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Reichweite von DVB-T...

Mic2004 / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute!

Ich habe nur mal eine etwas allgemeinere Frage. Wie weit ist denn die Reichweite von DVB-T? Also wie weit darf man von einem Ballungszentrum, welches schon durch DVB-T erschlossen ist weg wohnen, damit es noch funktioniert? Gibt es da bekannte Zahlen oder so?

Grüße,
Mic2004!

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Mit DVB-T habe ich zwar noch keine praktischen Erfahrungen und das wird wohl noch Jahre so bleiben, dennoch hat mich alles, was ich bis jetzt darüber gelesen habe wenig überzeugt.

Klar, DVB-T ist toll, wenn man absolut keine Kabelgebühren zahlen will und keine Schüssel anbringen kann/darf. Für Camping, Gartenhaus + Auto ist es auch vorteilhaft, da einfacher (wenn es denn mal flächendeckend vernünftig funktioniert).

Nur weil es jetzt digital sendet (am Ende sind das alles analoge Signale), ist es keine "Wunderwaffe". Die Sendeleistung ist bei DVB-T nur 1/5 der Sendeleistung, damit ist die Reichweite geringer (ist aber gut wegen Strahlenschutz und beim flächendeckenden Netz im Gleichwellenbetrieb auch keine großes Problem).
Ist die Sendeleistung aber geringer, muß die Antenne logischerweise "größer" sein. Damit ist in den Randgebieten wieder du gute alte große Antenne hoch auf dem Dach (Höhe macht hier Sinn, den Blitz freut es auch), die auf den Sendemast ausgerichtet sein muß. Das Signal muß dann wieder öfter mal verstärkt werden. Verstärker und die empfohlene fachmännische Erdung der Dachantenne kostet auch einen Haufen Geld und macht Arbeit.

Dennoch ist DVB-T dem alten anlogen terr. FS klar vorzuziehen. Wo du bei analog terr. ein relativ "starkes" Bild, nur mit haufenweise Störungen und Geisterbildern hast, hast du bei DVB-T dann praktsich alle Sender in guter Qualität (ohne Störungen), zumindest was nach der Komprimierung übrig bleibt.

Wird das Signal zu schwach, siehst du bei analog terr. noch halbwegs, welcher Sender es ist, bei DVB-T ist dann Sense.

DVB-T ist der analogen terr. Variante klar vorzuziehen, kommt an Sat aber nie ran, denn:

- die Bandbreite ist auf ca. 500 MHz begrenzt und 50% gehen für Fehlerkorrektur drauf
- DVB-C (Digi-Kabel) hat ähnliche Bandbreite, aber weniger Fehlerkorrektur => mehr Programme, aber die Begrenzung auf ca. 500 MHz bleibt
- DVB-S hat schon pro Ebene eine Bandbreite von 1000 MHz, nur 25% Fehlerkorr. oder eher weniger und bei nur einem Satellit(Position) komplett hast du vier Ebenen. Das macht effektive 4 GHz Bandbreite pro Satellit (Ka-Band für I-Net ist da gar nicht mitgerechnet) und jeder weitere Position bringt noch mal 4 GHz. So kann man nahezu beliebig erweitern.
Bei DVB-T und DVB-C ist sowas definitiv nicht möglich.

Weitere Vorteile von Digi-Sat:

- Schüssel kann oft näher am Erdboden plaziert werden => weniger Probleme bei Sturm, Blitzschlag, Reparatur
- analoge und digitale Receiver können problemlos gleichzeitig benutzt werden (nur LNB und Multischalter entscheiden über die "Digitaltauglichkeit" mit dem oberen Frequenzband)
- du kannst jeden billigen oder teuren DVB-S-Receiver verwenden. Bei Kabel könnte dich der Netzbetreiber an einen eigenen Receiver binden

Auch preislich dürfte das sich kaum etwas nehmen:
- Digi-Sat-Receiver gibt es für unter 40 Euro
- Schüsseln (alte hat man ja meist schon) sind preiswert (85er Markenschüssel sollte es für Mehrteilnehmeranlagen aber schon sein), LNB 40 Euro + Multiswitch 80 Euro (billige Geräte für 8 Teilnehmer) kosten auch nicht die Welt.
- DVB-T + DVB-C Receiver sind da meist deutlich teurer und in Zukunft brauchst du sowieso wieder je einen Receiver pro Gerät - die Vorteile des guten alten analogen UHF-Tuners in jedem TV + VCR gehören damit leider der Vergangenheit an. Kombilösungen werden noch eine ganze Weile eine Seltenheit bleiben.

Nimm Sat, das einzige Problem ist die aufwändige Verkabelung!

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