Die hessische Sozialministerin Lautenschläger (CDU) hat eine Verschärfung von Hartz IV gefordert.
Bevor ein Langzeitarbeitsloser staatliche Unterstützung erhält, sollen nach ihren Vorstellungen Eltern und erwachsene Kinder für den Unterhalt aufkommen - auch wenn sie nicht mit ihm in einem Haushalt wohnen.
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Kann man die Frau Sozialministerin nicht mal zum Ernteeinsatz deligieren?
Neulich so ne Sendung gesehen auf Phoenix, wo das Arbeitsamt körperlich nicht belastbare (trainierte) Leute auf den Acker geschickt hat.
Medizinischer Gutachter und Richter in Personalunion ist sozusagen der verzweifelte Bauer, der seine Erdbeeren nicht vom Acker bekommt. Er darf die entlastenden Zettel schreiben, dass ein Arbeitnehmer für die Arbeit nicht geeignet ist...ansonsten droht Leistungsentzug. Der Job unter Termindruck geht natürlich 7 Tage die Woche, Arbeitsbeginn 5 Uhr (wegen der Hitze), Norm 16 Kisten Erdbeeren pro Stunde. Erdbeeren wachsen unten (in der Erde wühlen) und sie sollen nebenbei zuverlässig nach Größe sortiert werden.
Wir erinnern uns, früher als für die Menschen harte Feldarbeit das Übliche war, lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen vielleicht bei 50 Jahren. Das waren aber Menschen, die von Kindheit an ständig im Training waren, nicht von den typischen Schwächen der Zivilisation geplagt.
Es gibt keine Hilfsmittel, die Leute rutschen in ihrer normalen Kleidung auf den Knien rum. Klar, wenn sie den Job dauerhaft hätten, könnten sie sich passende Kleidung kaufen. Blos so ne Ernte ist ja auch irgendwann vorbei und ob sie wohl genommen werden, irgendwann die Norm schaffen? Der fitteste Jugendliche der mit Begeisterung dabei ist und den nix stören kann, schaffte 8 Kisten die Stunde, übergewichtige Frauen über 40 Jahre lagen bei 2 Kisten die Stunde nach einem halben Arbeitstag Training. Wie die Arbeitnehmer auf die abgelegenen Felder gelangen, bleibt ihnen überlassen, niemand bringt sie hin, kein Verkehrsmittel weit und breit. Nennt sich wohl Aktivierung. Ca. 3,50 Euro die Stunde + 10 Euro Zuschlag vom Arbeitsamt, pro Tag versteht sich.
Müntefering:
Deutschland muss Hochlohnland bleiben. Wo leben sie diese Politiker?
Arbeitslosenversicherungsbeiträge sind eine Versicherung, nicht für alle Leute tritt der Versicherungsfall ein! Also sollte man, wenn es schlimm kommt, mehr herausbekommen, als man eingezahlt hat. Seitdem diese Kassen für durchaus einigermaßen gut verdienende Leute geplündert wurden, zahlt fast jeder einfache Arbeiter viel mehr ein, als er im Fall der Fälle herausbekommt. Die Amtsbürokratie, die er auf dem Buckel trägt, darf ihn beliebig triezen, findet aber nie eine Arbeitsstelle, betreibt in dem Punkt Leistungsverweigerung, ganz ohne Sperrzeiten oder Leistungskürzungen für diese Helden.
Angeblich haben 70% der Arbeitnehmer inzwischen Angst vor solchen Verhältnissen. Wahrscheinlich haben nahezu 100% der Kleinunternehmer nicht mal Zeit für solche Ängste soviel Stunden am Tag wühlen sie rum. Klar es gibt sie noch die gut bezahlten Jobs in der Autoindustrie (auch nicht ganz stressfrei), aber ihnen ist der Kampf angesagt. Wie man das schafft, zeigt der Fall VW. Trotz "hervorragender Zusammenarbeit" von Gewerkschaft, Unternehmensführung und Politik rote Zahlen. Die Farbe rot muss Schröder sympathisch sein, er lobt Herrn Harz unverdrossen mit vorwärts gerichtetem Optimismus. Die SPD ist halt die Partei der sozialen Wärme. Das Automodell der sozialen Wärme heißt Phaeton und macht - wie bei Sozialsystemen üblich - Verluste. Das sah aber auch früher nicht gut aus, wenn Schröder im VW-Bus vorfuhr. War wohl eine Modernisierung des Sozialsystems?