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Die Lösung des Arbeitslosenproblems ist in Sicht!

out-freyn / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Nach Zeitungsinformationen plant Minister Struck, Arbeitslose bei Bundeswehrübungen als Statisten einzusetzen. Sie sollen bei Übungen Einheimische im Einsatzland darstellen.

So könnten Soldaten lernen, wie sie im Ausland Personen und Fahrzeuge überprüfen, wie sie eine "Postenkette" zum Abdrängen von Menschengruppen in verschiedenen Eskalationsstufen bilden, bis hin zum "Warnschuss".

Hmm, wenn man den Gedanken konsequent weiterverfolgt, könnte Kanzler Schröder sein Versprechen, die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren, eventuell doch noch einlösen.

The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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vanGoehs Olaf19 „Arm und Reich - Schere geht immer weiter auseinander“
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Ich denke da sind wir uns einig. Was mich sogar ganz gewaltig stört: Es wird so getan, als gäbe es in einer globaliserten Welt gar keine Alternative mehr, als die von neoliberalen Reformen. Besonders merkwürdig dabei ist, wie sehr es Rot /grün versäumt hat ihre Reformen tatsächlich gegenüber dem Wähler zu kommunizieren. Nur so ist es zu erklären, dass die Öffentlichkeit Wulf Beifall klatscht ( @tilo : ich bin zwar angriffslustig, teile aber im Prinzip deine Ansichten), als hätte er etwas neues erfunden. Rot/grün hat diesen Versuch bereits lange hinter sich.

Die alte Formel: Die Gewinne von heute sind die Investitionen von Morgen und die Arbeitsplätze von übermorgen hat sich im praktischen Versuch als falsch erwiesen. Grundfalsch. Die Rechnung ging nicht auf. Das dürfte Schröder gewaltig überrascht haben. Unter Rot/grün kam es bereits zur Umsetzung neoliberaler Heilsversprechen, mit dem Ergebnis, dass die Unternehmen tatsächlich Rekordgewinne eingefahren haben und trotzdem arbeitsplätze vernichten (opel).

wie gesagt: hier hat Rot/grün versagt. Versagt im Sinne der fehlenden Kommunikation. Nur so ist es zu erklären, dass Menschen Lösungsvorschläge bejubeln, die die jetzige Regierung ja bereits ohne Erfolg in der Praxis umgesetzt hat.

Völlig kurios: Hartz4. Aufgrund des voraussgegangen Fehlversuchs haben das alle komplett in den falschen Hals bekommen. Tatsächlich ist hartz4 und die Agenda 2010 eine Lehre aus den missglückten Reformversuchen neoliberaler Bauart. Verstanden wird diese Reform aber in der Tradition derselben. Tatsächlich ist das Prinzip "fordern und fördern" empirisch ein Erfolgsmodell. Es gibt da ein paar Länder, die, wie wir, einen enorm aufgeblähten Sozialstaat hatten / haben und viel früher als die BRD in die Krise gerieten. Sie haben Reformen eingeleitet - und haben heute einen ausgezeichneten Sozialstaat und Wachstum OBWOHL die Steuersätze entsprechend heftig sind. Trotzdem wird investiert. Nebenbei können sie auch noch ein Bildungssystem unterhalten, das dem unseren deutlich überlegen ist.

Die Rede ist von unseren nördlichen Nachbarn, die skandinavischen Länder. Die Reformen, die diese Länder durchgeführt haben, sind Hartz 4 sehr nahe - und waren ein Erfolg.

Es gibt also eine Alternatve zum Neoliberalismus, eine sehr erfolgreiche sogar.

Nachdem Rot/Grün in der ersten Legistaturperiode mit den Rezepten, die die CDU gerade vertritt, grandios an die Wand gefahren ist, wäre es eigentlich Zeit, sich eben an diesen nördlichen Vorbildern zu orientieren- was die jetzige Regierung seit einem Jahr teilweise tut, aber kurioserweise niemandem so richtig erkären will.

Wulf& Co vertreten keine modernen Ansichten und präsentieren keine neuen innovativen Ideen - eigentlich sind diese bereits als "Heilsbringer" widerlegt.

Mitgekriegt hats keiner; die Bundesregierung hat es schlicht versäumt, ihre Politik klar zu transportieren. An ihrem Scheitern würde das nichts ändern - Aber an den Lehren die man aus diesem ziehen könnte.

eine davon wäre eigentlich: die neoliberalen ideen funktionieren gar nicht so gut...

Tatsächlich gilt heute meiner Meinung nach: Die Investition von heute, ist der Arbeitsplatz von morgen und der Profit von übermorgen.

Alle Reformen sollten sich daran ausrichten. So haben es die Skandinavier gemacht- und haben ihre krise überwunden ohne den Sozialstaat abzuschaffen. Sie fahren ausgesprochen gut damit.


Liebe Grüße

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