Ich interessiere mich ja nicht im Geringsten für Fußball, aber bin doch gerade ziemlich geschockt. Liegt vielleicht auch daran, daß er ja aus meiner Gegend stammt...
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Nachdenklich
Jürgen
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kds, unbenommen, Deine Einstellung ist richtig und bedarf starkem Umdenken. Sämtliche abendländische Medizin basiert auf einer Symtomerfassung/Symtomatik mit Diagnose/Befund und Behandlung.
Wer fragt noch nach Ursachen? Damit sind unsere Ärzte überfordert, auch wenn Ursachen klar und deutlich zu diagnostizieren sind, werden dennoch nur die Symtome behandelt. Wer kann schon Ursachen verändern? Besonders bei einer psychischen Erkrankung gibt es zumeist nicht nur eine Ursache, sondern eine Anhäufung von Auslösern. Wenn das medizinische System krank ist, wie soll man das dann ändern? Von der Ärzteausbildung bis Systemfinanzierung?
In der Nachbarschaft habe ich einen weltweit berühmten Kardiologen. Der Mann ist auf seinem Gebiet der anerkannte "Supermann". Privat 2x geschieden, 4 Kinder mit denen er sich verkracht hat und seine 3. Frau Alkoholikerin. Mit dem Mann hann man nachbarschaftlich nichtmal über das Rasenmähen sprechen, er operiert Herzen, kann aber zuhause keinen Herd bedienen. So ist die Ausbildung und Anerkennung beruflichen Erfolgs. Das ist doch krank, oder?
Was bleibt uns Patienten denn übrig? Wir müssen es so hinnehmen, wie es ist, oder? Was sollen erst Patienten mit psychischen Problemen hinnehmen, wenn der behandelnde Arzt das eigene Leben nicht im Griff hat? Möchte das aber nicht verallgemeinern, denn in vielen medizinischen Einrichtungen machen ganz viele Ärzte einen sehr guten Job.
Zu dem öffentlichen Fall Enke hoffe ich, das eine Systemdiskussion entsteht und mal in Einzelnen darüber nachgedacht wird, und vieles sinnhaft geändert und verbessert wird. Ohh, Ohh, die wirtschaftlichen Interessen kommen auch noch hinzu.
Wird aber bestimmt nicht passieren, denn die Medien lullen uns derart zu, das kaum Zeit zum Nachdenken bleibt.