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upps.... thomas71berlin
@Shrek gelöscht_137978
@Shrek shrek3
wo sind die Berichte? Prosseco
jaja, fein gelöscht_137978
du behauptest also ... jueki
@repi - jueki
DannyCoburg charlie62 „Danny Coburg ist ein Hellseher ?“
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Huch, das geht ja weiter in diesem Thread, der amüsant wäre, wäre er im Grunde nicht so traurig. Lesen bildet, also fangt mal an. Charlie hat euch schon den ersten Hinweis gegeben, hier folgt der zweite:


http://www.monde-diplomatique.de/pm/1995/08/11/a0224.text.name,askxT0nIw.n,8

Wer nicht alles lesen will (oder, wie zu vermuten steht, damit überfordert würde), hier wenigstens einige Auszüge:


'"Wir tragen die Kibbuz-Ideologie zu Grabe", heißt es in einem Wochenblatt der Bewegung.'

"Daß die palästinensischen Tagelöhner vertrieben wurden, die dort gearbeitet hatten, war ihnen gleich. Nach dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 beschlagnahmte der jüdische Staat riesige Ländereien, die Palästinensern gehört hatten, und viele Kibbuzim hatten keine Bedenken, sich auf diesem Land niederzulassen."

'Ein besonders drastisches Beispiel gab es in Galiläa: Die Bewohner der Dörfer Bir'im und Ikrit - maronitische Christen - waren 1948 aus "Sicherheitsgründen" von der Armee evakuiert worden. Man hatte ihnen gesagt, sie würden "in ein paar Wochen" wieder zurückgebracht. Als dieses Versprechen nicht eingehalten wurde, klagten die Dorfbewohner beim Obersten Gerichtshof - und sie bekamen recht. Doch die Armee überging diese Entscheidung und riß am Neujahrstag 1951 sämtliche Häuser von Ikrit ab, nur die Kirche blieb stehen. Bir'im, das zweite Dorf, wurde im September 1953 dem Erdboden gleichgemacht. Hier entstand ein Kibbuz der Bewegung Hashomer Hatzair, deren Wahlspruch lautet: "Für Zionismus, Sozialismus und Völkerfreundschaft!"'

"...Danach wurden die jüdischen Arbeiter zum Teil durch Palästinenser ersetzt, und als 1994, nach den Verträgen von Oslo, die besetzten Gebiete abgeriegelt waren, warfen die Kibbuzim ihre alten Ideale über Bord und zögerten nicht, die Palästinenser durch Arbeiter aus Thailand, Rumänien und anderen "sozialen Paradiesen" zu ersetzen, die für einen Hungerlohn arbeiteten. Seit kurzem gibt es sogar zwei Agenturen, die im Ausland Arbeitskräfte für die Kibbuzim anwerben. Und noch ein Grundsatz ist aufgegeben worden: das Prinzip des gleichen Lohns. Die neue Lohnskala hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben im Kollektiv gehabt. Zwar heißt es noch immer: "Jeder nach seinen Fähigkeiten", aber nicht mehr: "Jedem nach seinen Bedürfnissen." Jetzt gilt: "Jedem nach dem Wert seiner Arbeit." Der Lebensstandard eines Kibbuzniks wird heute bestimmt von seiner Leistung - ein schwerer Schlag gegen den inneren Zusammenhalt des Kollektivs..."

"Nach Informationen aus dem Arbeitsministerium lebt derzeit etwa die Hälfte der Kibbuz-Mitglieder unterhalb der Armutsgrenze. In ihrer Not wenden sich viele von den alten Überzeugungen ab - das Wort "Sozialismus" ist verschwunden, der 1. Mai hat ausgedient ... Ein deutliches Zeichen: im März 1995 hat Al-Hahmishmar, die Tageszeitung der Kibbuzbewegung Ha'arzi und der Mapam-Partei, nach zweiundfünfzig Jahren ihr Erscheinen eingestellt. Die Kibbuzniks lesen inzwischen lieber die "unpolitischen" Boulevardzeitungen der rechten Mitte."

Schließlich noch ein "Hagalil"-Beitrag, der allerdings denn doch nicht so ganz auf Friede-Freude-Eierkuchen" wie der obige ausgerichtet ist, obwohl in ureigenster Sache:

http://www.hagalil.com/archiv/2000/08/kibbuz.htm

Nun, Jüki, Repi? Was nun? Aber sicherlich ist selbst hagalil unqualifiziert und ich warte gespannt auf eure qualifizierte wie hochgeschätzte Replik!

http://lexikon.meyers.de/meyers/Spezial:Zeitartikel/Der+Kibbuz%2C+einst+Stolz+Israels%2C+steckt+in+der+Krise.+Reformen+sollen+ihn+retten?teaserID=70184

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/611419/

http://dig-braunschweig.de/Kibbuzleben.htm

http://cms.ifa.de/pub0/kulturaustausch/archiv/ausgaben-2007/toleranz-und-ihre-grenzen/fishman/type/98/

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