...hoffentlich kürzt man die Renten auch bei unfähigen Politikern, denn die können sicher was dafür....
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Hallo Olaf
Ich glaube, an diesem Punkt irrst Du!
Das mit der Arbeitslosigkeit mag für unsere Generation noch richtig sein, die nächste Generation (unsere Kinder) werden es an diesem Punkt aber deutlich besser haben. Dies ist kein Wunschdenken sondern schon jetzt spürbar.
Man hört zwar ständig Begriffe wie "hohe Jugendarbeitslosigkeit" und "Perspektivlosigkeit der Jugend", doch ist die Talsohle bei diesem wirklich schlimmen Problem schon längst durchschritten.
Schaut man sich die demoskopischen Prognosen in Bezug auf die zu erwartende Umkehr der Alterspyramide an, begreift man schnell, dass es zwangsläufig zu unglaublich vielen unbesetzten Arbeitsstellen kommen muß. Es wächst einfach zu wenig Nachwuchs für all diese Bereiche nach. Unsere Kinder schauen in diesem Punkt rosigen Zeiten entgegen. Mich würde eher sorgen, dass verantwortliche Stellen des Arbeitsmarktes wahrscheinlich auch mit Bewerbern gefüllt werden müssen, die halbdoof oder doof von der Schule kommen, doch das ist ein anderes Thema.
Ich bin Vater von vier Kindern.
Der älteste hat letztes Jahr eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker angetreten. Die Firma ist groß und stabil am Markt. Sie zahlt übertariflich, bietet viele für heutige Verhältnisse sehr ungewöhnliche Vergünstigungen für ihre Mitarbeiter und schreibt gute schwarze Zahlen. Er hatte mit seinem mittelprächtigen Realschulzeugnis hoch gepokert und sich nur bei dieser einen Firma beworben, ist genommen worden und fühlt sich dort sehr wohl.
Der Zweitälteste empfindet Schule auch eher als lästige Pflicht und ist in diesem Punkt komplett unambitioniert. Auch er wird einen durchschnittlichen Realschulabschluß hinlegen. Als er sich letztes Jahr um einen Ausbildungsplatz zum Industriemechaniker bewarb, riet ich ihm, er solle sich auf jeden Fall bei mehreren Firmen bewerben. Das tat er auch. Stadtwerke, Werft und erst genannter Betrieb bekamen die Bewerbungsunterlagen und es kamen drei Zusagen zurück! Wir waren völlig aus dem Häuschen und er hat sich das für ihn beste rausgefischt.
Zufall? Glück? Ich glaube nicht!
Meine Frau und ich haben sicher auch ganz viel Blödsinn in der Erziehung unserer Kinder gemacht aber eins ist uns gelungen: Sie können sich benehmen und wir haben sie vernünftig und akribisch bei der Jobsuche unterstützt.
Das Outfit der Bewerbungsunterlagen hätten auch für eine Anstellung als Assistenzarzt gereicht, sie waren vollständig, sauber und fehlerfrei. Das Vorstellungsgespräch haben wir gemeinsam geübt. Die DAK hatte eine sehr hilfreiche Sammlung klassischer Bewerbungsfragen usw. Hätten wir uns auf die Vorbereitung der Schule zu diesem Thema verlassen, wären sie hoffnungslos untergegangen!
Was ich sagen will ist: Der Schlüssel zum beruflichen Einstieg liegt zu Hause.
Sie brauchen Hilfe und wer sie ihnen verwehrt, nimmt in Kauf, dass es schief geht.
Wer sich aber Mühe gibt, wird auch jetzt schon belohnt.
Wußtest Du, dass schon im Jahre 2000 11% aller Beschäftigten in Deutschland im Gesundheitswesen tätig waren und dass sich diese Zahl voraussichtlich bis zum Jahr 2020 ca. verdoppeln wird?
Wusstest Du, dass wir und andere europaische Länder seit Jahren Pflegekräfte aus dem Osten einkaufen (per Greencard), weil hier zu wenig Pflegende sind?
Das wird das zentrale Problem unserer Generation sein, dass kaum noch gut ausgebildete Menschen da sind, die uns pflegen und versorgen werden, wenn wir alt sind.
Wenn Dich Details interessieren dann schau mal in diesen Bericht:
http://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2002/gesundheitspersonalrechnung_2000.pdf
Vieles erscheint plötzlich in einem anderen Licht und man sieht auch mal, wo so das Geld hinfließt. Jedenfalls ging es mir so.
Bean (heute mal logorrhöeisch)
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