Viele der heutigen Computerspiele verdienen nicht die Bezeichnung Spiel, weil sie den Spieler unterwerfen und wie ein Hündchen an der Leine von Frauchen durch die Level ziehen. Der Spieler spielt nicht und ist nicht frei und kreativ in seinen Handlungen, sondern wird in ein lineares Leveldesign gequetscht, wo er sich den Entscheidungen der Spielmacher unterwirft. Er muß in Raum A, um dort Gegner A zu töten, um dann in Raum B zu gelangen und dort auch Gegner B zu töten, um dann einen Öffnungsmechanismus zu betätigen, der ihn erst dann in Raum C läßt, wo natürlich schon die nächsten Gegner umgelegt werden müsssen. Dem Spieler wird nicht die Wahl überlassen, ob er die Gegner töten oder nur mittels Betäubungswaffen ins Reich der Träume schicken möchte. Außerdem gibt es meistens keine alternativen Wege, um z.B. kampflos an den Gegnern vorbei von Raum A in Raum C zu gelangen.
Mir gefällt es viel besser und ich finde es sehr viel interessanter, meinen Gegner, statt zu töten, einen schmerzhaften Betäubungspfeil in den Hintern zu schießen oder sie intelligent auszutricksen.
Wenn in den Spielen nicht immer getötet werden müßte, hätten wir auch ein Argument mehr gegen die Diskussion um das Thema, daß Computerspiele nur blutige Schlächtereien seien.
Seit ich jedenfalls Deus Ex und Deus Ex2, Splinter Cell und FarCry gespielt habe, öden mich die meisten Shooter nur noch an.
Spiele - Konsolen, PC, online, mobil 8.960 Themen, 42.499 Beiträge
>>Wäre für dich wohl nicht vorstellbar, dass es andere Gesellschaften gibt, in denen das Töten durchaus als Ehre angesehen wird?
Nein. Vorstellbar ist mir dies nicht. Wissen, ja, wissen tue ichs.
Und ich weiß auch, das die wenigsten Menschen einen Hang dazu haben - jedenfalls in unserem Kulturkreis.
Ich verabscheue das Töten als Solches, wie auch dessen Darstellung.
In Filmen, in der Tagesschau, in Spielen. Und erst recht in Kriegen, die nie mir und Dir nutzen.
Ich weigerte mich zB entschieden auf sogenannte "Mannscheiben" zu schießen - mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Dies ist mein Standpunkt, den ich hier allerdings keinesfalls als "Einzig Richtigen" darstellen oder als allgemeingültig hinstellen möchte.
Und meine Frage sollte eigentlich auch keinesfalls eine Ausweitung in dieser Richtung erfahren - denn es gibt da leider dann immer welche, die da mit Worten wie "doof" und ähnlichen hantieren.
Ich habe meine Frage gestellt, ich habe eine Antwort bekommen.
Damit hat es sich. Ende meinerseits.
Jürgen