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Die Scheisse mit "das" und "dass"

Michael Nickles / 94 Antworten / Flachansicht Nickles

Das mit dem "das" und dem "dass" dreht mir immer wieder den Magen um. Auch mir passiert es alle Weile mal, dass ich statt "das" "dass" oder statt "dass" "das" schreibe, weil ich mich vertippe oder grad mal einen Moment unachtsam war.

Es scheint viele zu geben, die sich wundern, dass es überhaupt "das" und "dass" gibt. Warum schafft man das nicht einfach ab? Warum legt die Rechtschreibbehörde nicht einfach fest, dass es nur noch "das" oder nur noch "dass" gibt? Ganz einfach: weil es zwei völlig unterschiedliche Worte sind.

Viele meinen, dass "dass" die betontere Variante von "das" ist. Und das hat eventuell einen Grund. Es fällt mir bei Sprecherinnen/Sprechern im TV sehr oft auf, dass sie häufig laut betont "DASSS" sagen, obwohl es eigentlich "DAAAS" heißen muß. Vielen scheint es voll schnuppe zu sein, das mit "das" und "dass" überhaupt kapieren zu müssen.

Kapiert ja ehe keiner, also fällt es auch keinem auf. Und manche sind auch sicher, dass es immer dann "dass" heißen muss, wenn ein Komma davor ist. Das mit dem "das" und "dass" ist generell eine total einfach Sache.

Warum schaffen es unsere Deutschlehrer(innen) nicht, das klar rüberzubringen? Über Kommasetzung sag ich lieber nix. Das mach ich aus dem Bauch raus, weil ich es nicht wirklich kapier.





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Ganz klare Regelung... Olaf19
Nette Signatur! Marcel39
Pidgin vs. Imbiss Olaf19
Ohrwurm Ventox „Vielleicht könnte man ja Scheisse durch Driss ersetzen. - Da hier auch mehrfach...“
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Hallo Ventox,
ich glaube nicht, dass die "Vereinfachung" unserer Sprache eine gute Idee wäre, und schon gleich nicht, dass wir damit unseren Schulkindern einen Gefallen tun würden.
Auch andere Sprachen haben ihre Besonderheiten und sind nicht so ganz einfach. Wenn man alles aus unserer Sprache entfernt, was irgendwie Schwierigkeiten machen könnte, so könnte man die Sprache gleich ganz abschaffen.
Auch Schulanfänger profitieren nur, wenn sie - dies natürlich mit Einfühlung und Augenmaß - an die Schwierigkeiten des Lebens und damit natürlich auch an die der Eigenheiten unserer Sprache herangeführt werden.
Wenn wir ihnen alles ersparen, werden sie genau zu den Menschen werden, die wir bereits heute bei vielen Jugendlichen -gottseidank natürlich nicht allen - erleben müssen: Wenig Interesse am Lernen, am Denken, am Lesen, an der Sprache; Interesse überwiegend an allem, was die schnelle und einfache Befriedigung bringt, Anstrengung und Denken sind verpönt.
Die Folge ist, dass sie später, wenn sie sich bewähren müssen, vor allem im Berufsleben, nicht den Hauch einer Chance haben werden, so dass Armut und sozialer Abstieg vorprogrammiert sind.
Unsere Sprache hat - neben einigem, das man einfach lernen muss - auch eine sinnvolle Regelhaftigkeit und auch Einzigartigkeit, die sie eben zu dem macht, was sie ist: nämlich unsere Sprache.
Ein bisschen wird das sicher auch daran liegen, wie der Lernstoff in der Schule vermittelt wird, aber sicher nicht nur.

Nein, ich bin sicher, dass den Kindern neben der Freude, dem Spiel, der Bestätigung und der schnellen Befriedigung der Bedürnisse auch vermittelt werden muss, dass manches im Leben nur über Anstrengung, Mühe und Beharrlichkeit zu erreichen ist, und dass man den Lohn dafür oft nicht gleich erntet, sondern viel später, aber dafür umso nachhaltiger.
Und das gilt auch für die Vermittlung des Sinns und des Wertes unserer Sprache. Mit ihr spielerisch-kreativ umgehen zu können, kann im Übrigen auch sehr großen Spaß machen!

Gruß
Ohrwurm

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: kds
Ente Lippens Olaf19