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Die Schweiz hat entschieden

shrek3 / 71 Antworten / Flachansicht Nickles

http://www.tagesschau.de/ausland/nobillag-107.html

Und ja, ich bin tief erleichtert, dass der Volksentscheid so ausgefallen ist.
Und das, obwohl der schweizer Bürger monatlich 50% mehr Rundfunkgebühren zu entrichten hat als der BRD-Bürger.

Es gibt sie noch, die Vernunft, die nicht beim Geldbeutel aufhört.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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fakiauso shrek3 „Die Schweiz hat entschieden“
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Grundsätzlich ist es aus meiner Sicht unstrittig, dass es öffentlich-rechtliche Medien geben muss, die frei und ohne Barrieren empfangen werden können.

Da diese nun einmal finanziert werden müssen und ebenfalls grundsätzlich dem Informieren der Allgemeinheit dienen, ist es nur sinnvoll, dies auch über ein allgemeines Modell zu tun, bei der jeder Zahler adäquat belastet wird.

Genau das ist auch das hüpfende Komma dieser Baustelle, bei der es nie eine ideale Lösung geben kann. Entweder hat man eben den festen Beitrag wie jetzt, der an eine Wohnung gebunden ist und nicht an Geräte oder man könnte ja drüber nachdenken, ob ein prozentualer Abzug vom gehalt angemessener ist. Geringverdiener, Arbeitslose, Rentner usw. sind dann eben entweder befreit oder bezahlen nur einen symbolischen Obulus.
Dafür müssten dann die Nichtverdiener auch anteilig zur Kasse gebeten werden bis zu einem akzeptablen Höchstbetrag (den man ja am Spitzensteuersatz festmachen könnte und der ruhig wieder auf alte Werte erhöht werden darf und bei dem sie mangels Überschaubarkeit von immobilen und anderem Vermögen immer noch genug auf die Seite schaffen, aber das nur nebenbei), die nur vom Zins ihres Vermögens leben und dafür gar nicht mehr "arbeiten" müssen.

Witzigerweise sind diese selbst sehr oft mit privaten Medien verbandelt und finanzieren diese, um per Spenden oder Stiftung selbst wieder Steuern zu sparen, aber auch das nur nebenbei.

Zurück zum Thema:

Strittig ist ergo die Höhe des Beitrags, die Frage nach dem tatsächlich neutralen und unvoreingenommenen Berichten nebst dem Bildungsauftrag, das Verwenden und die Höhe der Gelder für die Räte etcpp. und die Grösse des Apparates der ÖR.

- Beitragshöhe:

Siehe oben, bei einem Reduzieren der wenigen Top-Verdiener der ÖR und einem sinnvollen Aufbau der Landesanstalten gibt es da sicher Einsparpotential und damit auch die Option eines niedrigeren Beitrags.

- Neutralität und Bildungsauftrag

Es sollte sich doch jeder im Klaren sein, dass Medien immer auch Mittel zum Zweck sind und Werkzeug der jeweils Herrschenden. Das die ÖR da durchaus auch manipulativ sein werden und angesichts dessen, dass es oft mehr darum geht, als Erster überhaupt eine Nachricht herauszubolzen statt diese eingehend zu verifizieren und ggf. auch Quellen zu prüfen und anzugeben, pflegen die ÖR eben auch gerne mal in Fettnäpfchen zu treten.

Die Reinfall- und Manipulationsgefahr ist m.E. je nach angeschlossener Zentrale bei den Privaten um Einiges höher. Letzter grosser Reinfall war ja der Fake der Titanic, bei dem die BLÖD voll auf den Russen-Trip zum Unterwandern der SPD abgefahren ist.

Gute Recherche kostet halt auch und leider beugen sich die ÖR schon jetzt oft genug dem Motto, dass der Zweite auch gleich der erste Verlierer ist, aber lange nicht so schlimm wie die oftmals eher den Voyeurismus befriedigenden und skandalheischenden Privaten, die in so mancher Hinsicht noch viel manipulativer sind. Wenn das die Zukunft und der Sinn des Abschaffens der ÖR sein soll, dann Prost Mahlzeit!

Im Umkehrschluss wird es eben immer so sein, dass selbst die ÖR nicht nur den wissenschaftlich ambitionierten Zuschauer rund um die Uhr auf höchstem Niveau bedienen werden, sondern auch die seichte Kost anbieten müssen, solange diese nicht zum Hauptbestandteil wird. 20 Tatorte aus der TV-Gruft über alle Dritten oder auf drölf Sendern gleichzeitig über Stunden Bundesliga zur besten Sendezeit nach dem Hauptfilm dürfen da durchaus überdacht werden.

- Gehälter und Grösse des Apparats

Die Gehälter der einzelnen Intendanten und das Verquicken von Politikern mit Sendern über die einzelnen Räte gehört sicher überdacht, dazumal die Tantiemen aus den ÖR oft genug nicht das einzige Einkommen selbiger ist. Ein übliches Gehalt tut es da sicher auch, wobei die wirklichen Grössen in Bankwirtschaft und Industrie selbst darüber noch lachen. Heisst aber noch lange nicht, dass man denen nacheifern muss.

Wenn z.B. nach der Tagesschau auf den Dritten entweder das Hauptprogramm überall liefe oder wenigstens weniger Sendungen, diese dafür aber durchdacht und verteilt für Schichtarbeiter, wäre das auch sinnvoll. Die Mediatheken gibt es zusätzlich noch und der Anteil Nutzer ohne oder mit schwachem Internetzugang wird geringer.

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Eine Medienlandschaft komplett ohne ÖR wäre jedenfalls eine Zumutung, denn dann gäbe es für die Werbung einen Freibrief und der ohnehin wachsenden Verblödung dank digitalem Streichelzoo wären Tür und Tor geöffnet. Oft genug wäre Medium, Botschaft und Werbung dann gar nicht mehr zu trennen. Das kann niemand wirklich wollen, noch dazu weil es dann mit Quellen und Tatsachengehalt auch keiner mehr genau nähme oder die Manipulation noch schwieriger mangels Quellen und unabhängiger Untersuchungen festzustellen ist.
Wer ansatzweise erahnen möchte, wie dystopisch das wäre, kann sich mal wieder "The Running Man" reinziehen, abseits der Action ein ziemlicher Vorgeschmack auf so eine Welt.

Nach wie vor ist meine Sicht die, dass sich neben denen, für die selbst der Beitrag eine echte finanzielle Belastung darstellt, die meisten Verweigerer einfach nur nicht bezahlen wollen.
Oder eben wie die rechten Parteien, die dieses Thema bearbeiten, selbiges einfach nur populistisch malträtieren über die Etikette "Staatsfunk" und dabei selbst die ersten wären, bei denen Medien Einheitsbrei würden, so man sie denn liesse.

Dabei sind sie selbst jetzt schon manipulativ genug, sei es über das ständige Provozieren und Lavieren an rethorischen Grenzen und darüber hinaus, Spielen mit Bezügen zum Dritten Reich oder dem bewussten Verdrehen, Weglassen und Hinzufügen bei Vorfällen, die bevorzugt mit vermeintlichen Ausländern und noch bevorzugter solchen muslimischen Glaubens in Zusammenhang stehen.

Mich würde es z.B. nicht wundern, wenn sich hinter dem Youtube-Portal "Zeitgeist und Politik", welches in diesem Beitrag verlinkt wird, nicht auch ein Verein wie die AfD oder einer ihrer Ableger steckte. Ist ja heutzutage keine Kunst, mehrere Accounts zu eröffnen und dann unter scheinbarer Masse leicht abgewandelt überall denselben Müll zu verbreiten.
Das begründete auch, warum man ein ohnehin öffentlich abzurufendes Video vor dem Veröffentlichen schnippeln muss und auffällig viele Beiträge mit AfD-, Migrations- und GEZ-Bezug im Programm hat und damit etliche Parallelen hat zu den Hauptthemen der AfD plus anderer rechter Organisationen. Witzigerweise bedient man sich da eigentlich nur bei den ÖR, hat also nicht einmal die Arbeit, selbst etwas herstellen zu müssen und verarscht dann damit die Zuschauer selber, da hamse wohl im Medien-Studium mal aufgepasst.

Interessanterweise wird dann neben dem Puschen solcher "Nachrichten" auf FB/Twitter und den anderen gängigen Online-Medien ausgerechnet der verhasste, kritisierte, abschaffenswerte und zwangsfinanzierte ÖR-Staatsfunk wie o.a. genutzt, um dort reihenweise die Kommentarspalten mit dumpfbräsiger und unreflektierter brauner Grütze vollzurotzen. Dafür sind sich unsere Nationalbekleckerer denn doch nicht zu schade, dass sie die ÖR nicht als Instrument missbräuchten.

Genau das und diese Klientel ist aber ein Grossteil des GEZ-Protestes, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen.

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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