Zu den Regeln wäre wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Angeregt hat mich allerdings folgender Satz von unserer Nickeline:
"Eine grundlegende Reform wäre vielleich nicht schlecht, aber dann bitte keine willkürliche, welche vor 'Verschlimmbersserungen' nur so strotzt."
Ich habe mich seinerzeit schon, als die Rechtschreibreform eingeführt wurde, gefragt, inwiefern diese Reform überhaupt nötig war.
Mit dieser ursprünglichen deutschen Rechtschreibung bin ich aufgewachsen und musste mich eben danach richten.
Einer kam eben ein wenig besser damit zu recht als ein Anderer.
Lag es daran, dass es allerorten hieß:"deizes sprak sweres sprak"?
War es die Pisa-Studie, die offenbarte dass es mit der sprachlichen Kultur bergab ging und unsere Kultusminister, die sich ja vor der internationalen Konkurrenz nicht blamieren wollten, förmlich gezwungen hat an dieser Stellschraube zu drehen?
Ich habe keinen blassen Dunst.
Allerdings bin ich mir, nach Einführung dieser "neuen deutschen Rechtschreibung", selbst vorgekommen wie ein Analphabet.
Beispiele möchte ich hier nicht anführen, da diese den Rahmen sprengen würden.
Aber wenn ich daran denke, auf welche Stilblüten ich auch heute, nach so langer Zeit, noch stoße, dann wird mir bewusst, dass schon diese eine Reform immensen Schaden an der deutschen Sprache angerichtet hat.
Wenn ich mir nun vorstelle, es würde eine Reform der Reform stattfinden, dann wird mir speiübel.
Nach meiner persönlichen Einschätzung liegt die Ursache ganz woanders begraben.
In der heutigen Unwilligkeit sich durch lesen zu bilden.
Damit meine ich keine "Stephen-King-Literatur", sondern Literatur, welche tatsächlich, korrekte deutsche Sprache beinhaltet.
Wer viel liest macht sich eigentlich gar keine großen Gedanken mehr über die Schreibweise; er weiß es einfach aus dem Gefühl heraus.
Während meiner Jugendzeit, und ich bin nicht Methusalem, gab es noch keine Computer; den Fernseher hat bestenfalls der Vater am Abend angeworfen.
Heute steht ja wohl in jedem Kinderzimmer ein PC, eine X-Box und eine Glotze.
Auch wenn die Familie ansonsten, dank Hartz4, nichts zu kauen hat.
Wenn der/die Youngster aus der Schule kommen, fliegt als erstes mal die Schultasche in die Ecke.
Anschließend geht´s sofort und ohne Umweg in den Chat.
Nachdem man ja "mitreden" möchte, aber nie gelernt hat, blind mit zehn Fingern zu tippen, verlegt man sich auf kryptische Ausdrucksweisen im Telegrammstil.
Es muss ja schnell gehen.
Witzigerweise beobachte ich dieses Phänomen auch in der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit dieser Kiddies.
Dieses Rumgestammel, unfähig einen grammatikalisch korrekten Satz zu formulieren, beobachte ich, mit wachsender Besorgnis, auch im realen Leben.
Dies sind dann unsere Rhetoriker von morgen. ;)
Anstatt nun immer und immer wieder diesem Phänomen hinterher zulaufen, würde ich es als sinnvoller Erachten wenn man das Übel schon an der Wurzel bekämpfen könnte.
Prost
Klugscheißer hugo
(Original Oettinger)