Drei Bomben zerfetzen 23 Menschen im Urlaubsort Dahab auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten. Die Sprengsätze detonierten gestern abend um 19.15 Uhr. Herumfliegende Glassplitter verletzten weit über 62 Menschen. Unter den Opfern befanden sich kleine Kinder und Frauen.
Dahab zeichnete sich bis gestern vor allem durch eines aus: An diesem Ort konnten Moslems und Juden, Israelis und Deutsch friedlich bei einander sitzen. Die Urlauber, hauptsächlich Backpacker lernten sich bei Backgammon, Schach oder einem Glas Tee kennen. Konflikte oder Vorurteile suchte man in Dahab vergeblich.
Hoffentlich werden die Kindesmörder schnell gefasst und ihrer gerechten Strafe zugeführt.
vg mk
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Das war ja klar, bestrafen, bestrafen und nochmal bestrafen, Verzeihung, GERECHTE Strafe, dass ich nicht lache. Als ob das was bringen würde.
Wenn Strafen wirklich abschreckend wären, dann müssten die USA und andere Länder dank der Todesstrafe ein Ort des Friedens sein. Aber die Knäste sind VOLL. Soviel zum Reflex "Strafe muss sein". Den kannst du dir in der Pfeife rauchen und das nächste Mal für dich behalten.
Vielleicht sollten wir mal untersuchen, was Attentäter dazu veranlasst, solche Dinge zu tun. Wenn solche Menschen sogar Ihr Leben dafür opfern, dann reicht als Grund reiner Fanatismus dafür NICHT aus, und Bestrafung wird sie davon NICHT abhalten.
In der Hoffnung, diese Diskussion etwas vom Stammtischniveau zu erheben, eine kurzer Auszug aus dem Vorwort des Buches "Terrorismus - Der unerklärte Krieg" von Bruce Hoffman. Dieses Buch könnt Ihr kostenlos von der Bundeszentrale für politische Bildung bekommen:
"Seit mehr als 20 Jahren habe ich mich intensiv mit dem Phänomen des Terrorismus und seiner Protagonisten beschäftigt. Doch immer wieder erschüttert es mich, welch unerwartet "normalen" Eindruck die meisten Terroristen hinterlassen, wenn man sich wirklich mit diesen Menschen zusammensetzt und mit ihnen redet. Viele von ihnen unterscheiden sich deutlich von den glutäugigen Fanatikern oder wahnsinnigen Killern, die wir zu erwartet gelernt haben. In Wirklichkeit lernt man hier höchst artikulationsfähige und außerordentlich nachdenkliche Menschen kennen, für die die Entscheidung für den Terrorismus ein völlig rationaler Entschluss ist (oder war), zu dem sie sich oftmals erst widerstrebend und nach ausführlichen Überlegungen und Gesprächen durchgerungen haben. Es ist genau dieses Paradox, warum in anderer Hinsicht allem Anschein nahc vollkommen "normale" Menschen dennoch bewusst einen Weg des Blutvergießens und der Zerstörung gewählt haben, das mich so lange beschäftigt und letzten Endes veranlasst hat, dieses Buch zu schreiben."
P.S.: In deiner Visitenkarte steht was von "Ich möchte keinen Durchschnitt in meinem Leben...", aber hier hast du dich perfekt in die Meinung des Durchschnittsvolkes eingereiht.
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