben hat die Menschheit wohl noch nie vorangebracht. Die Geschichte scheint vielmehr voll von Beispielen, dass ein derartiges "Sendungsbewusstsein" eher Unglück bringt, besonders wenn es den Weg zu Macht und Politik findet. Auch ein Hitler, ein Stalin und ein Mao-Tse-Tung dürften an sich und ihr Vorhaben geglaubt haben...

Wo ist übrigens die Grenze zwischen Geltungssucht und dem ehrlichen Glauben an eine Idee?

Nein, die wirklichen Erneuerungen, Entdeckungen, Erfindungen stammen - sofern nicht der Zufall die Hauptrolle spielte - von Menschen, die zumindest in ihrem Fachgebiet offen, mutig, neugierig und vorurteilsfrei genug waren, um unermüdlich, ja manchmal radikal bis zur "Besessenheit", scharf zu beobachten und die richtigen Fragen zu stellen ("Fragen" im weitesten Sinne, dazu zählen auch Beobachtungen, Untersuchungen, Experimente usw.). Es sind Menschen, die die Ergebnisse dann ergebnisoffen logisch kombinieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen konnten.

Und das scheint übrigens sogar dann zu gelten, wenn der Zufall die Hauptrolle bei einer Entdeckung spielt, so wie etwa beim Penicillin: Hätte Alexander Fleming sich nur über den "missglückten" Versuchsablauf geärgert und wäre auf der vorgezeichneten Linie seiner Hypothesen geblieben, dann hätte er lediglich das Ergebnis verworfen und das Experiment nochmal "sauber" wiederholt. Das wäre wissenschaftlich untadelig, aber das Penicillin wäre dann einstweilen unentdeckt geblieben. Wir verdanken es der Tatsache, dass Fleming neugierig und geistig flexibel genug war, um sich frei von "Glauben" und Vormeinungen zu machen und dem vermeintlichen Scheitern ergebnisoffen auf den Grund zu gehen.

Und auch nicht "Glaube" hat einen Kopernikus dazu gebraucht, die damals vorherrschende Doktrin von einer sonnenumkreisten, unbeweglich im Mittelpunkt stehenden Erde in Frage zu stellen. Im Gegenteil: Er hat eben vielmehr gerade nicht geglaubt, was alle glaubten, sondern war neugierig und vorurteilsfrei genug, um das etablierte "Faktenwissen" für sich wieder zu verflüssigen und selbst genau genug hinzusehen - um dann aufgrund seiner Beobachtungen unausweichlich zu einem ganz anderen Schluss kommen zu müssen. Diese in damaligen Zeiten durchaus "gefährliche" Beobachtung hätte im Prinzip jeder machen können. Aber Glaube, Angst, Vorurteil, Wunschdenken, Bequemlichkeit, Autoritätsgläubigkeit und andere "geistige Kurzschlüsse" haben damals wie heute dem "Wissensdurst" der dumpfen Masse vollkommen genügt und sie vom wirklichen Selber-Denken abgehalten. Wirkliche Pioniere sind deshalb leider sehr selten.

Dieser "Dumpfheit" entgeht man übrigens nicht dadurch, dass man Mainstream-Glauben durch Außenseiter-Glauben ersetzt!!

Es versteht sich von selbst, dass die von mir propagierte Neugier und geistige Offenheit konsequenterweise auch Fremdes, Unbekanntes einschließt. Nur so werden ja Entdeckungen möglich. Man muss also gelten lassen, dass es Phänomene gibt, die noch ungeklärt sind, die man aber deshalb nicht von vornherein als unmöglich abzulehnen hat. Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte hat es schließlich Dinge gegeben, die man sich nicht erklären oder vorstellen konnte, und die später doch möglich wurden. Es wäre vermessen und arrogant anzunehmen, dass wir ausgerechnet jetzt den Endstand aller Erkenntnismöglichkeiten erreicht haben und nichts Neues mehr hinzu kommt. Könnte somit der TE also doch auf der richtigen Fährte sein? Theoretisch ja.

Dagegen spricht aber einiges. Ich vermisse beim TE bislang, man verzeihe mir die Deutlichkeit, jede sachliche und fachliche Substanz. Sorry, aber wer das Zeug zum Erfinder und Entdecker hat, hätte das Hauptproblem nicht in der praktischen Frage nach einem passenden "leichtgängigen" Generator gesehen, sondern erst einmal wie ein Besessener versucht, das "unmöglich" erscheinende und immerhin alle bekannte Physik aus den Angeln hebende technische Prinzip zu verstehen und radikal zu hinterfragen, bevor er sich einer solchen Idee verschreibt. Dafür sehe ich keinerlei Anzeichen. Er hätte sonst sehr früh bemerken müssen, dass auch die Urheber der Idee nur wolkig "predigen", aber klare Antworten schuldig bleiben. Offensichtlich ist Hinterfragen nicht möglich, sondern nur Nachbeten. Aber wer sowieso nicht nachdenkt, stößt natürlich auch nie an diese Grenze und wird sie gar nicht wahrnehmen! Die Grenzen zwischen Denken und Glauben verwischen sich. Der TE hat sich eindeutig unter die "Betenden" gereiht und so den ganzen problematischen Teil der Sache elegant "per Glauben" übersprungen. Nun will er den dritten Schritt vor dem ersten machen und beißt sich an der Frage nach einem passenden Generator fest, so als stünde der Motor bereits unbeschäftigt und leider noch leer drehend bei ihm zu Hause...

Darin sehe ich - jenseits der auch von mir vermuteten physikalischen Unmöglichkeit - das eigentliche Problem. Wahre Pioniere sind nun mal anders gestrickt. Anstatt sich mit den Fragen jener gigantischen "physikalischen Revolution" zu befassen, die eine faktische Außerkraftsetzung des Energieerhaltungssatzes mit sich brächte, hat sich der TE einer viel bequemeren Frage zugewendet, die bereits seit rund 150 Jahren als gelöst gelten kann und keine grundlegenden oder gar theoretischen Probleme mehr aufwirft. Das finde ich bezeichnend. Es sagt mir vor allem eins: Das leitende Prinzip ist hier gar nicht die Idee, die Sache an sich, sondern das (geheime) leitende Prinzip ist es vielmehr, mit wenig Aufwand "groß rauskommen" zu wollen. Wenn das der Fall ist, sind die Ideen, an die so jemand glaubt, letztlich beliebig und austauschbar.

"Wartet nur ab, Ihr werdet schon sehen!" wird uns der TE entgegenhalten. Viel mehr Argumente hat er ja auch nicht. Ja, das sagen manche Sekten auch immer. Und haben den prophezeiten Weltuntergang dummerweise immer wieder verschieben müssen. Weil sich die Realität nun mal herzlich wenig darum schert, was wir glauben.

Gruß, Manfred
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Wer sagt es den... Jürgen jueki