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Rituelle Beschneidung von Jungen und Mädchen

Systemcrasher / 55 Antworten / Flachansicht Nickles

Sorry, gehört nicht unbedingt hier her, aber wohlwissend, daß ich damit eine ziemlich heftige Diskussion auslöse, poste ich es hier bei Nickels, hier wird wenigstens nicht so fieberhaft zensiert wie anderswo - was aber nicht heißen soll, daß nun unter der Gürtellienie diskutiert werden darf. Emotionen sind gewünscht, wenns um Kinder geht, sind Emotionen natürlich richtig und wichtig. Aber bitte keine Schimpfkanonaden und grobe Beleidigungen.

Was ich schon lange zu dem Thema loswerden wollte ist meine Ansicht über diese "Riten".

Meiner Meinung nach ist rituelle Beschneidung von Jungen und Mädchen Kinderschändung und gehört ausnahmslos verboten und international juristisch geahndet.

Sich auf religiöse Traditionen zu berufen ist meiner Meinung nach an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten.

Kindern werden "im Namen Gottes" unsägliche Schmerzen an ihren empfindlichsten Stellen zugefügt, was diese ein Leben lang traumatisiert. Mittlerweile gibt es auch genug beschnittene Männer (übrigens meist Muslime, aber auch Juden), die gegen diese zweifelhaften Praktiken im Rahmen ihrer Möglichkeiten vorgehen. Einer hat seine Beschneidung auch auf drastische Weise in einem Comic verarbeitet.

Andererseits: Wenn wir die rituelle Genitalverstümmelung von Kindernn zulassen, wo ziehen wir dann die Grenze? Beim rituellen Kanibalismus, beim Ritualmord, beim Ehrenmord? All das sind angeblich religiöse Handlungen die angeblich zum Recht auf freie Religionsausübung gehören. Aber was nützt uns ein Gesetz, das übrigens Kirche und Staat klar trennt, wenn dann im Namen der Religion alle möglichen Ausnahmen möglich sind? Wozu brauchen wir dann überhaupt noch ein Grundgesetz?

Ich bin froh, das das OLG Köln die rituelle Beschneidung auch von Jungen als unzulässig erklärt hat. Aber in höherer Instanz wird das wohl wieder gekippt.

Immerhin wird nun mal wieder eine Diskussion dazu begonnen.

Politiker aller Scheinheiligkeiten regen sich ja jetzt schon darüber auf, daß hier mal Recht auf körperliche Unversehrtheit höher bewertet wurde, als überkommene menschenverachtende Traditionen.

Religiös motivierte Tierquälerei ist jedoch weiterhin erlaubt (Schächtung).

Ich fürchte bei der rituellen Kinderschändung wird das ähnlich enden.

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Da gabs doch... gelöscht_238890
Systemcrasher Joerg69 „Meiner Meinung nach gibt es einen Zusammenhang zwischen...“
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Meiner Meinung nach gibt es einen Zusammenhang zwischen Extremismus und körperlicher Versehrtheit.


Hart formuliert, aber zutreffend für Jene, die aus den eingangs genannten Gründen verstümmelt wurden.

Leider muß ich aus der Erfahrung aus meinem persönlichen Umfeld konstatieren, daß Leute mit körperlichen Verlusten Haß entwickeln.

Ich habe sehr viel mit Schwerstbehinderten zu tun, und kann das nicht bestätigen.

Ganz im Gegenteil: Haß beobachte ich eher bei Jenen, die Rollstuhlfahrern den Behindertenparkplatz vor der Haustür neiden.

Nur einmal habe ich pesönlich erlebt, daß jemand mit seiner Behinderung nicht fertig geworden ist und sich am liebsten das Leben genommen hätte, wenn er gekonnt hätte.

Obwohl der in keinster Weise bösarig war, war er dadurch eine Last für seine Mitmenschen, aber aus anderen Gründen, wie es nach außen hin den Anschein hatte.

Ich kann das für mich selbst leider nach einem vorsätzlich durch einen gewinngeilen Arzt zugefügten Schaden nur bestätigen.

Das ist wieder ein anderes Thema. Und eines, bei dem mir - berufsbedingt - auch der Kamm schwillt.

Allerdings trifft das nur wenige Ärzte. Die allermeisten nehmen ihren Eid sehr ernst.

Was allerdings auch der Beste Arzt nicht grundsätzlich ausschließen kann, sind Behandlungsfehler. Es sind halt auch nur Menschen, und oft überarbeitet, v.A. Assistenzärzte in Krankenhäusern. Aber hier sind die Träger und Kassen gefragt,nur die können da Abhilfe schaffen.
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