Größtenteils kann ich deinen Ausführungen ja folgen, ohne zu widersprechen. Aber einen Satz solltest du dir selbst einmal kritisch ansehen:
Die Deutschen besitzen ein geschätztes Vermögen von 5 bis 7,5 Billionen Euro. Der Wert der Immobilien ist teils extrem gestiegen. Wer jammert hier eigentlich worüber?
Sehr gute Frage. Beleuchten wir das doch einmal näher:
Erstmal ist "Vermögen" nicht gleichzusetzen mit "Einkommen". Nur, weil ich z.B. ein Eigenheim besitze, bin ich nicht wirklich "vermögend". Ich habe nur "Altersvorsorge" (unter vorherigem Einkommensverzicht) betrieben.
Nun kann ein Rentner durchaus ein sehr niedriges Einkommen haben, das dann auch noch dadurch belastet ist, dass er sein Eigenheim in Schuß halten muss, anstehende Reparturen zahlen muss etc.pp. Grundsteuer muss er auch noch zahlen und seine Rente versteuern.
Da bleibt selbst Rentnern mit einer guten Durchschnittsrente im oberen Bereich unter Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten kaum noch etwas übrig. Stichwort Altersarmut. Und wenn du als Rentner nicht in der glücklichen Situation bist, im nächsten Jahr zum Stichtag 80 Jahre alt zu sein, sehe ich schwarz.
Bei vorliegenden Mieten und der Wohnungsknappheit, steht zu befürchten, dass sehr viele Rentner nicht nur ihr Eigenheim verlieren werden, sondern mit 75 Jahren dann plötzlich Obdachlos sind....
OK - die Messgrundlage darf dann - bei seriöser Betrachtung - nicht das "Vermögen", sondern muss das Einkommen sein (Vermögen wie Haus und Grundstück kann man ja auch nicht essen oder damit die neue Heizung bezahlen).
Und die Verteilung der Einkommen sieht nun einmal so aus:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/10/PD22_N062_63.html
Da kannst du dir selbst ganz schnell ausrechnen, wie viele Menschen durch das Gesetz regelrecht ihre Lebensgrundlage verlieren werden.
Und - das ist jetzt besonders lustig: Wenn du nach Vermögensverteilung gehst, sieht das noch finsterer aus:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61781/vermoegensverteilung/
Ein Zehntel der Bevölkerung besitzt über 60 % des Vermögens! Das werden dann auch die sein, die keine Probleme haben werden, und für die ein 50.000-€-Auto dann wohl auch eher ein Zweit- oder Drittwagen sein wird. - Abgesehen davon hat die grüne Politik mit dem förmlichen Zwang zum Elektro-Auto den Autokauf schon so verteuert, dass ein Auto der unteren Mittelklasse diesen Preis häufig schon übersteigt.
Versuche mal, für 20.000 € ein Elektroauto zu kaufen, das einen Kofferraum hat, der mehr als eine Kiste Bier beherbergen kann.
Wenn ein 75jähriger in einen 50.000€ PKW investiert, fragt da jemand, ob sich das amortisiert? Nein. Aber wenn der 75jährige in eine Wärmepumpe investieren soll, muss sich das amortisieren.
Zu deinem hinkenden Vergleich mit dem 50.000-€-Auto: Wieviele Rentner mit 75 Jahren, glaubst du, können sich ein 50.000-€-Auto leisten? Doch wohl doch nur die Prozentzahl, die zu den Reichen gehört., eine schmale Schicht, die auch tatsächlich kein Problem damit haben wird, eine Wärmepumpe, Fußbodenheizung und die komplette Wärmedämmung ihrer Villa zu finanzieren.
Der Durchschnittsrentner mit Eigenheim oder auch als Mieter (da die Sanierungskosten auf die Miete aufgeschlagen werden dürfen) jedoch wird, wie man so vornehm sagt, am Arsch sein. Siehe die Links zu Einkommens- und Vermögensverteilung.
Damit sollte deine Frage "Wer jammert da......?" Beantwortet sein: Definitiv der überwiegende Mehrheit der Bevölkerung. Meine unmaßgebliche Meinung: Keinen wirklichen Grund zum Jammern werden ca. 10 % der Bevölkerung haben. Eingeschlossen sind da natürlich unsere Spitzenpolitiker, die nebst Ihrer Einkünfte aus Ämtern nocjh erkleckliche Nebeneinahmen haben.
Und schon nach kurzer Amtszeit, ohne je in die Rentenkassen eingezahlt zu haben, einen Rentenanspruch nebst Büro, Schreibkraft, und Dienstwagen (einen dicken der deutlich über 50.000 € kostet!) haben, von dem Durchschnittsverdiener noch nicht einmal wagen zu träumen.
Ich bin mal gespannt, wie das alles weitergeht.
Ich auch.
Ich erinnere an die Einführung des Katalysators (ca. 1989), da war am Anfang das Geschrei das Gleiche, man wolle das Autofahren verbieten ... und am Ende gab es richtig Kohle vom Staat und heute sind die Dinger eine Selbstverständlichkeit.
Auch dieser Vergleich hinkt gewaltig.
Erstens sind die Kosten für einen Katalysator ein Nichts im Vergleich zu der Heizungskiste und
Zweitens konnte man dadurch nicht sein Eigenheim oder seine Wohnung verlieren, gar obdachlos werden.
Wenn du jetzt "Übertreibung" schreien solltest: Kleine Übertreibungen und Überspitzungen sind dir ja auch nicht ganz fremd, wie man an deinen Ausführungen sehen kann.
Irgendwie ist dein Weltbild schon ein wenig verzerrt. Wer solche Dinge schreibt wie du, sollte sich darüber vorher erst einmal sachkundig machen.
Und nein, ich werde das jetzt nicht weiter diskutieren. - Aus schon bekannten Gründen.
Ich kann so eine haltlose Argumentation eben einfach nicht unwidersprochen stehen lassen. Das wäre in meinen Augen unverantwortlich.
Und da Diskussionen mit dir nicht möglich sind werde ich mich hier jetzt höflich verabschieden und dich damit allein lassen.